Wenn Hauner trifft, dann schaut‘s gut aus

von Redaktion

STARBULLS-STATISTIK Das hat Neuling Weiden dem Spitzenreiter aus Kassel voraus

Rosenheim – Mit Blick auf das kommende Wochenende muss man sich fragen: Wann werden die Starbulls Rosenheim den EV Landshut im Eishockey-Derby bezwingen, wenn nicht jetzt? Denn so wie Jari Pasanens Mannen derzeit drauf sind, wäre es erstmals seit dem Wiederaufstieg in die DEL2 realistisch, noch dazu, weil die Niederbayern am Sonntag in Crimmitschau leer ausgegangen sind.

Und als besondere Motivation könnte man sogar im Falle eines Sieges am ewigen Rivalen vorbeiziehen, denn nur noch einen Zähler beträgt der Rückstand auf den Tabellendritten, nachdem die Starbulls in den letzten fünf Spielen – allesamt siegreich – vom elften auf den fünften Tabellenrang geklettert sind, erstmals in dieser Saison. Letztes Jahr waren die Rosenheimer einmal Vierter, interessanterweise ebenfalls nach einem Sieg in Regensburg; damals waren aber erst neun Partien absolviert.

Finnische Goalies
machen hinten dicht

Einziger Schönheitsfehler in dieser Phase, in der sowohl offensiv als auch defensiv (fast) alles stimmte, waren die vier Gegentreffer gegen Weiden, die nicht nur einen Punkt kosteten, sondern auch das einzige Mal in den letzten sieben Spielen darstellten, dass die Starbulls mehr als zwei Treffer zuließen. Und so haben sie derzeit nicht nur die drittmeisten Tore erzielt, sondern – gleichauf mit Krefeld – die drittwenigsten kassiert. Und Oskar Autio hat bereits dreimal in den ersten 15 Spielen seinen Kasten sauber halten können, wodurch er inzwischen die drittmeisten Shutouts für Rosenheim in der zweithöchsten Spielklasse aufweist. Nur Pasi Häkkinen (achtmal) und Norm Maracle (fünfmal) blieben öfter ohne Gegentor, Timo Herden schaffte wie Autio viermal ein „zu null“. Dabei gehen zwölf der bisher 26 Zweitliga-Shutouts auf das Konto von finnischen Torhütern.

Wesentlicher Aspekt für den derzeitigen Aufschwung ist das Powerplay. Lag man in der Überzahlquote vor zwei Wochen noch, ähnlich wie im Vorjahr, sehr weit hinten im Ranking, gelangen in den letzten fünf Spielen sechs Powerplay-Treffer und die Quote stieg auf 19,6 Prozent für einen guten Mittelplatz. In Regensburg schlugen die Starbulls gleich dreimal in nummerischer Überlegenheit zu. Dies gelang letzte Saison ebenfalls einmal, allerdings mit anderem Ausgang. Gegen Kassel schoss man alle drei Tore in Überzahl, kassierte aber auch einen gegnerischen Shorthander und verlor auf eigenem Eis 3:6. Kurios: Im Heimspiel gegen Regensburg zu Saisonbeginn waren die Starbulls wie diesmal genau 6:17 Minuten in Überzahl, schafften damals aber nichts Zählbares.

Mit Charlie Sarault (gegen Weiden) und Ville Järveläinen (in Regensburg) haben nun auch die beiden hochkarätigen Neuzugänge endlich ihre Torflaute beenden können. Die Paradereihe bleibt aber die altbekannte Formation mit Lukas Laub, C.J. Stretch und Norman Hauner, wobei besonders Letzterer seinen Wert für sein Team eindrucksvoll beweist. Hattrick in Krefeld, zwei Treffer plus entscheidender Penalty gegen Weiden und am Sonntag erneut ein Tor, und besonders interessant ist, dass Hauner sieben seiner bisher zwölf Saisontore im zweiten Drittel erzielte – in dem Drittel, in dem die Starbulls gern auf die Siegesstraße einbiegen.

Fünf der letzten acht Mittelabschnitte haben die Starbulls gewonnen, keinen verloren und in dieser Phase 10:3 Treffer erzielt. Kurios: Die beiden endgültig entscheidenden Tore in Regensburg schossen Järveläinen und Laub innerhalb von 53 Sekunden in der 51. und der 52. Minute, was deswegen bedeutsam ist, weil in den ersten 14 Partien zwischen der 50. und der 56. Minute noch kein einziges Tor für Rosenheim gefallen war!

Aber vielleicht war das Spiel ja schon nach dem 2:0 in der 27. Minute entschieden, denn sechsmal haben die Starbulls in einem Spiel mit zwei Treffern Abstand geführt, je dreimal zuhause und auswärts, und stets blieben alle drei Pluspunkte bei ihnen. Den Weidenern gelang am Freitag dennoch etwas Besonderes. Sie waren die ersten von bisher sieben Gastmannschaften im Rofa-Stadion, die bei Fünf gegen Fünf mehr Treffer erzielen konnten als die Gastgeber. Davor lautete die Bilanz 16:5 für die Starbulls. Und damit nicht genug: Auch kein anderer Gast konnte bisher in Rosenheim einen Zwei-Tore-Vorsprung herausschießen; den Blue Devils gelang dies gleich zweimal (2:0, 3:1). Und: Sie lagen mehr als 36 Minuten lang in Führung, nur eineinhalb Minuten weniger als Kassel vor einigen Wochen.

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