Anger – Nach dem Tabellenstand haben sich zwei in etwa gleichstarke Mannschaften in der Ringer-Landesliga Süd duelliert. Der TV Traunstein kam als Tabellenführer in die Turnhalle nach Aufham, dicht gefolgt von der Reserve des punktgleichen SC Anger. Auf der Matte sah die Welt dann aber ganz anders aus: Die Traunsteiner dominierten nahezu alle Kämpfe auf der Matte – ein verlorenes Mattenduell ging nachträglich am „Grünen Tisch“ auf das Traunsteiner Konto. So konnte der TVT 14 von 13 Kämpfen für sich verbuchen – überragende 42:1 hieß es am Ende für die Truppe um das Betreuerduo Christian Pribil und Petar Stefanov.
Dabei musste der alte und neue Tabellenführer sogar noch einen Aufstellungsdreher verkraften, nachdem die beiden Halbschwergewichtler des TVT in den falschen Stilarten über die Waage gehen mussten. Dem Erfolg tat dies keinen Abbruch – die beiden siegten auch stilartfremd. Am Ende des kurzweiligen Kampfabends festigten die Traunsteiner ihre Tabellenführung. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Wir haben im Vorfeld viel für den Erfolg getan“, freute sich Coach Pribil.
1. Durchgang, 57 kg (Griechisch-römisch): David Dik ging konzentriert gegen den Angerer Michael Enzinger auf die Matte. Seine Armklammer war erfolgversprechend, dennoch „erwischte“ ihn der Angerer dreimal mit schönen Schwunggriffen und holte nach knapp fünf Minuten effektive Kampfzeit einen Sieg mit technischer Überlegenheit. Da Enzinger auch in der ersten Mannschaft des SCA auf die Matte ging, gingen die Punkte nachträglich gemäß der Statuten des Bayerischen Ringer-Verbandes trotzdem auf das Traunsteiner Konto.
130 kg (G): Laszlo Egervari machte mit Roman Koch kurzen Prozess und schulterte diesen nach knapp eineinhalb Minuten.
61 kg (Freistil): Manuel Kuliev lieferte sich mit Andreas Hocheder ein ereignisarmes Duell, das von der ersten bis zur letzten Sekunde extrem spannend blieb – mit negativem Ausgang für den Traunsteiner Ringer, der knapp mit 1:3 verlor. Es sollte der einzige zählbare Erfolg für Anger bleiben.
98 kg (F): Serafym Hrymaliuk staunte nicht schlecht, als er urplötzlich als Freistilringer gefordert war. Dennoch war er beim 6:4-Punktsieg gegen Lukas Koch der effektivere Ringer.
66 kg (G): Justin Flemmer hatte mit Simon Resch noch eine Rechnung offen. Hatte ihn dieser doch im Vorrundenkampf mit einem blitzschnellen Kopfzug „erwischt.“ Dieses Mal drehte der stille Trostberger im Traunsteiner Dress den Spieß um und sammelte viele kleine Wertungen. Nach sechs Minuten effektiver Kampfzeit stand der ungefährdete 16:4-Punktsieg.
86 kg (G): Andreas Dik bekam den ligaerfahrenen Maximilian Pöschl vorgesetzt. Die Freude am „Dampf machen“ war dem Traunsteiner anzumerken. Gut vier Minuten und eine Serie von Durchdrehern reichten, um mit 16:0 von der Matte zu gehen.
75 kg (F): Ilja Vorobev „schnappte“ sich das Bein des Angerers Stefan Nitzinger und dann ging es in eine Serie von Kippen und Durchdrehern nach gut einer Minute effektiver Kampfzeit zur Ergebnisverkündung: Sieger Vorobev.
2. Durchgang, 57 kg (F): Abobaker Wazir freute sich auf seinen Kampfeinsatz. Allerdings trat Enzinger nicht mehr an, die Punkte gingen kampflos an den TVT.
130 kg (F): Egervari schnappte sich den gut 15 Kilogramm leichteren Roman Koch und beförderte diesen mit einem Schwunggriff aufs Blatt.
61 kg (G): Daniel Flemmer kochte wieder vier Kilogramm ab, was man ihm mit zunehmender Kampfdauer anmerkte. Maximilian Hinterstoißer fing zweimal geschickt von Flemmer gezogene Oberarmsuplexen ab. Bei der Dritten passte dann alles: Flemmer legte seinen Gegner aufs Blatt.
98 kg (G): Kevin Daiker machte deutlich, dass Freistil seine begehrte Stilart ist, konnte sich jedoch auch im klassischen Stil geschickt verteidigen und klug punkten. Am Ende konnte er sich mit 3:1 Punkten behaupten.
66 kg (F): Andreas Rasumny kochte wieder mannschaftsdienlich ab. Sein Kontrahent Simon Peer suchte sein Heil gleich zu Beginn in kräftigen, aber punktlosen Angriffen. Rasumny machte es besser, legte den Angerer Ringer aufs Blatt.
86 kg (F): Luca Zeiser ging taktisch sehr diszipliniert gegen den körperlich starken Pöschl auf die Matte. Am Ende stand ein knapper aber klug herausgekämpfter 5:4-Erfolg für Zeiser auf der Anzeigetafel.
75 kg (G): Andreas Dik wollte es nach seinem Sieg im ersten Durchgang nochmals wissen: Der SCA-Ringer Paul Hogger wehrte sich redlich, eine Serie von Durchdrehern war letztlich dafür verantwortlich, dass nach gut vier Minuten ein ungefährdeter 15:0-Sieg auf der Anzeigetafel stand.
Eine gute Leistung zeigte das ersatzgeschwächte junge Traunsteiner Team in der Grenzlandliga beim SC Anger. Zwar mussten sich die TVT-ler mit 15:24 geschlagen geben, waren aber nahe an einer Überraschung dran. wz