Schwächstes Wochenende seit dem Start

von Redaktion

AUS DER STARBULLS-STATISTIK Derbysieg überstrahlt alles – Autio verpasst Häkkinen

Rosenheim – Das letzte Wochenende in der DEL2 vor der Länderspielpause war für die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim das punktemäßig schwächste seit dem allerersten. Auch damals brachten ein Overtime-Sieg in Dresden und eine Heimniederlage gegen Weißwasser nur zwei Pluspunkte ein. Seither endete jedes Freitag/Sonntag-Double entweder ausgeglichen oder für Rosenheim positiv, vor zwei Wochen sogar ohne Minuspunkt gegen die Liga-Favoriten und Tabellenführer Krefeld und Kassel. Diesmal gab es aber lediglich zwei Zähler auf der Habenseite durch einen Penalty-Sieg, gefolgt von einer Niederlage.

Warum also war es trotzdem ein Wochenende zum Feiern für die Starbulls-Fans? Die Antwort ist klar: Weil der Penalty-Sieg am Freitag gegen den EV Landshut gelang! Im sechsten Lokalderby seit dem Wiederaufstieg konnte man endlich dem ungeliebten Rivalen Punkte klauen, nachdem die ersten fünf mehr oder weniger deutlich an die Niederbayern gingen. Und das in einem trotz fehlender Tore spektakulären Spiel mit grandiosen Torhüterleistungen, begünstigt durch immense taktische Disziplin auf beiden Seiten.

Und so stand schließlich ein äußerst rares 0:0 nach regulärer Spielzeit in den Annalen, gefolgt von einer ebenfalls torlosen Overtime und dem Siegtreffer durch Penalty-Schlitzohr C.J. Stretch. Natürlich war es das torärmste Match in der mittlerweile achteinhalbjährigen Rosenheimer Zweitliga-Historie. (Nebenbei: Vor zwei Wochen hatte es dieses Ergebnis schon einmal gegeben, als Regensburg in Dresden torlos remisierte und dort den Shootout gewann).

In sieben Spielen mit Rosenheimer Beteiligung hatte es bis dato ein 1:0 gegeben. In eigener Halle verlor man einst gegen Riessersee und siegte letztes Jahr in Oskar Autios Debüt gegen Regensburg, auswärts hieß es zweimal 0:1 und dreimal 1:0 aus Rosenheimer Sicht, wobei das bedeutendste Match natürlich das Play-off-Finale 2012 in Landshut war, das Cory Quirk nach wenigen Sekunden für die Starbulls entschied.

Zwischendurch hatte man ja manchmal den Eindruck, Autio und die Starbulls würden überhaupt kein Gegentor mehr zulassen. Zwei Rosenheimer Shutouts nacheinander wie in Regensburg und gegen Dresden hatte es zuvor erst einmal gegeben, nämlich im Februar 2013, als Autios Landsmann Pasi Häkkinen in Kaufbeuren und Dresden seinen Kasten sauber hielt. Häkkinen blieb damals genau 144 Spielminuten am Stück unbezwungen. Autio fehlten nur fünf Minuten und 13 Sekunden, um diese Marke zu überbieten. Leider kam dem aber Sebastian Zwickls Vier-Minuten-Strafe in die Quere, die die Eispiraten Crimmitschau zu zwei Treffern nutzten und dann sogar noch einen dritten draufsetzten (alles innerhalb von 158 Sekunden).

Deutliche Führungen sind in den Begegnungen dieser beiden Teams gegeneinander nicht selten. Im ersten Heimspiel gegen die Eispiraten führten die Starbulls vor Wochen ebenfalls in der zwölften Minute bereits 3:0 und retteten den Vorsprung über die Zeit; das Spiel endete 3:2. Letzte Saison war Crimmitschau weniger glücklich. In den beiden Partien in Rosenheim führten sie jeweils schnell und deutlich, einmal 2:0 nach neun Minuten, einmal gar 4:0 nach 25 Minuten. Beide Male hieß der Sieger aber Starbulls, die sogar den Vier-Tore-Rückstand ausglichen und in der Overtime siegten; das andere Match endete 6:3.

Dass es diesmal in Crimmitschau nicht reichte, lag auch wieder einmal an den Special Teams, die sich in den letzten siegreichen Wochen stark verbessert gezeigt hatten. Diesmal aber kassierte man wie erwähnt zwei Gegentreffer in den ersten beiden Strafzeiten und konnte selbst später eine längere doppelte Überzahl nicht nutzen. Überhaupt sehen Pasanens Mannen, die vor dem Sonntag das drittfairste Team waren, in Spielen mit vielen Strafzeiten nicht besonders gut aus. Auch das zuvor einzige Saisonspiel mit ähnlich vielen Strafen verloren sie (3:5 in Landshut).

Und so finden sich die Starbulls zur Länderspielpause nicht auf dem dritten Rang wieder, was bei einem Sieg in Crimmitschau der Fall gewesen wäre, sondern nur auf dem siebten, trotzdem zwei Plätze weiter oben als zum selben Zeitpunkt letzte Saison. Und auch wenn die Tabelle heuer sehr ungerade ist (drei Klubs haben schon achtzehn, drei andere erst sechzehn Partien absolviert), ist es doch ähnlich eng wie im Vorjahr. Zwischen den Plätzen drei und neun liegen gerade mal sechs Punkte, sodass ein Sechs-Punkte- beziehungsweise ein Null-Punkte-Wochenende wieder den Unterschied zwischen Fast-Spitze und Play-down-Gefahr ausmachen kann. Nimmt man die Serie von zwischendurch sechs Siegen zum Maßstab, könnte man für die Starbulls durchaus auf Ersteres hoffen.

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