Rosenheim – Die Länderspielpause zum Deutschland-Cup ist immer die erste Gelegenheit, um eine Saisonbilanz zu ziehen. In der DEL2 bestreiten die Starbulls Rosenheim ihre zweite Saison nach dem Aufstieg. Gegenüber dem Vorjahr haben sie vier Punkte mehr auf dem Konto und stehen auf dem siebten Rang unter den 14 Clubs. Im exklusiven Gespräch mit der OVB-Sportredaktion zieht Starbulls-Trainer Jari Pasanen Bilanz.
Wie lautet Ihr erstes Saisonfazit?
Wir haben von Anfang an ordentlich gespielt, haben aber noch viele Fehler gemacht, die zu den Gegentoren geführt haben. Unser Überzahl war auch noch nicht so und Oskari (Torwart Autio, d. Red.) hat sich gesteigert. Aber die Mannschaft hat sich entwickelt, auch individuell haben sich Spieler entwickelt.
Sie haben immer wieder angedeutet, dass es sieben, acht Spiele dauert, ehe man ein neues System verinnerlicht. Nach dieser Zeit hat Rosenheim den positiven Trend gehabt!
Das sind so meine Erfahrungen, bevor die Automatismen greifen. Es gibt immer noch Situationen, wo ich sehe, dass die Spieler noch das aus dem letzten Jahr gespielt haben. Das war bei den Neuzugängen der Fall. Aber das kommt nur noch selten vor.
Das Sommertraining war lang, die Monate wurden reichlich genutzt. Kommt das Ihrer Mannschaft jetzt zugute?
Es hat geholfen, ja. Diese Mannschaft hat von Anfang an besser gearbeitet als die Mannschaften davor. Wir hatten auch länger Zeit. Es ist noch nicht ganz optimal, aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Insgesamt bin ich zufrieden. Auch der Zusammenhalt in der Mannschaft ist unheimlich schnell passiert.
Gerade die Special Teams waren in der vergangenen Saison die Problemstellen. Wie sind Sie jetzt zufrieden?
Das ist ja auch so eine Findungsphase. Aber wir screenen den gegnerischen Torwart besser, die Scheibe läuft schneller und wir schießen öfter. Letztes Jahr haben wir zu wenig geschossen, es wurde zu viel und zu langsam gepasst. Auch die Unterzahl ist besser geworden. Da ist der Torwart der wichtigste Spieler – und unserer ist gut. Aber auch die Laufwege sind besser geworden.
Welcher Spieler hat Sie denn am meisten überrascht?
Wir wussten, dass Stefan Reiter ein guter Spieler ist. Dass er sich aber wieder so schnell integrieren konnte, hat doch überrascht. Oskari ist derzeit überragend, bei Norman Hauner wussten wir, dass er Tore schießen kann. Es gibt viele positive Faktoren, aber Reiter hat natürlich schon überrascht.
Was denken Sie über die Liga?
Jeder hat gedacht, dass sie wieder sehr ausgeglichen sein wird und sie sich weiterentwickelt. Es ist aber schon überraschend, dass es ein so großer Schritt ist. Die DEL2 ist mittlerweile eine sehr gute, ausgeglichene Liga. Die Spieler sind allgemein fitter, schneller und taktisch besser, auch die Torhüterleistungen werden Jahr für Jahr besser. Ich bin nicht überrascht, aber ich hatte nicht erwartet, dass es so schnell geht.
Gibt es denn Spieler bei den gegnerischen Teams, die Sie überrascht haben?
Sicherlich, aber ich will da keine Namen nennen. Es gibt aber eine Handvoll Spieler, die sehr gut in der Liga angekommen sind.
Wo geht es denn bei den Starbulls noch besser?
Einfach in allen Belangen. Beim Aufbauspiel unter Druck, das Passspiel geht noch schneller und härter – das ist aber überall ein Thema. Was besser werden muss, ist die Qualität unserer Torschüsse. Wir bringen die Scheibe nicht genug vors Tor und haben deshalb auch nicht genug Rebounds. Taktisch machen wir noch Fehler, auch wenn es schon besser geworden ist.
Wie verbringen die Starbulls die Länderspielpause?
Wir haben jetzt eine Woche frei. Die Jungs haben von mir aber mitbekommen, was sie tun sollten. Ansonsten sollen sie etwas abschalten vom Hockey und die Akkus wieder aufladen. Wir treffen uns am Montag wieder, dann geben wir wieder richtig Gas.