Rosenheim – Der 24. September hat sowohl beim TSV 1860 Rosenheim als auch beim SB Chiemgau Traunstein für Freude gesorgt: Während die Sechziger in der Fußball-Landesliga Südost einen 2:1-Heimerfolg über Hallbergmoos bejubelten, gewann der SBC beim SV Bruckmühl mit 2:1. Seitdem ist es aber vorbei mit Jubelszenen und Siegesfreude. Rosenheim ist seit fünf Spielen ohne Sieg und musste zuletzt eine 1:2-Heimniederlage gegen Garmisch-Partenkirchen quittieren, Traunsteins letzte fünf Begegnungen verliefen ebenfalls ohne Dreier, der SBC kassierte in dieser Zeit zwei Niederlagen. Und so mutiert das Inn/Salzach-Duell am Dienstagabend ab 19.30 Uhr im „Beck und Fraundienst“-Stadion an der Jahnstraße schon zu einem kleinen Krisengipfel.
„Ich bin immer noch froh, dass wir eine gewisse Distanz zu den anderen Mannschaften haben“, erklärte 1860-Trainer Wolfgang Schellenberg nach dem Heimspiel gegen Garmisch. Neun Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang – für Traunstein sind es übrigens aktuell nur drei Zähler. „Unser Ziel muss es sein, so viele Punkte zu holen, dass wir im Frühjahr nicht in eine Drucksituation kommen, sagt der Übungsleiter der Rosenheimer – betont aber, dass da einige große Kaliber auf seine Mannschaft warten. Ein Team, das sich wohl mit gleicher Personaldecke bis zur Winterpause durchkämpfen muss. „Unsere verletzten Spieler werden wohl allesamt bis zum Winter ausfallen“, sagt Schellenberg. Jüngst kam auch noch der junge Audai Elghatous hinzu, der sich im Training verletzt hatte. Im Fall der roten Karte von Edis Muhameti ist noch kein Urteil gefallen. In den Kader zurückkehren wird Leo Papapicco, der A-Junior fehlte zuletzt aus familiären Gründen.
Für den Rosenheimer Trainer ist die Personalsituation natürlich wichtig, diesmal aber nicht das ausschlaggebende Merkmal. „Vielleicht ist ein bisschen Selbstzufriedenheit reingekommen“, mutmaßt er. Und er fordert: „Die erfahrenen Spieler müssen jetzt vorangehen.“ Den jungen Akteuren schreibt er hingegen ins Stammbuch, dass „der Weg nicht nur über ein halbes Jahr geht, sondern weiter über kontinuierliche Arbeit“. Sein Hoffnungsschimmer ist der Derby-Charakter des Spiels: „Dienstagabend, Flutlicht, neben Wasserburg das Spiel für uns“, schwärmt Schellenberg. Und er führt weiter aus: „Das ist eine super Gelegenheit, von der Mentalität her alles reinzuwerfen und zu zeigen, was das Derby bedeutet.“