Die Nervosität siegt gegen das Können

von Redaktion

Rock’n’Roll Club Rosenheim bleibt in Krakau hinter den Erwartungen zurück

Krakau – Die Weltmeisterschaft im Akrobatik Rock ’n’ Roll für die Junioren und die Kategorie Contact Style hat im polnischen Krakau stattgefunden. Außerdem wurde ein World Cup für die Kategorie Main Class Free Style ausgetragen. Drei Paare durfte der Rock’n’Roll Club Rosenheim zum Turnier schicken und hatte – zum ersten Mal seit fast 15 Jahren – wieder ein Paar bei den Junioren am Start. Insgesamt blieb das Rosenheimer Team hinter den Erwartungen zurück, aber gerade die Teilnahme des Juniorenpaares Christina Goßner und Victor Kühnhackl zeigt, dass die intensive Nachwuchsarbeit Früchte trägt.

Die beiden jüngsten Teilnehmer des RRC Rosenheim durften zum ersten Mal den Glanz und die Aufregung eines internationalen Wettbewerbs erleben. Souverän starteten Goßner/Kühnhackl mit dem Warm-up neben zahlreichen anderen Teilnehmern aus mehreren Kontinenten. Das Losglück oder in diesem Fall Lospech bescherte den beiden Runde 19, was für Neulinge eher ein Nachteil ist, denn je später die erste Runde startet, desto mehr Zeit hat man, um sich von der Konkurrenz und der Atmosphäre beeindrucken zu lassen. Und genau das hat man den beiden angesehen, denn in der Vorrunde konnten sie nicht ihre gewohnte Leistung abrufen. Sie starteten zaghaft und wirkten unsicher auf der Fläche und am Ende machte ein kurzer Blackout der Choreo alle Hoffnungen auf ein direktes Weiterkommen ins Viertelfinale zunichte.

Allerdings gibt es mit der Hoffnungsrunde eine neue Chance, denn hier werden die letzten Plätze für das Viertelfinale vergeben, ohne, dass die vorherigen Ergebnisse mitbetrachtet werden. Dieses Mal mussten die zwei Rosenheimer Junioren alles auf eine Karte setzen und sämtliche Energie in ihren Tanzvortrag legen. Mit einer deutlichen Steigerung zur Vorrunde zeigten sie ihre Choreografie fehlerfrei und gingen beide mit einem lächelnden Gesicht von der Bühne. Doch diese Leistung wurde von den Wertungsrichtern nicht gewürdigt und ihnen blieb ein Platz für das Viertelfinale verwehrt. Am Ende belegten sie den 36. Platz.

Aber nicht nur für die Junioren wurde der WM-Titel vergeben, sondern auch für die Paare der Kategorie Contact Style, und hier trat für den RRC Rosenheim das Duo Franziska Schmidt und Jan Wimmer an. Für beide stand das Turnier im Vorfeld unter keinem guten Stern, denn durch die Erkältungssaison blieb nicht ausreichend Zeit für eine optimale Vorbereitung. In der ersten Runde betraten die beiden Rosenheimer die Fläche verhalten und zeigten eine solide, aber nicht ausreichend starke Kür, weswegen sie den Weg ins Viertelfinale über die Hoffnungsrunde gehen mussten. Motiviert und bestärkt begannen Schmidt/Wimmer ihre Runde deutlich stärker als zuvor und bewiesen, dass sie ihre Nervosität zu Beginn des Wettkampfes abgelegt hatten. Doch den beiden unterlief bei einer Wickelfigur ein dicker Patzer, der mit erheblichen Abzügen bestraft wurde und ließ die beiden Rosenheimer mit dem 33. Platz zurück.

Das dritte Paar aus dem Rosenheimer Team trat in der Kategorie Main Class Free Style an – hier wurde aber keine Weltmeisterschaft, sondern ein World Cup ausgetragen. Veronika Megyesi und Christian Gartmeier mussten im Vorfeld eine Weile zittern, bevor sie das Ticket zum Start überhaupt bekamen. Da die beiden erst seit Kurzem miteinander tanzen, mussten sie beim Verband einen Ausnahmeantrag für das Turnier stellen, denn für ein nationales Turnier im Vorfeld blieb keine Zeit. Dieser wurde aufgrund der langjährigen Erfahrung der beiden Tänzer angenommen, aber dadurch war der Druck, in Krakau abzuliefern, hoch. Megyesi/Gartmeier starteten, trotz des erstmaligen Starts, stark in den Wettkampf und legten eine fehlerfreie und ausdrucksstarke Vorrunde aufs Parkett. Belohnt wurden sie dabei mit einem direkten Ticket für das Halbfinale der besten zwölf und dem vierten Rang in der Zwischenwertung. Allerdings lief das anschließende Halbfinale nicht nach Plan: Zwei gravierende Fehler bei der dritten und fünften Akrobatik machten alle Hoffnungen auf ein Ergebnis unter den besten zehn zunichte und warf sie auf den letzten Rang zurück. Trotz dieser Rückschläge beendeten sie das Turnier auf dem zwölften Rang, was angesichts ihres ersten gemeinsamen Auftritts ein ermutigendes Ergebnis darstellt.re

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