Personell geschwächt

von Redaktion

1860 Rosenheim reist zum Tabellenzweiten nach Schwaig

Rosenheim – Nur drei Tage nach dem Nachholspiel gegen den SB Chiemgau Traunstein müssen die Landesliga-Fußballer des TSV 1860 Rosenheim schon wieder ran. Am Freitagabend um 19.30 Uhr gastieren die Sechziger beim aktuellen Tabellenzweiten, dem FC Sportfreunde Schwaig – nicht gerade die einfachste Aufgabe, zumal die Rosenheimer im Herbst schön langsam auf der letzten Rille daherkommen.

Schon gegen Traunstein war zu merken, dass bei den Sechzigern die Kräfte langsam schwinden. Die über Wochen lange Ausfallliste zeigt sich jetzt auch bei den verbliebenen Akteuren. „Wir hatten ja nur wenig Möglichkeiten, um zu rotieren“, erklärt Trainer Wolfgang Schellenberg. Immer wieder hat er auf den gleichen Stamm an Spielern setzen müssen – dieser hat über weite Strecken überzeugt, nur jetzt sind die Akkus langsam leer. Den Akteuren, die gegen Traunstein in der Anfangsformation standen, hat Schellenberg dann auch komplett bis zum Schwaig-Spiel Freizeit verordnet, der eingewechselte Laurin Demolli ist wegen Rückenproblemen zudem noch fraglich.

In unmittelbarer Nähe des Flughafens sind die Sechziger in der absoluten Außenseiterrolle. Sie haben seit sechs Spielen keinen Sieg mehr eingefahren, die Sportfreunde aus Schwaig hingegen sind seit 15 Begegnungen ungeschlagen. Angefangen hat dieser unglaubliche Lauf übrigens am 27. Juli in Rosenheim, das Hinspiel endete 1:1.

„Die zweitschwierigste Aufgabe der Saison nach dem Auswärtsspiel in Geretsried“, erklärte Schellenberg im Vorfeld – und schiebt hinterher: „Geretsried schätze ich noch einen Tick stärker ein.“ Allerdings hat auch die Elf von Coach Wiggerl Donbeck ein treffsicheres Angriffsduo zu bieten, das gemeinsam öfters jubeln durfte als die gesamte Rosenheimer Truppe: Raffael Ascher kommt bislang auf 14 Treffer, Leon Roth hat zwölf Tore erzielt. Gemeinsamkeiten gibt es indes bei der Defensivleistung: Mit Schwaig (16 Gegentore) und 1860 Rosenheim (14) treffen die beiden besten Abwehrreihen der Liga aufeinander. „Es ist jetzt unser drittes Spiel in dieser Woche, von uns erwartet dort keiner was“, meint Schellenberg. Seine Hoffnung: „Vielleicht liegt uns so ein Spiel aber mehr?“

Was den Sechzigern in den letzten Monaten gut zu Gesicht gestanden hat, war Einigkeit auf Führungsebene. Und da hatte es zuletzt offene Fragen gegeben, nachdem Schellenberg im Rahmen einer Pressekonferenz nach einem Spiel aufgefordert hat, dass „alle an einem Strang ziehen“. Dem folgte die Warnung, dass 1860 „ansonsten schnell wieder da ist, wo es vor 18 Monaten war“. Damals übertrafen sich Finanzprobleme und sportlicher Absturz schier. Einige Tage später hatte Schellenberg seine Worte erneut öffentlich klargestellt: „Wir, Peter Wimmer, Richard Meisinger und ich, haben vor 18 Monaten gemeinsam angefangen und wir werden 1860 Rosenheim auch gemeinsam wieder dorthin bringen, wo es hingehört.“ Dass mit Peter Wimmer einer der Protagonisten nicht mehr in der neugewählten Abteilungsleitung aufgeführt ist, wirft aber Fragen auf. „Ich habe mich nicht in ein Amt wählen lassen“, sagt Wimmer auf Anfrage der OVB-Sportredaktion, seit Anfang September sei er nicht mehr „für Entscheidungen verantwortlich, zumal einige Dinge mit persönlichen Egoismen behaftet sind“. Wie die Zusammenarbeit künftig weitergeführt wird, „werden die nächsten Tage und Wochen ergeben“, ließ Wimmer wissen.

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