Bruckmühl/Wasserburg – Der SV Bruckmühl hat turbulente Tage hinter sich. Vor knapp einer Woche unterlag das Schlusslicht der Fußball-Landesliga Südost beim TSV 1880 Wasserburg mit 1:5. Im Anschluss einigten sich die sportliche Führung und das Trainerduo Felix Scherer und Marco Schmidt auf ein vorzeitiges Ende der Zusammenarbeit. Bis zur Winterpause übernehmen mit Mike Probst und Co-Trainer Michael Wolff wieder zwei alte Bekannte das Ruder. Ihr erster Einsatz ist das Heimspiel gegen den SV Pullach am Samstag ab 14.30 Uhr.
Die Raben sind mit 15 Punkten aus den ersten 18 Saisonspielen Vorletzter. Der SVB liegt vier Punkte dahinter und könnte mit einem Dreier vor heimischem Publikum den Rückstand auf die Relegationsplätze auf zwei Zähler verkürzen. Auch Probst weiß um die Bedeutung seines Comeback-Spiels. Im Hinspiel verspielte der SVB einen Sieg und zwei überlebenswichtige Punkte: „Wir sind nicht in der Situation, Pullach am Tabellenplatz zu beurteilen. Es wird uns ein schwerer Gegner erwarten, aber wir wissen auch, dass es bis zur Winterpause so bleiben wird.“
Probst musste in seinen ersten Tagen nach seiner Rückkehr auf dem Trainingsplatz nicht nur als Trainer herhalten, sondern auch als Seelenpfleger. Der Abstiegskampf mit dem SV Bruckmühl ist dem neuen und zugleich auch alten Trainer allerdings bestens bekannt: „Der verbliebene Kader macht einen motivierten und fokussierten Eindruck, allerdings ist ihm die natürliche Verunsicherung anzumerken.“ Dieser Situation sind Probst und Wolff „mit grundlegenden Trainingsinhalten und vielen einfachen Erfolgserlebnissen, gepaart mit dem dazugehörenden Zuspruch, entgegengetreten“, wie der 61-Jährige erläuterte.
Diese Methode soll auch im Spiel am Samstag Früchte tragen: „Wir werden diese kleinen Erfolgserlebnisse der Trainingswoche auf den Platz bringen und erhoffen uns über diesen Weg, dass wir unser Selbstvertrauen Schritt für Schritt zurückgewinnen.“ Die vorherrschende Verletzungsproblematik lässt sich dadurch allerdings nicht lösen. Der aktuelle Mini-Kader des SVB wird wieder durch die zweite Mannschaft aus der A-Klasse verstärkt.
Wasserburg muss
auswärts ran
Bei Berichten über Garmisch-Partenkirchen bleibt die Zugspitze selten unerwähnt. So auch hier, wenn sich die Fußballer des TSV 1880 Wasserburg dorthin auf ihre längste Auswärtsfahrt aufmachen, um am Samstag, 15 Uhr, am Sportplatz am Gröben gegen den ortsansässigen 1. FC anzutreten. Es ließe sich auch trefflich über die Schönheit der Landschaft wie etwa den Eibsee oder die Partnachklamm philosophieren, doch die Löwen begeben sich nicht auf Kaffeefahrt, im Gegenteil: Sie wollen dem Gipfel in der Tabelle ein Stück näher rücken.
Um im Bilde zu bleiben, die Zugspitze ist mit 2962 Metern über Normalhöhennull der höchste Berg Deutschlands. Übertragen auf die Liga ist der Gipfel der erste Platz, und diesem streben gerade die Teams aus Geretsried und Schwaig mit einer Vehemenz entgegen, die das Verfolgerfeld ins Schwitzen gebracht hat. Die Löwen müssen den inneren Reinhold Messner in sich wecken, um Schritt zu halten. Dafür braucht es in Garmisch einen Sieg. Und wie bei jedem Gipfelsturm wird es auf die Gemeinschaft ankommen, wie Trainer Florian Heller betont: „Die Jungs haben eine gute Verbindung untereinander. Das wird die Basis sein, um ein gutes Match abliefern zu können.“ Auch Torwart Lino Volkmer stößt eine Woche nach seinem Comeback in dasselbe (Alp-)Horn: „Es wird nur gemeinsam als Mannschaft funktionieren.“ Dabei weiß der 23-Jährige, dass es nach dem 5:1-Erfolg gegen Bruckmühl noch eine weitere Komponente braucht, um zum ersten Mal seit zwei Monaten zwei Spiele in Folge zu gewinnen: Hunger auf Erfolg, Volkmer spricht von „Gier“: „Wenn wir uns an unseren Plan halten und die Gier des letzten Spiels und der Trainingswoche mitnehmen, dann wird es nur einen Sieger geben.“
SBC Traunstein: Ende
der Negativserie?
Sechs Spiele ohne Sieg hat der SB Chiemgau Traunstein zuletzt erlebt. Reißt der Negativlauf im Heimspiel? Am Samstag um 14 Uhr empfängt die Mannschaft von Trainer Slaven Jokic den VfR Garching. Mit einem Erfolg könnte man sich wieder etwas mehr von der Abstiegszone absetzen.nik/jah/re