Abstiegskampf mit einer Unbekannten

von Redaktion

LANDESLIGA Bruckmühl dreht Heimspiel gegen neun Pullacher und gewinnt mit 2:1

Bruckmühl – Was für ein Lebenszeichen des SV Bruckmühl: Der Tabellenletzte hat den letzten Strohhalm ergriffen und das wichtige Heimspiel gegen den Vorletzten SV Pullach mit 2:1 gewonnen. In der Tabelle der Fußball-Landesliga Südost stehen die Mannen aus dem Mangfalltal zwar immer noch am Ende, aber es ist wieder Hoffnung beim SVB.

Die eigene Mannschaft? Kann man auf das Spiel und seine Situationen einstellen. Der Gegner? Kann man beobachten, bewerten und einschätzen. Der Schiedsrichter? Die große Unbekannte. Wobei: Dass sich ein Bayernliga-Referee im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga Südost bewähren kann, darf man schon annehmen. Fridolin Hiefner vom TSV Finning hatte aber nicht seinen besten Tag und so waren zwischendurch beide Mannschaften sauer auf den Referee, der sich das Leben aber auch selbst schwer machte. War es sicherlich unglücklich, dass er vor dem 0:1 im Weg stand, als die Kugel eigentlich sicher zum Bruckmühler Gerhard Stannek gesprungen wäre. Keine Schuld beim Schiri, dass er dem SVB-Akteur ein „lauf halt woanders hin“ zurief, ist dann alles andere als deeskalierend. Das Leben für einen Unparteiischen ist auch nicht einfach, wenn man deftige Foulspiele – wie an die Bruckmühler Vinzenz Egger und Philipp Keller – gleich ahndet, wie ein Nachmeckern. Zeichen setzt man anders als gegen Pullachs Linaus Radau, der innerhalb weniger Sekunden Gelb und Gelb-Rot kassierte.

Wobei: Mit seinen Foulpfiffen lag Hiefner fast immer richtig. Er hatte auch gut erkannt, dass Pullachs Goalie Leopold Bayerschmidt den Bruckmühler Michele Cosentino hinten noch erwischte, als der sich den Ball vorbeigelegt hatte. Die Rote Karte war berechtigt, ab diesem Zeitpunkt waren die Gastgeber mit zwei Mann mehr auf dem Feld.

Und da war es für Bruckmühl dann gut, dass neben dem Wieder-Trainerduo Mike Probst/Michael Wolff an der Seitenlinie auch auf dem Platz Erfahrung zurückgekehrt war. Gerhard Stannek, Maxi Gürtler und Philipp Keller hatten sich im Sommer in die zweite Mannschaft verabschiedet und standen jetzt erstmals wieder in der Anfangsformation. „Das war schon wichtig, dass wir in dieser Aufstellung wissen, dass wir viele Landesliga-Minuten auf dem Platz haben“, erklärte Probst. Und er freute sich, dass seine Mannschaft nach dem Wechsel leidenschaftlicher nach vorne agierte, aber auch geduldig blieb. „Mit der Gelb-Roten Karte ist es ja nicht unbedingt einfacher geworden. Aber da haben wir sehr clever gespielt und auch nicht mehr so viele Bälle verloren.“

Immer wieder kamen die Gastgeber auf der Außenbahn durch und der Druck auf Pullach, dessen Ersatzkeeper Philipp Reisinger gleich mal zwei bärenstarke Paraden zeigte, wurde größer. Michele Cosentino fasste sich ein Herz und beendete seine Einzelaktion mit einem genauen Schuss ins Eck zum 1:1. Danach waren die Gäste eigentlich hergerichtet, um den zweiten Treffer zu kassieren. Dieser fiel dann nach einer Ecke, als der starke Maurice Koller den Ball aufs Tor köpfte und Pullachs Maximilian Stapf wenige Meter vor der Linie ins eigene Tor abfälschte.

Was Probst am Ende fast noch wichtiger war, als der Sieg: „Die Jungs haben sich durchgebissen und alles gegeben – das war unser Ziel.“ Gleiches gilt auch für den lange verletzten Sommer-Neuzugang Michael Kraxenberger, der sein erstes Spiel für Bruckmühl bestritt und gleich 90 Minuten durchhielt. „Das war schon ein bisschen Risikodenken. Aber er hat sein Ding richtig gut gemacht und sich im kalten Wasser sehr gut freigeschwommen“, lobte Probst. Das erhofft er sich mit diesem Sieg auch von seiner gesamten Truppe.

Das Steno zum Spiel

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