„Ich konnte rumholzen, wie ich wollte“

von Redaktion

In der neuen Folge von „Hart gecheckt – der OVB-Podcast zu den Starbulls Rosenheim“ ist Meisterspieler Markus Berwanger zu Gast, spricht über die Starbulls und erzählt Geschichten aus seiner Karriere.

Rosenheim – Es gibt nur vier Eishockeyspieler, die alle drei deutsche Meistertitel mit Rosenheim gewinnen konnten. Einer davon ist Markus Berwanger. Schon in seiner ersten Saison im Herrenbereich 1981/82 feierte der jetzt 61-Jährige seine erste Meisterschaft. Neun weitere Jahre spielte Berwanger noch für den Sportbund DJK Rosenheim, zwei weitere Titelgewinne, aber auch drei Finalniederlagen mit Rosenheim stehen in seiner Vita.

Nach seiner aktiven Karriere wechselte Berwanger als Trainer hinter die Bande. Als Chef- und Co-Trainer war der gebürtige Rosenheimer unter anderem in Köln, Mannheim, Dresden und Rosenheim aktiv. Inzwischen hat sich Berwanger aber aus dem Trainergeschäft zurückgezogen. Seine Freizeit verbringt er seitdem vor allem im Fitnessstudio. Für die OVB-Sportredaktion hat er sich auch Zeit genommen und bei „Hart gecheckt“ über seine aktive Karriere gesprochen. Dabei verriet er die größte Schwäche von Karl Friesen, erzählte von den Meisterschaften und sprach über die Chancen der Starbulls in dieser Saison. Das sagt er zum Beispiel über…

…die Starbulls: „Fakt ist, das Umfeld ist sehr professionell. Zuschauerinteresse, Stadionumbau, Sponsoring. Mit Christoph Sandner haben sie auch noch einen erfahrenen Geschäftsführer geholt. Das Trainerteam ist gut und sehr erfahren. Die Mannschaft ist sehr gut besetzt. Nicht nur qualitativ, sondern auch in der Breite. Und mein Tipp ist, da kannst du mich auch festnageln, dass die Starbulls die Play-offs ohne Umwege erreichen.“

…Karl Friesen: „Karl ist natürlich auch ein Spieler gewesen, der uns, auch wenn wir schlecht gespielt haben, im Spiel gehalten hat. So hatten wir noch unsere Chance, dass wir dann das Spiel zu unseren Gunsten drehen. Karl war schon außergewöhnlich und das weiß auch jeder, das hat er ja selber auch gewusst.“

…einen Freibrief: „Ich kann mich noch erinnern, das war ein Auswärtsspiel in Düsseldorf. Ich habe im ersten Sturm gespielt und da waren die Ausländer, das waren zwei Schweden, auch groß und stark. Nach zehn Sekunden habe ich schon einen Crosscheck ausgepackt und den wirklich voll rasiert. Und dann hatten sie mich am Trikot und haben mich hin- und hergezogen. Ich habe mir gedacht ‚Ja, Gottes Willen, jetzt gibt es richtig Prügel‘. Und dann ist von hinten der Peter Schaf gekommen. Peter war auch so eine Urgewalt. Und vor allen Dingen hat er auch zuschlagen können. Und er hat gesagt ‚Pass auf, du brauchst vor nichts und niemandem Angst zu haben. Ich bin immer da und helfe dir beim Raufen‘. Das war für mich wie ein Freibrief. Also da habe ich gewusst, so, ab jetzt kann ich rumholzen, wie ich will.“

…die Finalniederlage 1992: „Das war mental ganz schwer für uns. Es war sowieso überraschend, dass wir in das Finale gekommen sind. Wir wussten, die Saison ist zu Ende und diese Mannschaft und das Eishockey in Rosenheim wird es so nie mehr geben.“

…die drei Meisterschaften: „Ich habe die Meisterschaften logischerweise nicht alleine gewonnen. Aber das macht mich schon stolz, als Rosenheimer, der alle Nachwuchsmannschaften durchlaufen hat, dreimal mit Rosenheim Meister geworden zu sein.“

…den Trainerwechsel in Bad Nauheim: „In einer Woche kann er da nicht die Bäume ausreißen, aber er kann dieses Feuer schon ein bisschen entfachen. Also er kann jetzt sicher nicht in einer Woche seinen Stil rüberbringen, das geht gar nicht, da brauchst du einfach viel länger. Du musst sowieso aufpassen, dass du die Spieler nicht überforderst. Es gibt jetzt aber keine Ausreden mehr für die Spieler und jeder hat wieder seine Chance, neu zu starten. Vielleicht auch welche, die beim alten Trainer nur noch zweites Glied waren.“

…sein Hobby: „Das ist eines meiner Hobbys, im Fitnessstudio zu trainieren. Das mache ich, weil ich jetzt Zeit und auch die Energie habe. Darum gehe ich sechsmal in der Woche so zweieinhalb Stunden ins Studio.“

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