Bruckmühl – Was für ein Comeback! Mit einem immens wichtigen 2:1-Erfolg im Kellerduell der Landesliga Südost gegen den SV Pullach ist Mike Probst wieder auf die Fußballbühne zurückgekehrt. Der 61-jährige Ex-Profi hat nach fünf Monaten Abstinenz wieder das Sagen beim SV Bruckmühl. Gemeinsam mit seinem früheren und auch jetzigen Co-Trainer Michael Wolff hat Probst zugesagt, das Tabellenschlusslicht bis zur Winterpause anzuführen.
Der Rückstand auf den Relegationsplatz beträgt fünf Punkte, doch mit der Rückkehr der Trainer und dem Comeback-Erfolg ist wieder neue Hoffnung beim SVB eingekehrt. Für Probst selbst war es kein Comeback, sondern „ein Heimkommen. Wie ich begrüßt worden bin – man merkt ja, ob das oberflächlich über die Bühne geht oder ob das Herz dahinterhängt. Und das habe ich bei jedem gespürt, mit dem ich gesprochen habe.“ Den Weg nach Bruckmühl musste der frühere Profi-Torhüter nicht neu ins Navi eingeben: „Das brauche ich nur, damit ich pünktlich da bin und nicht unter Zeitdruck gerate“, lachte Probst, der bei den ersten Trainingseinheiten in viele vertraute Gesichter blickte. Beim Heimspiel gegen Pullach gaben dann auch Gerhard Stannek, Maxi Gürtler und Philipp Keller ihr Comeback in der Anfangsformation – sie und auch Anian Folger, der wegen einer Erkrankung passen musste, hatten sich ja nach der vergangenen Saison in die zweite Mannschaft zurückgezogen. „Wir haben viele, viele Gespräche geführt“, erklärt Probst, allerdings hinge seine Rückkehr nicht explizit von den Spieler-Comebacks ab: „Ich habe halt den Vorteil, dass ich mit diesen Jungs hier zwei Jahre sehr erfolgreich Fußball gespielt habe. Und das haben sie mir nun zurückgezahlt.“
Der erfahrene Coach, der in seinen beiden vollen Spielzeiten in Bruckmühl mehr Siege feiern durfte, als er Niederlagen hinnehmen musste, wurde als „Seelenstreichler“ gefeiert. Wobei Probst da nicht so viel Aufsehen darum macht. „Es ist jetzt nicht so, dass wir da 20 Einzelgespräche geführt haben.“ Vielmehr sei es um Zuspruch gegangen: „Wir haben die Trainingseinheiten so gestaltet, dass sie Erfolgserlebnisse haben, diesen Zuspruch bekommen und dann in einem gestreckten Zustand zum Spiel rauskommen“, erklärt er.
Der Auftakt gegen Pullach ist gelungen, nun geht es für Bruckmühl zum Aufsteiger ESV Freilassing. „Ich habe es der Mannschaft schon vor dem Pullach-Spiel gesagt. Die stehen in der Tabelle vor uns, aber da draußen werden 22 Leute 90 Minuten lang kämpfen. Und das wird uns in den nächsten Spielen auch passieren.“ Probst geht zuversichtlich an die restlichen Begegnungen bis zur Winterpause heran: „Wichtig ist, dass die Jungs den Schwung aus diesem Sieg mitnehmen. Ich bin aber der ganzen Geschichte von Haus aus positiv gegenüber gestanden. Ansonsten hätte ich das nicht gemacht.“
Und wie geht es nach der Winterpause weiter? Da hält sich der Wieder-Trainer noch bedeckt: „Wir machen die vier Spiele, so ist das jetzt vereinbart. Und dann werden wir uns zusammensetzen, ernsthaft und seriös. Dann werden wir sehen, wie es weitergeht.“tn