Alles schon mal da gewesen

von Redaktion

Starbulls Rosenheim starten nach der Länderspielpause in Bad Nauheim

Rosenheim – Mit zwei Tagen Verspätung starten die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim nach der Länderspielpause wieder in die DEL2. Am Sonntag um 18.30 Uhr gastieren die Mannen von Trainer Jari Pasanen beim EC Bad Nauheim, zur Pause auf dem letzten Tabellenplatz. Und deshalb haben die Hessen auch reagiert und erwarten die Rosenheimer mit einem neuen Trainer. Mike Pellegrims hat in der Wetterau sein neues Amt angetreten.

Spiele gegen Teams mit einem neuen Trainer – da war doch schon mal was: Im Dezember 2023 trafen die Starbulls auf den ESV Kaufbeuren, der gerade den Übungsleiter gewechselt und Daniel Jun installiert hatte. „Jeder Spieler muss sich dem Trainer zeigen. Das gibt sicherlich Extra-Energie“, meinte Pasanen vor dem Duell damals. Kaufbeuren siegte mit 4:2. Im Februar 2024 hatten die Starbulls dann das Gastspiel in Bad Nauheim, das vor dem Spiel Rich Chernomaz als neuen Trainer engagierte. „So ein Trainerwechsel gibt immer einen Impuls. Die Karten werden ganz neu gemischt“, erklärte Pasanen im Vorfeld. Die Warnungen hatten nicht gefruchtet, denn die Rosenheimer lagen nach sechseinhalb Minuten schon mit 0:3 im Rückstand und verloren am Ende mit 5:7.

Und nun also wieder Bad Nauheim. Pellegrims, der früher als Co-Trainer in der DEL sowie als Cheftrainer in Düsseldorf und Klagenfurt gearbeitet hatte, bestreitet gegen die Starbulls sein erstes Heimspiel mit seiner neuen Truppe. Der 56-jährige Belgier, der einst als herausragender Verteidiger in der höchsten deutschen Spielklasse agierte, hat dann mit seiner Truppe allerdings schon ein Spiel absolviert – durchaus kein Nachteil. „Der Gegner ist bereits wieder im Wettkampfmodus, wir müssen im Laufe des ersten Drittels am Sonntag erst wieder dahin kommen. Die Intensität eines DEL2-Spiels kann man im Training einfach nicht darstellen“, weiß Pasanen.

Während sich die Nauheimer Unzufriedenheit im Trainerwechsel ausdrückt, sind die Starbulls mit dem bisherigen Saisonverlauf durchaus einverstanden. Vier Punkte mehr als in der Vorsaison, auf vielen Ebenen verbesserte Bilanzen und natürlich auch in der Tabelle besser platziert – das kann sich sehen lassen. Nun gilt es aber, die Form weiter zu stabilisieren, denn jetzt wird das Geschehen in der eh schon wieder so ausgeglichenen DEL2 härter und kompromissloser. Bis zum Jahreswechsel wartet ein knüppelhartes Programm auf die Mannschaft, jetzt werden die Weichen gestellt, ob es in Richtung Play-offs geht oder man kleinere Brötchen backen muss. Deshalb heißt es bei Pasanen auch: „Zufriedenheit ist Stillstand.“ Und so sieht er noch in vielen Bereichen Möglichkeiten zur Verbesserung. „Was besser werden muss, ist die Qualität unserer Torschüsse. Wir bringen die Scheibe nicht genug vors Tor und haben deshalb auch nicht genug Rebounds“, erklärte er zum Beispiel.

Weil alle Mann an Bord sind, kann Pasanen aus dem Vollen schöpfen – muss aber auch harte Entscheidungen treffen. Zuletzt musste Pascal Zerressen auf die Tribüne und Dominik Kolb war an dessen Stelle zum Einsatz gekommen. Kilian Kühnhauser ist von der U20-Nationalmannschaft mit viel Spielpraxis zurückgekommen und sollte damit auch eine reelle Option sein. Bei den Hessen ist mit Taylor Vause ein ganz entscheidender Spieler nach langer Verletzungspause wieder mit von der Partie. Der 33-jährige Kanadier hat in fünf Spielen bereits sechs Punkte erzielt. Beim ersten Aufeinandertreffen der beiden Teams in dieser Saison stand er noch auf der Verletztenliste. Damals unterlagen die Wetterauer in Rosenheim verdient mit 0:4. Damit begann auch der positive Starbulls-Lauf von acht Spielen, in denen sie stets gepunktet hatten, es war der erste von mittlerweile vier Shutouts von Goalie Oskar Autio. Jetzt ist alles anders. Wegen Pellegrims. Und Vause. Und neu gemischter Karten.

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