Rosenheim – Wade MacLeod ist ein Kämpfer. Das hat der ehemalige Stürmer der Starbulls Rosenheim in seinem Leben schon einige Male bewiesen. Doch seit September 2023 bestreitet der zweifache Familienvater seinen wohl bisher größten Kampf: den gegen Krebs. Diesen Kampf hatte MacLeod im Jahr 2019 schon einmal gewonnen. Doch Ende des letzten Jahres kehrte der Tumor im Gehirn des ehemaligen Eishockey-Profis zurück und stellte das Leben der vierköpfigen MacLeod-Familie erneut auf den Kopf.
Im September 2023 nahm das Familienglück eine dramatische Wendung: Auf einem Camping-Ausflug bekam MacLeod einen Schlaganfall, den ersten in fast vier Jahren. Die Diagnose folgte nach einer weiteren Operation: der Gehirntumor ist zurück, die durchschnittliche Überlebensrate beträgt nur zwei Jahre. MacLeod begab sich sofort in Behandlung und verzeichnete zwischenzeitlich auch kleine Erfolge. In den letzten drei Wochen ist die Lage aber ernster geworden. Der 37-Jährige wurde mit Sprachproblemen und auf Verdacht eines Schlaganfalls in ein Krankenhaus eingeliefert. Tests ergaben, dass sein Blut Zeichen von Sepsis, einer Blutvergiftung, zeigen. Eine Computertomographie (CT) zeigte ein Bluten im Gehirn, zudem ist der Tumor stark angewachsen – für MacLeod besteht Lebensgefahr. Am Dienstag, 19. November, wurde MacLeod deshalb erneut am Gehirn operiert. Dabei konnten 60 Prozent des Tumors entfernt werden, um der Familie mehr Zeit zu verschaffen und die Nebeneffekte der Erkrankung zu reduzieren. „Uns wurde gesagt, wenn er die Operation nicht machen würde, könnte er nur noch ein paar Monate mit uns haben“, schreibt Karly, die Frau des ehemaligen Eishockeyspielers, auf gofundme.com und fügt an: „Wir brauchen wirklich die Gebete aller, damit wir ein Wunder finden.“
Dieses Wunder hatte die Familie schon einmal bekommen. Bereits 2013 wurde zum ersten Mal ein Gehirntumor bei MacLeod entdeckt. Dieser wurde entfernt und der Kanadier konnte weiter Eishockey spielen. 2015 wechselte MacLeod dann über den Teich – und zwar zu den Starbulls. An der Mangfall bildete er ein kongeniales Duo mit C.J. Stretch und sammelte in insgesamt 58 Spielen 68 Punkte. Nach dem Jahr in Rosenheim wollte MacLeod nach Frankfurt wechseln. Dazu kam es vorerst aber nicht, weil zum zweiten Mal ein Gehirntumor festgestellt wurde. In Vancouver wurde der gutartige Tumor entfernt. In der Saison 2017/18 kehrte der Stürmer dann in das europäische Eishockeygeschäft zurück und wechselte doch noch in die Mainmetropole. Dort traf er dann auch wieder auf seinen alten Teamkollegen Stretch. 2019 folgte dann die große Erleichterung: Wade MacLeod hatte den Krebs offiziell besiegt. Der Kanadier spielte noch einmal für ein Jahr in England und Norwegen, beendete 2022 dann aber seine aktive Karriere und konzentrierte sich auf das Leben mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern.
Auch an seinen ehemaligen Teamkollegen ist das Schicksal der MacLeod-Familie nicht spurlos vorbeigegangen. C.J. Stretch steht mit seinem ehemaligen Partner noch immer in Kontakt. „Ich rede hin und wieder mit ihm. Ich versuche, immer zu erfahren, wie es ihm geht“, sagt der Starbulls-Kapitän im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion und fügt an: „Wir sind immer noch Freunde. Wir haben schon lange nicht mehr zusammengespielt, aber wir waren zwei Jahre lang Teamkollegen.“ Seinen Freund beschreibt Stretch als „tollen Kerl. Er ist immer positiv. Es macht immer Spaß, bei ihm zu sein. Auf dem Eis hat es immer so viel Spaß gemacht, mit ihm zu trainieren und zu spielen, es hat ihm immer große Freude bereitet, Tore zu schießen. Und abseits des Eises haben wir immer rumgehangen und einfach immer eine gute Zeit gehabt. Er ist ein positiver Mensch.“ Diese Positivität brauchen Wade MacLeod und seine Familie auch. Nur so kann man gemeinsam eine so schwere Zeit überstehen – und den Kampf gegen Krebs noch einmal gewinnen.
Wenn Sie der Familie MacLeod helfen wollen, können Sie auf Gofundme.com Geld spenden. Die Spenden werden genutzt, um die teuren Behandlungen zu finanzieren.