Tacherting – Das brisante Vater-Sohn-Duell der Fußball-Kreisliga 2, das Thomas Deißenböck (31) mit dem SV Aschau/Inn am 31. August gegen seinen Vater Albert (69) und dessen SV Linde Tacherting mit sage und schreibe 8:2 für sich entschieden hat, wird es in der Rückrunde der Fußball-Kreisliga 2 nicht mehr geben. Der Grund: Bert – wie der Senior gerufen wird – hat nach der Tachertinger 1:4-Heimniederlage am vergangenen Samstag gegen den TSV Neuötting seinen sofortigen Rücktritt erklärt.
„Es war eigentlich eine spontane Reaktion“, erklärt Bert Deißenböck mit ein paar Tagen Abstand, „aber im Grunde genommen bin ich mit mir im Reinen.“ Am Samstag (15 Uhr) im Derby beim TuS Engelsberg – mit dem die Blau-Weißen die Herbstrunde abschließen – wird der bisherige spielende Co-Trainer Johannes Penkner (34) erstmals die alleinige Verantwortung bei den Linde-Kickern tragen. „Ihm habe ich ja die wunderbaren zweieinhalb Jahre in Tacherting mit dem Höhepunkt Kreisliga-Aufstieg 2023 überhaupt erst zu verdanken. Wir verstehen uns super“, sagt Bert Deißenböck, denn Penkner hatte seinerzeit die Kontakte geknüpft – über Thomas, mit dem er beim SV Erlbach zusammengespielt hat.
Beide „Parteien“, sowohl der erfahrene Coach als auch die Abteilungsleitung um Robert Wimmer, betonen, „dass wir total harmonisch auseinandergehen“, wobei der Spartenchef hinzufügt: „Es war Berts freie Entscheidung. Von uns hatte er nach wie vor volle Rückendeckung. Für mich ist sein Rücktritt schon auch überraschend gekommen.“
Pikanterweise rahmen die Deißenböcks aktuell die Tabelle ein: Thomas führt das Klassement an, die Ex-Schützlinge von Bert sind 15. und Letzter. Allerdings in keinster Weise abgeschlagen, denn der Rückstand auf die Relegationszone beträgt nur einen Punkt, und das rettende Ufer liegt auch nur zwei Zähler entfernt. Was man auch nicht vergessen sollte: „Uns war von Haus aus klar, dass die Saison extrem schwer werden würde“, so Wimmer. Unterschiedsspieler wie Manuel Karlstetter oder Moritz Präpasser sowie weitere gute Leute wie Stefan Zimmermann, Florian Ott (beide Kreuzbandriss), Torwart David Wesselak, Alex Randlinger oder Robert Huber standen beziehungsweise stehen nicht mehr zur Verfügung. „Das alles war schon fast zu gravierend“, weiß auch Bert Deißenböck.cs