Rosenheim – Die Heimstärke der Starbulls Rosenheim ist und bleibt ein Erfolgsrezept. Nach dem 2:1-Heimsieg gegen die Selber Wölfe sind die Eishockeyspieler von der Mangfall auf heimischem Eis seit sieben Partien ungeschlagen. Die letzte Heimniederlage in der DEL2 datiert vom 22. September, dem vierten Spieltag!
Der Spielfilm: Die Selber Wölfe waren neun Spiele in Folge ohne Sieg – und das fiel auf. Die Starbulls bestimmten von Beginn an die Partie und setzten die Gäste schon früh unter Druck. Daraus resultieren einige Abschlüsse und Alleingänge, doch Torwart Michel Weidekamp hielt seinen Kasten noch sauber. Einmal hatte er Glück, als Shane Hanna die Latte traf. Auf der anderen Seite hätte sich die offensive Spielweise der Hausherren fast gerächt, als Josh Winquist alleine auf weiter Flur war. Der Goldhelm setzte die Scheibe aber ans Außennetz.
Im zweiten Abschnitt schalteten die Gäste einen Gang nach oben. Die Starbulls hatten zwar noch die Kontrolle, doch auch Selb kam nun zu mehr Chancen – beide Teams trafen dann auch. Erst brachte Zack Dybowski die Starbulls in Führung, nur zwei Minuten später glich Donat Peter in Überzahl wieder aus. Doch Rosenheim zeigte sich nicht geschockt und legte nach, als Max Vollmayer vor dem Tor sträflich freigelassen wurde und zum 2:1 einschoss. Glück danach für die Hausherren: Sowohl Carson McMillan, als auch Marco Pfleger scheiterten im Eins-gegen-Eins noch an Oskar Autio.
Das letzte Drittel war zerfahren. Einige nicht gegebene Strafzeiten frustrierten die Starbulls, die sich inzwischen mehr aufs Verteidigen konzentrierten. Selb musste offensiver werden, schaffte es aber kaum, sich gefährliche Möglichkeiten herauszuspielen.
Die Schlüsselszene: Verteidiger Max Vollmayer war schon immer eher offensiv angehaucht. Das zeigte er auch gegen Selb, als er plötzlich vor dem Tor auftauchte und das 2:1 erzielte – der frühe Gamewinner für die Starbulls nur kurz nach dem Ausgleich.
Das macht Spaß: Anders als noch in den letzten zwei Partien in Crimmitschau und Bad Nauheim stehen die Starbulls von Anfang an hoch und setzen den Gegner unter Druck. Ein dominanter Auftritt, der mit drei Punkten belohnt wurde.
Das bereitet Sorgen: Fällt da schon das Fehlen von Torjäger Norman Hauner auf? Die Starbulls erspielen sich massig Chancen, brauchen aber satte 22 Schüsse für den ersten Treffer. Immerhin: Das zweite Starbulls-Tor fiel nur fünf Versuche später.
Das war los mit: Patrick Mühlberger. Der junge Torwart der Starbulls musste krankheitsbedingt passen. Für ihn rutschte erstmals Neuzugang Alexander Rose in den Kader. Rose soll hauptsächlich in der U20 zum Einsatz kommen.
Der Spieler des Spiels: Zack Dybowski ist die positive Überraschung der Starbulls-Saison. Der Deutsch-Kanadier überzeugt mit Tempo und Abgeklärtheit in der Defensive. Gegen Selb schaltete sich Dybowski auch mehrmals in die Offensive ein und belohnte sich mit seinem zweiten Saisontor.
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Im ersten Drittel haben wir sehr gut gespielt, den Gegner gut unter Druck gesetzt. Die meiste Zeit sind wir sehr viel gelaufen, waren sehr aggressiv. Die Verteidiger haben die Bande gehalten. Der beste Mann im ersten Drittel war Weidekamp. Unser Unterzahl war im ersten Drittel sehr gut. Beim Tor, das Selb geschossen hat, waren wir ein bisschen zu spät. Ich muss unsere vierte Reihe extra loben. Die jungen Zwickl, Kuqi und Handschuh haben ein tolles Spiel gemacht. Das beste Spiel dieses Jahres. Unser Torwart war ein paar Mal da, als wir ihn gebraucht haben. Es ist ein riesiger Verlust, wenn der beste Torjäger fehlt. Es tut weh. Norman Hauner hat eine Top-Saison gespielt. Er ist noch nie so fit gewesen wie jetzt. Jetzt spielt Ville Järvelainen auf seiner Positiion, er hat heute sehr gut gespielt. Es ist schade, dass Hauner weg ist. Aber Verletzungen gehören leider dazu.“
Craig Streu, Selber Wölfe: „Wir haben eigentlich gut angefangen. Rosenheim hat uns in den ersten paar Überzahlsituationen gut unter Druck gesetzt. Da waren wir vielleicht nicht bereit. Es war ein super Spiel. War es ein perfektes Spiel? Nein. Aber über 60 Minuten war es ein gutes Auswärtsspiel von uns. Mit dem sechsten Mann auf dem Eis brauchst du im Endeffekt nicht so viel Zeit. Du brauchst nur eine Möglichkeit. Ganz ehrlich, wir hatten keine Chance. Rosenheim hat den Puck immer schnell rausbekommen. Die Möglichkeit, den Towart zu ziehen, war nicht da.“
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Selber Wölfe 2:1 (0:0,2:1,0:0). Starbulls: Autio (Rose) – Hanna, Dybowski; Gnyp, Vollmayer; Zerressen, Tiffels; Kühnhauser – Laub, Stretch, Järvelainen; Strodel, Sarault, Reiter; Nirschl, Ewanyk, Kolb; Zwickl, Kuqi, Handschuh.
Tore: 1:0 (29.) Dybowski/Järvelainen, Laub; 1:1 (31.) Peter/Winquist – PP1; 2:1 (35.) Vollmayer/Kuqi, Kolb.
Schiedsrichter: Gossmann/Kalnik; Strafminuten: Rosenheim 6, Selb 6; Zuschauer: 4257.
Das nächste Spiel: Am Sonntag reisen die Starbulls zum Tabellenzweiten, den Kassel Huskies. Spielbeginn ist um 17 Uhr.