Aichach – Das war nichts für schwache Nerven: Gegen erstarkte Aichacher Ringer erkämpften sich die Traunsteiner Ringer im Auswärtskampf in der Landesliga Süd einen hauchdünnen 28:26-Erfolg und bleiben damit mit vier Punkten Abstand auf den ebenfalls siegreichen Verfolger Mietraching Tabellenführer. Dabei machten es sich die Traunsteiner selber schwer: Die eine oder andere Nachlässigkeit kostete wichtige Mannschaftspunkte, ein Fehler in der Wiegeliste und ein verletzungsbedingter Ausfall des mit zwei Siegen einkalkulierten Erfolgs des etatmäßigen Schwergewichtlers Laszlo Egervári sorgten für Sorgenfalten beim TVT-Coach Christian Pribil: „Die Nerven hätte es heute nicht gebraucht. Wir dürfen uns keinen Ausrutscher erlauben, wenn wir unsere Chance auf den Aufstieg wahren wollen. Penzberg wird uns nächste Woche im erwartet engen Kampf keine Fehler verzeihen.“
1. Durchgang, 57 kg (Griechisch-römisch): David Dik zeigte beim 22:6-Punktsieg seinen besten Saisonkampf und setzte sich mit technischer Überlegenheit (15 Punkte Differenz) durch.
130 kg (G): Laszlo Egervári stand in einem engen Duell dem wiedergenesenen Dawid Walecki gegenüber. Allerdings verletzte sich der Ungar in Traunsteins Diensten am Mattenrand am Knie und wurde vorsorglich von Coach Pribil aus dem Kampf genommen.
61 kg (Freistil): Klare Sache für Manuel Kuliev, der Hüseynamin Jafarov in der ersten Minute aufs Blatt legte.
98 kg (F): Kevin Daiker hatte nicht seinen besten Tag erwischt. Nach klarem Rückstand wurde er von Daniel Walecki nach mehreren Durchdrehern geschultert.
66 kg (G): Justin Flemmer tat sich anfangs gegen den durchaus nicht zu unterschätzenden Aichacher Julian Bräuer schwer. Dann drehte der Traunsteiner Techniker mit zwei Würfen auf und sicherte sich nach gut drei Kampfminuten den ungefährdeten 17:0-Sieg mit technischer Überlegenheit.
86 kg (G): Der gesundheitlich angeschlagene Luca Zeiser freute sich vor dem Hintergrund von geplanten zwei Einsätzen über einen kampflosen Sieg.
75 kg (F): Der Kampf blieb nach der Pause eng, als im letzten Mattenduell im ersten Durchgang Saber Mansuri gegen Baryalai Ahmadi mit technischer Unterlegenheit beim 0:15 ohne Chancen von der Matte ging.
2. Durchgang, 57 kg (F): Für den Traunsteiner Anhang war es eine Freude, Abobaker Wazir zuzusehen. Stabil im Stand, effektive Beinangriffe und punktebringende Kippen brachten nach vier Kampfminuten den 20:4-Punktsieg mit technischer Überlegenheit.
130 kg (F): Egervári trat nach der Erstrundenverletzung gegen Daniel Walecki nicht mehr an.
61 kg (G): Kuliev ließ auch im ungeliebten klassischen Stil gegen Hüseynamin nichts anbrennen und legte den Aichacher nach einer Minute nach klarer Führung aufs Blatt.
98 kg (G): Serafim Hrymaliuk ließ sich von Maximilian Noder im Boden früh mehrfach drehen und ging mit einer Niederlage mit technischer Unterlegenheit von der Matte.
66 kg (F): Unnötig Punkte verschenkten die Traunsteiner nach einem Listenfehler. Der vorgesehene Andreas Rasumny hatte abgekocht und stand bereit, konnte aber nicht eingreifen. Aichach kassierte kampflos den Sieg.
86 kg (F): Auf Luca Zeiser war Verlass: Der 15:0-Punktsieg noch in der ersten Runde sorgte für ein Aufatmen auf der Traunsteiner Seite.
75 kg (G): Andreas Dik bekam von Coach Christian Pribil die Stallorder, mit minimalem Risiko zu ringen – für den „Dauermarschierer“ Dik eine mentale Hürde, die er aber trotzdem inklusive einer gefährlichen Situation gegen Moritz Oberhauser meisterte und mannschaftsdienlich eine knappe 2:6–Punktniederlage akzeptierte und damit den 28:26-Gesamtsieg für den TVT in trockene Tücher packte.
In der Grenzlandliga zeigten sich die Nachwuchsringer erneut in starker Verfassung und konnten beim knappen Kampf in Karlstein mit einem 20:19 beide Punkte vom AC Bad Reichenhall entführen. Dabei holte Valentin Gustapfel (35 kg, G) nach ausgeglichenem Kampf einen Schultersieg. Philip Temenev (38 kg, F) kampflos und die „schweren Jungs“ Rabie Almaaloul (57 kg, F), Denzel Kirchmayer (67 kg, G) und Massa Langmann (85 kg, F) sorgten für die nötigen Punkte. Die knappe Punktniederlage von Kevin Rube (32 kg, F) gegen Reichenhalls Besten, Severin Fuchs, war im Nachhinein für den Gesamterfolg des TVT Gold wert. Damit zementiert die Truppe um das Trainerduo Stefan Pribil und Petar Stefanov den vierten Platz und schielt noch auf den dritten Rang.wz