„Es ist nur bis zum Winter“

von Redaktion

INTERVIEW Bruckmühls Maxi Gürtler über Traumtore, Abschied und ein Hintertürl

Bruckmühl – Dem SV Bruckmühl ist in der Fußball-Landesliga Südost neues Leben eingehaucht worden. Mit der Rückkehr von Mike Probst und Michael Wolff auf die Trainerbank ist der Verein noch einmal ein Stück mehr zusammengerückt und hat mit zwei Heimsiegen wieder Anschluss an die Relegationsplätze gefunden. Ihren Anteil haben auch die vier reaktivierten Spieler, die sich im Sommer in die zweite Mannschaft zurückgezogen hatten. Maxi Gürtler steuerte beim 3:0-Erfolg über Garching zwei Treffer bei, die unter die Kategorie „Traumtor“ fallen, der Fallrückzieher zum 2:0 sogar „Tor-des-Monats“-würdig. Mit der OVB-Sportredaktion sprach Gürtler über seine Treffer, die Bedeutung dieses Sieges und seine Zukunft im SVB-Team.

Ein wichtiger 3:0-Heimerfolg über Garching. Wie beurteilen Sie das Spiel?

Eigentlich ist unser Matchplan von der ersten Minute an aufgegangen. Wir haben gewusst, dass es auf dem freigeschaufelten Platz ein Kampfspiel wird. Und das war in der ersten Halbzeit so. Wir haben in der Pause aber auch gesagt, dass wir unsere Chancen bekommen werden. Und so war es dann auch. Das 1:0 hat uns dann brutal in die Karten gespielt. Wir waren dann besser drin, Garching musste etwas aufrutschen und dann gab es für uns Räume. Ein Kompliment ans Team, jeder hat alles reingehauen. Das hat richtig Spaß gemacht.

Zum 1:0-Führungstor. Das war ja schon irgendwie ein erzwungener Treffer, oder?

Das sehe ich auch so. Es war ein Kuddelmuddel im Strafraum und der Ball ist wieder rausgekommen. Dann hat ihn der Genti (Krasniqi, d. Red.) reingehauen. Das war erzwungen und erkämpft.

Kommen wir zu Ihren Toren. Den Ball zum 2:0 per Fallrückzieher zu verwandeln spricht von Können, aber auch von großem Selbstvertrauen. Kompliment!

Es war aus einem Instinkt heraus und natürlich war auch Glück dabei. Ich freue mich jedenfalls, dass es geklappt hat. Ich habe schon in der F-Jugend Fallrückzieher gemacht, auch beim Bolzen immer geübt. Im Herrenbereich aber schon lange nicht mehr. Der Ball war relativ weit außerhalb vom Strafraum in der Luft. Ich habe dann nur gesehen, dass der Torwart schlecht gestanden ist und dann gab es für mich nur noch: Mach ihn oder nicht! Das war für mich die einzige Option. Und beim Ballkontakt habe ich schon gemerkt, dass der passen könnte.

Einige Zuschauer haben mir schon erzählt, dass Sie im Nachwuchs des Öfteren in der Luft gelegen sind!

In der Jugend habe ich tatsächlich viele Fallrückzieher gemacht. Aber so etwas macht man im Herrenbereich nicht mehr so oft. Aber die Szene war einfach dafür gemacht. Und verlernen tut man es dann doch auch nicht!

Was Sie auch nicht verlernt haben, hat sich beim dritten Treffer gezeigt, als Sie den Ball technisch fein veredelt haben.

Ich habe schon in die Mitte geschaut, da war der Lenny (Schweder, d. Red.) gestanden. Ich habe mir den Ball einmal vorgelegt und den Torwart gesehen und ihn dann mit links aufs lange Eck gezogen. In den Spielen davor ist es nicht so gelaufen, diesmal treffe ich ihn perfekt und geht einem alles aus. Da habe ich auch in der Flugkurve schon gemerkt, dass er passt.

Welche Bedeutung geben Sie dem Sieg?

Es war ganz klar: Wenn du dieses Spiel nicht gewinnst, dann wird es ganz schwer. Unmöglich ist im Fußball nichts, aber es war schon ein immens wichtiger Dreier, dass wir wieder den Anschluss haben. Jetzt werden wir nach Kastl fahren und dort alles reinhauen. Auch wenn es sicher schwer wird: Wenn wir dort punkten, dann haben wir auch den Anschluss für die Rückrunde wieder und dann können wir mit einer guten Vorbereitung noch einmal angreifen.

Ich habe jetzt „…dann können wir…“ rausgehört!

Die Jungs. Es ist ganz klar ausgemacht, dass wir bis zum Winter mithelfen. Das machen wir auch gerne, wir sind Bruckmühler, wir lieben den Verein. Als der Mike (Probst, d. Red.) auf uns zugekommen ist, war klar, dass wir das machen wollen. Aber es ist nur bis zum Winter. Von uns hatte ja jeder seine Gründe, warum er sich aus der ersten Mannschaft zurückgezogen hat. Und das wird ab Winter auch wieder so sein. Trotzdem: Wenn es wieder mal komplett brennen sollte, dann fahren wir wieder mit.

Wie soll es dann weitergehen?

Wir haben junge Leute, die jetzt reinfinden müssen. Das sind gute Kicker, die müssen nur noch mehr zusammenwachsen. Es kommen die Verletzten zurück, vielleicht kann man sich auch noch verstärken. Und wenn die Jungs dann eine komplette Vorbereitung mit dem Trainerteam haben, dann ist die Mannschaft auch stark genug, um das zu schaffen.

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