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von Redaktion

Starbulls-Statistik Rosenheims Eishockeyspieler nehmen die zweitwenigsten Strafen

Rosenheim – Die Ergebnisse der Starbulls in den letzten Wochen sind kein Strohfeuer, wie es Pessimisten glauben könnten, sondern eher ein Trend. Abgesehen von der neuen Rekordserie von acht Siegen in eigener Halle haben Pasanens Männer nur drei der letzten 14 Spiele verloren und gingen dabei nur zweimal ganz leer aus. Und so finden sie sich statt auf Rang zwölf derzeit auf Rang vier wieder und haben dabei sogar die drittmeisten Punkte pro Spiel, weil die vor ihnen liegenden Kasseler bereits drei Partien mehr absolviert haben.

Und während in den beiden Spielen gegen Kaufbeuren für Rosenheimer Verhältnisse eine wahre Torflut ausbrach, stach in Freiburg wieder der Haupttrumpf: die Defensive. 16 Treffer fielen bisher in den ersten beiden Aufeinandertreffen mit Kaufbeuren, nur gegen Weiden war das Gesamt-Spektakel mit 17, darunter allerdings ein Tor im Penalty-Shootout, noch größer. Zum Vergleich: In den Partien gegen Selb gab es erst drei Tore aus dem Spiel heraus und einen verwandelten Penalty.

Am Sonntag war dann im 22. Saisonmatch bereits der fünfte Shutout von Oskar Autio fällig, womit er Rosenheims neuen „Liebling“, Kassels Brandon Maxwell, auf den zweiten Rang in dieser Rubrik verwies. Autio hat damit nach nicht einmal einer vollen Saison mit sechs bereits die zweitmeisten Rosenheimer Zu-Null-Siege in der zweiten Spielklasse vorzuweisen, einen mehr als der erste Zweitliga-Held Norm Maracle. Nur Pasi Häkkinen mit acht hat mehr, sechs davon in einer Saison (2012/13).

Aber zurück zum Freitag-Spiel. Nachdem die Allgäuer lange Zeit die Fülle der Rosenheimer Großchancen schadlos überstanden hatten, ging es im Schlussdrittel dann Schlag auf Schlag, Zwei Doppelpacks binnen 70 beziehungsweise 86 Sekunden wurden ebenso erst zweimal in der laufenden Saison getoppt wie der Dreierpack binnen 6:55 Minuten. Für die vier Treffer vom 2:1 bis zum 5:1 brauchten Ville Järveläinen & Co. gerade mal 8:21 Minuten und waren damit fast fünf Minuten schneller, als bei der bisherigen Saison-Bestleistung in Weiden zum Saisonbeginn, die Rekordmarke von fünf Blitztoren (vom 5:0 gegen Dresden) wurde nur um eine Minute verfehlt.

Wohl keiner dürfte erfreuter gewesen sein als Järveläinen, der nach Wochen der weitgehenden Torflaute nun als Hauner-Ersatz in der ersten Reihe gleich zweimal richtig zielte. Das zweite der beiden Tore schoss er im Powerplay – und es war im zehnten Heimspiel das erste Mal, dass die Starbulls auf eigenem Eis mehr Powerplaytore als der Gegner erzielten, auswärts war ihnen das bereits dreimal gelungen. Blueliner Shane Hanna hat Kaufbeuren mit drei Toren und zwei Assists bisher am meisten geschadet und auch gegen Dresden ist der Spieler mit den meisten Scorerpunkten mit Max Vollmayer ein Verteidiger. Er kommt auf ein Tor und vier Vorlagen.

Vier Tore in einem Drittel sieht man vor allem von den Starbulls eher selten, nämlich erst viermal seit dem Wiederaufstieg. Beim 5:3-Sieg in Weiden ging der Mittelabschnitt wie diesmal das letzte Drittel mit 4:1 an das Pasanen-Team. Im Frühjahr dieses Jahres führte Rosenheim in Bietigheim auf dem Weg zum 9:0-Rekordsieg nach 20 Minuten 4:0. Zwei Wochen zuvor hatte ein 4:2 im Schlussdrittel in Bad Nauheim allerdings nicht zu einem Sieg gereicht, weil es bis dahin schon 1:5 stand. Und noch ein paar Kuriositäten über die zuvor „verhinderten“ Torjäger: Järveläinen schoss seine drei Treffer alle im letzten Drittel, zwei davon sogar in derselben Minute, der 51. Und Ludwig Nirschl trug mit zwei seiner drei Tore in den beiden Spielen gegen Dresden seinen Teil zu den beiden Siegen bei.

Völlig unbestimmt ist der Ausgang einer Partie, wenn es in Rosenheim vor dem Schlussdrittel unentschieden steht. In den vier Begegnungen mit diesem Spielstand nach 40 Minuten gab es bisher alles: Sieg gegen Kaufbeuren, Penalty-Sieg gegen Landshut, Overtime-Niederlage gegen Regensburg sowie eine Null-Punkte-Niederlage gegen Weißwasser.

Auch gegen Kaufbeuren erwiesen sich die Starbulls wieder als eins der fairsten Teams der Liga, sie bekommen im Schnitt nur 7,14 Strafminuten pro Spiel. Nicht ein einziges Mal musste ein Grün-Weißer auf die Strafbank, auch, weil die körperliche und geistige Beweglichkeit Fouls wie Haken oder Beinstellen weitgehend unnötig macht. Erst zum dritten Mal in ihrer Zweitliga-Historie blieb die Rosenheimer Weste komplett weiß – wie heuer im Januar gegen Bietigheim sowie beim 2:4 gegen Schwenningen im Dezember 2010. In Freiburg lagen die Strafminuten zwar über dem Durchschnitt von zehn, doch die Starbulls killten nicht nur fast siebeneinhalb Minuten Wölfe-Powerplay – davon fast zwei in doppelter Unterzahl –, Manuel Strodel erzielte darüber hinaus noch seinen zweiten Shorthander in ein leeres Tor zum Endstand von 3:0.

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