Rosenheim – In knapp drei Wochen ist es so weit: Die deutsche U20-Eishockey-Nationalmannschaft startet in die Weltmeisterschaft. Und wenn die deutsche Auswahl am 26. Dezember in Kanada auf die USA trifft, dann könnte auch ein Rosenheimer den Adler auf der Brust tragen. Starbulls-Verteidiger Kilian Kühnhauser ist nämlich für den vorläufigen Kader nominiert worden.
Und der 19-Jährige kommt seitdem aus dem Lächeln gar nicht mehr raus. „Immer wenn ich dran denke, weiß ich nicht mehr, was ich sagen soll. Ich bin ein bisschen sprachlos und muss grinsen. Es ist eine Riesenehre, da habe ich jetzt über ein Jahr lang, eigentlich länger, drauf hingearbeitet. Und jetzt wirklich die Nachricht zu bekommen, dass man dabei ist, ist schon geil“, erzählt Kühnhauser im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion. Für den Rosenheimer wäre es das zweite große Turnier nach der U18-WM 2023. Damals musste die deutsche Auswahl den Gang in die B-Gruppe antreten – dieses Mal soll es besser laufen.
Dabei ist diese Nominierung für Kühnhauser auch nicht selbstverständlich. Der Verteidiger hat bisher eine schwere Saison hinter sich. Nach einer Verletzung zum Vorbereitungsstart und damit folgendem Trainingsrückstand bekam Kühnhauser kaum Eiszeit in der DEL2. Deshalb wurde der 19-Jährige per Förderlizenz nach Peiting in die Oberliga geschickt – diese Maßnahme erwies sich als goldrichtig. „Ich hatte im Februar noch eine Maßnahme mit der U19. Und da habe ich gutes Feedback bekommen. Seitdem war mir eigentlich klar, dass ich es schaffen kann. Als ich gemerkt habe, dass ich in Rosenheim nicht so viel zum Spielen komme und wieder in die Oberliga nach Peiting gehe, habe ich mit Tobias Abstreiter (U20-Bundestrainer, Anm. d. Red.) gesprochen. Und er meinte, ihm ist einfach nur wichtig, dass wir Spielzeit bekommen. Deswegen habe ich nie den Glauben verloren“, verrät Kühnhauser und fügt an: „Da werde ich auch noch mal beim Trainer in Peiting anrufen und ein großes Dankeschön sagen, dass ich so viel spielen durfte.“
Mit der Teilnahme bei der U20-WM würde das Starbulls-Talent weiter in die Fußstapfen seines Vaters treten. Auch Bernd „Bobo“ Kühnhauser durfte für Deutschland bereits im Nachwuchs Turniere spielen. Mit der U18-Auswahl trat Bernd Kühnhauser 1989 bei der Europameisterschaft an und wurde mit acht Punkten in sechs Spielen auch Topscorer der deutschen Mannschaft. Zwei Jahre später spielte Kühnhauser mit der U20-Auswahl bei der B-WM mit. Beide Male damals mit im Team: der aktuelle Starbulls-Geschäftsführer Christoph Sandner.
Die deutsche Auswahl fliegt bereits am Montag, 9. Dezember, nach Montreal, wo die ersten Tage der Vorbereitung absolviert werden. Danach reist die Mannschaft von Trainer Tobias Abstreiter nach Charlottetown, wo sie zweimal auf die Slowakei trifft. Zum Abschluss reisen Kühnhauser und Co. nach Ottawa. Dort stehen zwei weitere Testspiele gegen Kasachstan und Schweden an. Danach wird auch der finale Kader für die WM bekannt gegeben.
In der Gruppe trifft Deutschland dann auf die USA (26. Dezember, 20.30 Uhr), Finnland (27. Dezember, 21.30 Uhr), Gastgeber Kanada (30. Dezember, 1.30 Uhr) und Lettland (30. Dezember, 21.30 Uhr). Für die deutsche Mannschaft geht es darum, den Abstieg zu verhindern und vielleicht sogar zu überraschen. Für Kilian Kühnhauser ist klar: „Ich will es genießen. Ich hatte ja die Ehre, die U18-WM auch schon mitzuspielen und gegen die Top-Spieler aus deinem Jahrgang aus der ganzen Welt zu spielen. Und dann vor so einem Publikum, die Atmosphäre in Kanada ist noch mal eine Nummer größer. Einfach alles aufsaugen und genießen. Das wird richtig geil.“