Neubeurer „Triebfeder“ vom BFV geehrt

von Redaktion

BFV-Ehrenamtspreis 2024 für Thomas Fischer – Ehrengast Julian Nagelsmann gratuliert

Neubeuern – Wenn man auf die Jugendarbeit im TSV Neubeuern und im Besonderen den Inngau-Cup, ein überregionales Nachwuchs-Fußballturnier von den Bambinis bis zur E-Jugend, zu sprechen kommt, dann sind sie unweigerlich mit der „Triebfeder“ Thomas Fischer verbunden. Das hat sich nicht nur im Inntal herumgesprochen, sondern bis hinauf in die Ebene des Bayerischen Fußballverbandes (BFV). Der BFV hat gemeinsam mit Ehrengast Julian Nagelsmann bei der 29. Ehrenamtspreisverleihung im Münchner GOP-Varieté-Theater 22 ehrenamtliche Vereinsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter aus dem Freistaat mit dem „BFV-Ehrenamtspreis 2024“ ausgezeichnet, einer von ihnen war der „Fischer Tom“ vom TSV Neubeuern. Fischer wurde wie 14 weitere Kreissieger und -siegerinnen zum DFB-Club-100 eingeladen, der im kommenden Jahr im DFB-Museum in Dortmund tagt. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion spricht Thomas Fischer über seine Tätigkeiten beim TSV, den Inngau-Cup und die BFV-Ehrung.

Wer hatte Sie als möglichen Kandidaten für diese Ehrung vorgeschlagen?

Pius Stuffer, unser Abteilungsleiter.

Wie und wann haben Sie erfahren, ob Sie nominiert werden würden?

Ich habe mitbekommen, dass ursprünglich aus dem Kreis Inn/Salzach 20 Bewerbungen vorlagen. Anfang August kam Stuffer auf mich zu. Ich erwartete eher eine schlechte Nachricht. „Nein, nein“, sagte er, „es ist etwas Gutes“. Ich läge nun unter den letzten drei Bewerbern. Wenn kein Anruf vom BFV kommt, hat sich die Sache erledigt. Tatsächlich klingelte im Oktober das Handy und meine Nominierung als einziger Bewerber aus dem Kreis Inn/Salzach bekam ich zugesagt.

Können Sie einige Beispiele Ihrer ehrenamtlichen Aufgaben beim TSV Neubeuern schildern?

Nachdem die früheren Organisatoren des Inngau-Cups nicht mehr weitermachten und damit die Durchführung des beliebten Nachwuchsturniers fast gestorben wäre, habe ich Klaus Ziemba und Tom Mader überredet, weiterzumachen und seit 2018 werkeln wir im achtköpfigen Team. Wir haben das Inngau-Cup-Team vom Gesamtverein ausgegliedert und einen Förderverein Fußball-Jugend gegründet, dessen Vorstand ich bin.

In welcher Größenordnung wird der Inngau-Cup durchgezogen?

50 Jugendmannschaften von den Bambinis bis zur E-Jugend (U13) sind Jahr für Jahr dabei. Mannschaften aus Tirol, aus den Landkreisen München, Ebersberg, aus dem Rupertiwinkel, Garmisch-Partenkirchen, Murnau oder Weilheim haben wir alle schon dagehabt.

Kommen wir nun auf die Ehrung zu sprechen, was war für Sie prägend?

Es war eine superschöne Veranstaltung, mit vielen Ehrengästen, an der Spitze Nationaltrainer Julian Nagelsmann, die Präsidenten Robert Reisinger vom TSV 1860 München, Manni Schwabl von der SpVgg Unterhaching und dem ganzen BFV-Präsidium um Christoph Kern. Es war richtig familiär, mit offenen Gesprächen. Nagelsmann die Hand schütteln zu dürfen, das hat mir besonders imponiert.

In Anlehnung an den Nationaltrainer, ist aus den vergangenen Inngau-Cups ein möglicher Kandidat für die Nationalmannschaft hervorgegangen?

Durchaus, Matthias Kösters stammt aus Neubeuern, spielt derzeit beim FC Bayern, ist Nationalspieler in der U17 und hat bei unserem letzten Turnier die Siegerehrung vorgenommen. Magnus Dalpiaz, Sohn des Ex-Eishockeytorhüters Claus Dalpiaz, ebenfalls gebürtiger Neubeurer, spielt bei der FCB-U19, ist aber österreichischer Nationalspieler.

Was hat für Sie den größten Stellenwert in der Jugendarbeit?

Nachdem vor zehn Jahren die JFG aufgelöst wurde, haben wir eine neue Struktur aufgebaut. Wir haben im Jugendbereich 240 Kinder, die nur Neubeurer sind. Einzig mit der B-Jugend betreiben wir eine Spielgemeinschaft mit Samerberg, sonst gibt es nur TSV-Mannschaften. Das ist der Erfolg, den man vor zehn Jahren aufgebaut hat, dafür brenne ich – genauso wie für den Inngau-Cup. Interview: Franz Ruprecht

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