Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim unterlagen am Freitagabend den Krefeld Pinguinen im DEL2-Spitzenspiel mit 2:3. Während die Tabellenführer aus Krefeld mit ihrem 12. Sieg in Folge weiter vom Liga-Rekord (Anm.d.Red. 18 von Frankfurt 2016/17) träumen dürfen, gehen die Gastgeber trotz kämpferischer Leistung leer aus.
Der Spielfilm:
Wo DEL2-Topspiel drauf stand, war auch von Beginn an Topspiel drin. Die Uhr zeigte noch eine Minute und zehn Sekunden im ersten Drittel, als der Krefelder Jonathan Matsumoto, Oskar Autio per Rückhand zum 0:1 bezwang. Das kam unerwartet, denn lange Zeit sah es danach aus, als hätte die Starbulls-Defensive die stürmenden Pinguine im Griff.
Der Rückstand motivierte die Gastgeber, denn es dauerte nur 30 Sekunden im zweiten Durchgang, da stellte der Rosenheimer Deutsch-Finne Ville Järveläinen aus zentraler Position vor dem Kasten den 1:1-Ausgleich her. Zehn Minuten später, wurde es das nächste Mal so richtig laut im Rosenheimer Eisstadion. Matsumoto stürmte ganz allein auf den Rosenheimer Schlussmann Autio zu, dieser parierte im Eins-gegen-Eins gewohnt souverän. Nur einen Wimpernschlag später fiel das Tor auf der anderen Seite des Eises. Youngster Sebastian Zwickl netzte zur Rosenheimer 2:1-Führung ein. Dann begannen die Gastgeber zu zaubern: Lukas Laub nahm die Scheibe im eigenen Drittel auf, drehte eine Pirouette, tanzte seine Gegenspieler aus und führte den Puck bis vor das Krefelder Tor. Seinen Torabschluss wehrte Torwart Felix Bick zwar ab, doch Rosenheims Nummer acht erhielt Szenenapplaus vom begeisterten Rosenheimer Publikum. Kurz vor dem zweiten Pausenpfiff glich der Tabellenführer dann ganz pragmatisch wieder aus: Mike Fischer nahm dem Rosenheimer Tormann die Sicht und fälschte den Schuss seines Teamkollegen Maximilian Adam zum 2:2-Ausgleich in den Kasten ab.
In der vierten Minute des letzten Spielabschnitts war es die Krefelder Reihe um Lucas Lessio, Max Newton und Matt Marcinew, die den Starbulls den nächsten Treffer einschenkte. Marcinew fand seinen Mitspieler Newton am linken Bullykreis, dieser vollendete per Direktschuss zum 2:3 aus Rosenheimer Sicht. In der Folge plätscherte die Partie vor sich hin, 40 Sekunden vor Schluss hatte Järveläinen noch einmal die Chance, seinen zweiten Treffer zu erzielen, traf aber nur den Pfosten.
Die Schlüsselszene:
Mit dem 2:2-Ausgleich kurz vor der zweiten Drittelpause holten die Pinguine aus Krefeld das Momentum zurück auf ihre Seite und holten schlussendlich den Sieg.
Das macht Spaß:
Die Starbulls ließen sich trotz des Rückstands kurz vor der ersten Drittelpause nicht einschüchtern und drehten die Partie mit zwei Toren im zweiten Drittel sogar zwischenzeitlich. Bei Torjäger Ville Järveläinen scheint vor dem Tor endlich der Bann gebrochen zu sein.
Das bereitet Sorgen:
In Überzahl präsentierte sich Jari Pasanens Mannschaft wieder einmal harmlos. Da wäre mehr drin gewesen.
Das sagen die Trainer:
Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Alle Tore die Krefeld geschossen hat, sind aus Fehlern von uns resultiert. Hut ab für die Leistung die die Mannschaft aufs Eis gebracht hat, aber trotzdem ist es enttäuschend, weil wir diese Situationen vorher besprochen haben. Sicher tut es weh, dass wir jetzt drei unserer Top-Leute verloren haben, aber Verletzungen gehören dazu. Die Leute die sonst etwas weniger spielen haben gut gespielt. Zwickl hat ein tolles Spiel gemacht, Kühnhauser hat sein bestes Spiel dieses Jahr gemacht.“
Thomas Popiesch, Krefeld Pinguine: „Es war das erwartet schwere Spiel. Wir wussten, dass Rosenheim mit sehr viel Tempo spielt und eine gute Struktur hat im Spiel. Die Mannschaft hat es geschafft, durch eine Einzelaktion in Führung zu gehen, den Anfang des zweiten Drittels haben wir völlig verschlafen. Wir sind griffig geblieben und haben den Ausgleich geschossen. Das letzte Drittel ist ein Hin und Her gewesen.“
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Krefeld Pinguine 2:3 (0:1, 2:1, 0:1). Starbulls: Autio (Seidel) – Hanna, Dybowski; Gnyp, Zerressen; Kühnhauser, Tiffels – Laub, Stretch, Järveläinen; Strodel, Sarault, Nirschl; Beck, Ewanyk, Kolb; Zwickl, Kuqi, Handschuh.
Tore: 0:1 (19.) Matsumoto/Cerny, Buschmann, 1:1 (21.) Järveläinen, Laub/Stretch, 2:1 (31.) Zwickl, Handschuh/Stretch, 2:2 (39.) Fischer, Adam/Niederberger, 2:3 (44.) Newton, Marcinew. Schiedsrichter: Singer/Altmann; Strafminuten: Rosenheim 4, Krefeld 10; Zuschauer: 3881.