Kolbermoor – Mit dem Gewinn der U19-Tischtennis-Weltmeisterschaft ist Annett Kaufmann der erstmalige Titelgewinn einer Nicht-Asiatin gelungen. Trotz zahlreicher Ehrungen und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Kolbermoor vor dem Topspiel gegen den TTC Berlin kann sie es noch nicht wirklich realisieren. Im Interview mit der OVB-Sportredaktion spricht die 18-Jährige über den sensationellen Erfolg und ihre Gefühle.
Wie fühlt es sich an, Weltmeisterin zu sein?
Ich realisiere es immer noch nicht so recht, aber es ist deutlich besser geworden. Es ist unvorstellbar. Es fühlt sich immer noch recht krass an, wenn ich über das Turnier nachdenke. Ich denke, dass ich das erst später in der Weihnachtszeit realisieren werde.
Hatten Sie vor der WM einen besonderen Druck, oder kann man gewisse Dinge ausblenden?
Druck war da. Aber das habe ich relativ gut zur Seite schieben können. Ich habe versucht, Spiel für Spiel zu absolvieren. Auch von außen kam kein Druck von denjenigen Leuten, deren Meinung ich sehr schätze.
Welche Ratschläge gaben Ihnen die Trainer mit auf den Weg?
Einer der Ratschläge war, zu überlegen, was ist jetzt wichtig, was kann ich jetzt verändern und dass ich weniger darüber nachdenke, was ich in der Zukunft verändern kann. Ich sollte einfach eine Lösung suchen und mich der Situation anpassen.
War es etwas Besonderes, als Sie im Einzel auf ihre Doppelpartnerin Anna Hursey trafen?
Wir haben dann nach dem Spiel darüber geredet und fanden es auch ein wenig lustig. Wir kennen uns, seit wir klein sind. Das Spiel selber war ausgeglichen. Wir können beide sehr gut spielen. Ich würde es jetzt nicht unbedingt als etwas Besonderes bezeichnen.
Ist es schwer, nach einem solch großen Erfolg wieder in den Ligaalltag zurückzukehren?
Naja, einerseits schon, da ich vom ganzen Jahr doch ein wenig erschöpft bin und mich auf die Weihnachtszeit freue. Aber sonst ist es nicht schwer. Aber man muss trotzdem wieder in den Rhythmus kommen und der Ligaalltag ist doch etwas anderes als ein Turnier. In der Liga kann ich etwas risikofreudiger spielen.
Welches sind Ihre nächsten sportlichen Ziele?
Ziel ist es erst einmal, gesund ins neue Jahr zu starten. Was das Sportliche angeht, haben wir Anfang Januar die Pokalmeisterschaft, wo wir vielleicht zu den Mitfavoriten zählen werden. Interview: Gerhard Erlich