Erstes Wochenende ohne Sieg

von Redaktion

Starbulls-Statistik Nur zwei Tore gegen Krefeld und Weißwasser sind zu wenig

Rosenheim – Bei der Konstellation, die der Spielplan der DEL2 am Wochenende parat hatte, war klar, dass eine imposante Serie am Freitag reißen würde: Die der acht Heimsiege der Starbulls oder die der zwölf (!) Siege der Krefelder. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Serie des überlegenen Tabellenführers intakt bleiben würde, war allein aus dem Grund groß, dass den Rosenheimern drei der absolut besten Spieler fehlten, während die Rheinländer aus dem vollen Kader schöpfen konnten. Zur Verdeutlichung, wie schwer die Ausfälle von Norman Hauner, Stefan Reiter und Max Vollmayer wogen: In den 18 Spielen bis zu Hauners Verletzung wurden 24 der bis dahin geschossenen 55 Treffer von diesen drei Spielern erzielt, darunter alle fünf beim 5:2-Sieg in Krefeld, der letzten Niederlage der Pinguins vor ihrer beeindruckenden Serie. Und so war die doch erwartete, wenn auch hauchdünne Niederlage die erste in regulärer Spielzeit im sechsten Spiel gegen die Pinguins seit Rosenheims Wiederaufstieg.

Späte Gegentore
gegen Drittelende

Cleverer waren die Gäste auf jeden Fall gegen Ende der Spieldrittel. Sowohl im ersten als auch im zweiten Abschnitt kassierten die Starbulls letztlich entscheidende Gegentore, einmal 70, einmal 76 Sekunden vor der Pause. Da half es auch wenig, dass Ville Järveläinen im Mitteldrittel bereits nach 31 Sekunden den zweitschnellsten Treffer der laufenden Saison erzielen konnte. Stefan Reiter hatte beim 4:0 gegen Bad Nauheim das letzte Drittel mit seinem Tor nach 21 Sekunden eröffnet. Vor Matsumotos Führung am Freitag hatten Oskar Autio und seine Teamkollegen wieder einmal (bereits zum vierten Mal) über 80 Minuten lang keinen Treffer zugelassen.

Und so muss man also nach genau zwei Monaten die (nicht saisonübergreifend) längste Siegesserie auf eigenem Eis zu den Akten legen. Von 29. September bis zum 29. November gelang es keinem von acht Gegnern an der Mangfall zu siegen, nur Weiden und Landshut konnten je einen Punkt aus der regulären Spielzeit mitnehmen. Etwas verwunderlich, dass die Starbulls trotz der langen Siegesserie in der Heimtabelle nur Fünfter sind und damit den gleichen Rang belegen wie in den Auswärts-Charts, was ja auch ihrem derzeitigen Tabellenplatz entspricht. Dieser Rang ging am Sonntag deshalb nicht verloren, weil die direkten Kontrahenten Landshut und Kaufbeuren in Krefeld beziehungsweise Regensburg ebenfalls den Kürzeren zogen. Die Krefelder sind im Übrigen in allen Tabellenrubriken absolute Spitze.

Den Rosenheimern blieb am Sonntag trotz gewohnt starker Abwehrleistungen ein Sieg in Weißwasser verwehrt, sodass erstmals ein siegloses Wochenende zu Buche steht. Und da diesmal allerdings die Offensiv- nicht mit den Defensivleistungen mithalten konnten, stand am Sonntag erstmals in dieser Saison auch die Null bei den geschossenen Toren. Seit 2004, der Rückkehr aus dem Landesverband Bayern, gab es übrigens erst zwei Spielzeiten, in denen die Starbulls kein einziges Mal „Zu null“ verloren, nämlich in den beiden Oberliga-Saisonen 2017/18 und 2021/22.

Knapp 81 torlose
Starbulls-Minuten

Tore waren also noch mehr Mangelware als zuletzt ohnehin schon. Zwischen dem Krefelder Siegtreffer am Freitag und dem einzigen Tor am Sonntag lagen wieder fast 81 komplett torlose Spielminuten, nur eineinhalb weniger als drei Wochen zuvor gegen Regensburg, Landshut und Crimmitschau. Und der letzte Starbulls-Treffer durch Sebastian Zwickl liegt 93:28 Minuten zurück, leider Rekordmarke für die laufende Spielzeit.

Bei Gastspielen in Weißwasser sind Verlängerungen für die Starbulls übrigens nichts Besonderes. Von bisher 19 Zweitliga-Gastspielen dort wurden sechs erst in Verlängerung oder sogar Penalty-Schießen entschieden, je drei zugunsten und zuungunsten der Gastgeber.

Das bedeutendste Rosenheimer Overtime-Spiel in Weißwasser fand allerdings lange vor Gründung der jetzigen Starbulls (und auch vor Gründung der DEL) statt. Am 21. März 1993 siegte der Sportbund Rosenheim mit Eishockey-Legende Ernst Höfner hinter der Bande, Patrick Lange im Tor und dem späteren Starbulls-Nachwuchscoach Rick Boehm als Torschützen nach 97 Sekunden Nachspielzeit 1:0 und konnte zwei Tage später mit einem 5:1-Sieg in eigener Halle nach einem Jahr freiwilliger Absenz den Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse, damals 1. Bundesliga genannt, klarmachen.

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