Rosenheim/Mühldorf – Am laufenden Band hat es in der Hinrunde der Fußball-Kreisliga 2 gescheppert. In zahlreichen Begegnungen bekamen die Zuschauer ordentlich Tore geboten. In drei Partien fielen sogar zweistellig Treffer. Während beispielsweise Spitzenreiter SV Aschau/Inn seinen Schwung – die Veilchen wurden Zweiter – in die neue Saison mitnahm, hängen andere trotz guter Platzierung in der vergangenen Spielzeit nun im Abstiegskampf. Das sind die Statistiken der Hinserie in der Kreisliga 2, die am kommenden Wochenende mit einem Nachholspiel schon wieder ihren Betrieb aufnimmt.
In der – seit diesem Sommer – 15er-Liga lässt die Tabelle nur teilweise klare Tendenzen erkennen: Manche Teams absolvierten erst 13 Partien, die meisten standen 14- oder 15-mal auf dem Rasen und einzig der FC Hammerau spielte bereits 16-mal. Beispielsweise Linde Tacherting und der BSC Surheim haben noch drei Partien in der Hinterhand und könnten sich schnell aus der gefährlichen Zone herausboxen. Mindestens bis März bleiben sie allerdings im Tabellenkeller.
Genauso wie der Vorletzte TSV Bad Reichenhall, der am letzten Spieltag Ende November seine Chance über den Strich zu springen sausen ließ. Das Debüt von Trainer Alexander, der das Amt von Michael Wegscheider übernahm, ging in die Hose: Zu Hause musste sich das Team aus dem Kurort dem VfL Waldkraiburg mit 0:1 geschlagen geben. Für die Industriestädter war dies ein Erfolg nach langer Durststrecke. Sechs Niederlagen hintereinander kassierte der VfL, zwischendurch trat Trainer Michael Divis zurück. Mit Divis an der Seitenlinie, holte der Absteiger in zwölf Partien neun Punkte – Interimscoach Bircan Altmer gelang in drei Spielen lediglich der Dreier über Bad Reichenhall. Einen Wechsel auf der Trainerposition gab es auch beim SV Linde Tacherting vor dem finalen Duell des Jahres 2024: Auf Albert Deißenböck folgte der zuvor spielende Co-Trainer Johannes Penkner. Sein Premieren-Auftritt findet allerdings erst im neuen Jahr statt, denn die Partie gegen Engelsberg wurde im November abgesagt.
Zu Saisonbeginn machte der SV Aschau/Inn relativ schnell seine erneuten Aufstiegsambitionen klar. Den besten Start erwischte der TSV Teisendorf, dem der Abstieg aus der Bezirksliga scheinbar nicht schmeckte. Bereits nach dem zweiten, dritten sowie vierten Spieltag bestand die Top-Fünf aus den gleichen Mannschaften wie aktuell. Daran lässt sich festmachen, dass sich seitdem in der Tabelle keine drastischen Veränderungen gezeigt haben. Einen schwierigen Start hatten der Aufsteiger TSV Neuötting und Linde Tacherting. Während der TSV sich nach vier Partien ohne Dreier erholte und nun auf Rang neun überwintert, bekleidet der SV Linde noch immer den letzten Platz.
Diesen belegen die Tachertinger auch, wenn es um die meisten Gegentore geht: 38 Treffer kassierte der SV, genauso der VfL Waldkraiburg, der mit Abstand das schlechteste Torverhältnis aufweist (-23 im Vergleich zu Tachertings -15). Die beste Differenz hat der Spitzenreiter (+29), der mit 41 Buden auch hier den Höchstwert markiert. Jeweils den zweiten Rang belegt der Tabellenvierte SC Anger (38:22 Tore). Im Sturm hakt es beim VfL und dem SV Mehring, die jeweils nicht über 15 Tore hinauskamen.
Allein über die Hälfte erzielten die Veilchen beim 8:2-Erfolg über Bad Reichenhall, dem höchsten Sieg der laufenden Saison. In keiner Begegnung fielen mehr Tore, aber in zwei weiteren Partien wurde es ebenfalls zweistellig. Im September ging der FC Hammerau in Engelsberg mit 3:7 baden, Anfang November feierte der SC Anger mit dem gleichen Ergebnis einen Auswärtssieg in Neuötting. Ebenfalls ein kurioses Duell war Tachertings Heimerfolg über Anger Anfang Oktober. Nicht nur, weil der gut in die Spielzeit gestartete SCA als klarer Favorit unterging, sondern aufgrund eines bestimmten Akteurs: Fabian Redwitz. Beim 5:1 machte Redwitz fünf Buden – vier für sein Team und per Eigentor schenkte er dem SC Anger den Ehrentreffer.
Im heimischen Stadion behielt der SC die meisten Zähler, die besten Heim-Teams aber sind der SV Aschau/Inn und der TuS Engelsberg, die mit jeweils 16 Punkten aus sechs Spielen unbesiegt sind – die Bilanz beim SCA lautet: neun Partien, 17 Zähler. Die mickrigste Ausbeute weist der TSV Neuötting auf, der zu Hause erst ein Mal als Sieger vom Platz ging, allerdings erst fünfmal vor heimischem Publikum agierte. In der Fremde holte der Primus die größte Ausbeute mit fünf Siegen und zwei Remis aus acht Duellen. Der SV Mehring hingegen entschied kein einziges Gastspiel für sich.
Dass die Mehringer, die über Weihnachten auf einem Abstiegs-Relegationsrang verweilen, so zu kämpfen haben, hätte man vor der Spielzeit nicht erwartet. Denn in der Vorsaison belegte der SV den fünften Platz, wobei die Aufstiegshoffnungen erst am vorletzten Spieltag beendet wurden. Ebenso der TSV Bad Reichenhall (Platz vier in der Abschlusstabelle), der erst in der finalen Runde scheiterte, und Linde Tacherting als Sechster. Der Ligaprimus, sowie die Verfolger aus Tüßling und Anger knüpften bisher an das gute Vorjahr an.
Vier Teams nahmen eine positive Serie mit in die Winterpause: Aufsteiger SV Oberteisendorf sowie der TuS Engelsberg blieben zuletzt fünfmal unbesiegt, der SV Tüßling sogar sechsmal. Die Veilchen verloren zwölf Partien nicht mehr, seit dem 0:1 in Tüßling am zweiten Spieltag – die einzige Pleite des SVA. Alle drei vergangenen Duelle der Oberteisendorfer endeten mit einer Punkteteilung. Die „Unentschieden-Könige“ der Liga spielten schon sechsmal Remis. Alles oder Nichts heißt es dafür in Waldkraiburg und Bad Reichenhall, denn keine der beiden Mannschaften ging bei Gleichstand vom Rasen.
In der Fairness-Tabelle grüßt der SC Anger von ganz oben. Weder eine Zeitstrafe, eine Gelb-Rote noch eine Rote Karte bekam ein Schützling von Christian Berger gezeigt. 36 Verwarnungen sind allerdings auch nicht wenig. So kommt die Fairness-Wertung von 2,46 zustande. Dahinter liegen Aschau und Waging mit jeweils 2,72. Mit Abstand am meisten haben die Unparteiischen bei Spielen der Industriestädter zu tun: 5,4 Punkte pro Spiel besiegeln den letzten Rang. Weit davor der Vorletzte, FC Hammerau mit 3,75.
Den Top-Torjäger stellt kein Aufstiegsaspirant, sondern der BSC Surheim, der zweifellos im Abstiegskampf hängt. Julian Pagitsch führt die Torschützenliste mit elf Treffern an, auf Platz zwei liegen mehrere Akteure mit je neun Buden: Daniel Aschauer (SV Oberteisendorf), Stefan Beranek (SC Anger), Sebastian Jusic (SV Aschau/Inn), Luca Steinbacher (SV Tüßling) und Fabian Redwitz (SV Linde Tacherting). Niemand außer Redwitz schaffte einen Viererpack, Hattricks schnürten mehrere Spieler – Julian Pagitsch sogar zweimal. Diese Torgefährlichkeit des 23-Jährigen brauchen die Surheimer auch in der Frühjahrsrunde, um sich aus dem Tabellenkeller der Kreisliga 2 zu schießen.