Dresden – Die Starbulls Rosenheim haben auch das zweite Spiel der DEL2-Saison, in dem Oskar Autio nicht im Tor stand, verloren. Beim Aufstiegs-Mitfavoriten Dresden unterlagen die Eishockeyspieler von der Mangfall 2:5. Torwart Pascal Seidel feierte ein gutes Debüt, konnte die Niederlage aber nicht verhindern.
Der Spielfilm: Busbeine waren für die Starbulls kein Problem. Die ersten Minuten gehörten Rosenheim, die Gäste starteten mit viel Druck und Laufbereitschaft in die Partie. Danach kam aber auch Dresden besser ins Spiel und Tomas Sykora prüfte Torwart Pascal Seidel erstmals. Diese Aufgabe löste der junge Schlussmann noch, danach musste er aber trotzdem hinter sich greifen. Andrew Yogan wurde von der Hintermannschaft alleine gelassen und schob im Nachschuss zum 1:0 ein. Die Hausherren drückten danach weiter nach vorne und nutzten einen weiteren Fehler der Starbulls aus. Mit einem hohen Pass hebelte Dresden die Rosenheimer Abwehr aus, Niklas Postel legte quer und Matthias Pischoff musste nur noch einschießen.
Die Starbulls hatten bis zu diesem Zeitpunkt nur wenige nennenswerte Torchancen. Das änderte sich im zweiten Abschnitt aber schnell. 69 Sekunden nach Wiederbeginn fasste sich Charlie Sarault in Überzahl ein Herz und versenkte die Scheibe leicht abgefälscht im Kreuzeck. Danach wurde das Spiel offener, wobei sich dennoch vor allem Dresden immer wieder gefährliche Möglichkeiten herausspielte. Als Rosenheim dann erstmals selbst in Unterzahl war, stellten die Gastgeber den alten Abstand wieder her. Goldhelm Dane Fox war es, der nach einem Querpass mit einer Direktabnahme Torwart Seidel keine Chance ließ. Die Starbulls hatten danach selbst noch zweimal die Möglichkeit in Überzahl, brachten die Scheibe aber nicht im Tor unter.
Eine Vorentscheidung fiel dann nur 26 Sekunden nach Wiederbeginn im letzten Abschnitt. Der starke Andrew Yogan schickte Sykora auf die Reise und er stellte frei vor Seidel auf 4:1. Allerdings gaben sich die Starbulls keinesfalls auf. Dresden zog sich im Laufe des Drittels etwas zurück, Rosenheim schaffte es aber kaum, sich gefährlich vor das Tor zu spielen. Spannung kam erst zurück in die Partie, als Danny aus den Birken hinter seinem Tor einen Fehlpass spielte und C.J. Stretch vier Minuten vor dem Ende auf 2:4 verkürzte. Endgültig die Luft raus war aber nur knapp eine Minute später, als Travis Turnbull frei vor Seidel auf 5:2 stellte.
Die Schlüsselszene: Vor dem letzten Drittel war für die Starbulls Rosenheim noch alles drin. Die meisten Hoffnungen auf einen Punktgewinn wurden aber bereits nach 26 Sekunden zerstört. Ein Drei-Tore-Rückstand ist für die arg dezimierte Mannschaft von Trainer Jari Pasanen dann doch zu viel – vor allem gegen ein Topteam wie Dresden.
Das macht Spaß: Oskar Autio bekam in Dresden mal wieder eine Pause. Und auch wenn Pascal Seidel bei seinem Debüt für Rosenheim als Verlierer vom Eis gehen musste, zeigte der junge Schlussmann eine gute Leistung. „Er hat uns die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen. Das haben wir aber nicht genutzt. Am Torwart lag es nicht“, lobte Pasanen.
Das bereitet Sorgen: Die beste Abwehr der Liga leistet sich beim Tabellenzweiten zu viele Fehler, um ernsthaft eine Chance auf Punkte zu haben. Dresden hat dann auch genug Qualität in seinen Reihen, um jede kleine Unachtsamkeit auszunutzen.
Das war los mit: Sebastian Zwickl. Beim Heimsieg am Freitag bekam Zwickl einen harten Check und ließ sich im Krankenhaus untersuchen. Ein Einsatz des jungen Starbulls-Stürmers in Dresden war deshalb fraglich. Zwickl stand dann zwar im Aufgebot, blieb nach den ersten 20 Minuten aber in der Kabine.
Der Spieler des Spiels: Andrew Yogan hat in Dresden etwas Anlaufzeit gebraucht, gegen Rosenheim zeigt der Ausnahmestürmer aber seine großen Qualitäten. Das 1:0 geht auf sein Konto, das 4:1 legt er auf.
Das sagen die Trainer; Niklas Sundblad, Dresdner Eislöwen: „Wir sind sehr zufrieden. Rosenheim kommt mit starkem Forecheck. Für uns war wichtig, dass wir mit einer Führung spielen konnten. Im zweiten Drittel bekamen wir zu viele Strafzeiten. Wir bekommen dann das 1:3. Das Momentum schwingt dann bisschen in Richtung Rosenheim. Wir waren froh, dass wir nach dem zweiten Drittel die Führung hatten. Im dritten Drittel haben wir dann solide gespielt. Nach dem 4:1 war das Spiel vorbei.“
Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Dresden hat verdient gewonnen, da gibt es keine zweite Meinung. Ich könnte eine Reihe von Ausreden auspacken, mache ich aber nicht. Die ersten zwei Gegentore dürfen nicht fallen, danach war es etwas schwierig. Wir schießen das 2:1 und haben Momentum bekommen. Dann nehmen wir eine unnötige Strafzeit und kassieren das Gegentor. Dann hat man gesehen, wie leichtfüßig Dresden gespielt hat. Wir hatten unsere Chance und haben sie nicht genutzt.“
Spielstatistik: Dresdner Eislöwen – Starbulls Rosenheim 5:2 (2:0,1:1,2:1). Starbulls: Seidel (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Gnyp, Zerressen; Beck, Tiffels – Laub, Stretch, Järveläinen; Kolb, Ewanyk; Handschuh; Strodel, Sarault, Zwickl; Nirschl, Kuqi.
Tore: 1:0 (10.) Yogan/Andres, Sykora; 2:0 (15.) Pischoff/Postel, Riedl; 2:1 (22.) Saralut/Strodel, Nirschl – PP1; 3:1 (33.) Fox/Turnbull, LeBlanc – PP1; 4:1 (41.) Sykora/Yogan; 4:2 (57.) Stretch/Laub; 5:2 (58.) Turnbull/Fox, Hammond.
Schiedsrichter: Steingross/Moosberger; Strafminuten: Dresden 10, Rosenheim 8; Zuschauer: 3112.