Kuusamo – Tiefster Winter mit eisigen Temperaturen bis zu minus 24 Grad hatten im finnischen Kuusamo in Lappland auf die Teilnehmer der ersten Wettbewerbe des diesjährigen Continentalcups in der Nordischen Kombination gewartet. Mit dabei im hohen Norden waren auch Jakob Lange vom WSV Kiefersfelden und Benedikt Gräbert vom WSV Oberaudorf.
Jakob Lange, mit 24 Einzelsiegen Rekordhalter im Continentalcup, startete diesmal jedoch nicht als einer der Favoriten in das Wettkampfwochenende. Unmittelbar vor Wettkampfbeginn wurde der lauflastige Compact-Wettbewerb gestrichen. Die Athleten mussten so zwei Wettkämpfe von der großen HS-142-Meter-Schanze mit anschließendem Zehn-Kilometer-Lauf auf der sehr selektiven Weltcup-Laufstrecke absolvieren. Diese Änderung war für den Top-Läufer Lange eher ein kleiner Nachteil. Dennoch war Lange, der nach einer Schienbeinkopffraktur im Sommer kaum auf der Schanze trainieren konnte, mit dem zwölften Platz im provisorischen Wettkampfsprung zufrieden. Am Folgetag konnte er sich dann beim ersten Sprung-Wettkampf mit Rang 13 eine gute Ausgangslage für den folgenden Lauf bei minus 20 Grad und Nebel verschaffen. Lange ging das Rennen gewohnt offensiv an, überholte Läufer für Läufer und kam mit der zweitbesten Laufzeit im ersten COC dieser Saison als Sechster ins Ziel. Schneller an diesem Tag war nur der österreichische Meister im Speziallanglauf, Fabio Obermayer. Zweiter hinter dem Sieger, dem Norweger Simen Tiller, wurde Langes Teamkollege Richard Stenzel, der sich speziell auf der Schanze stark präsentierte. Ebenfalls einen guten Eindruck hinterließ der junge Oberaudorfer Benedikt Gräbert mit einem 14. Platz.
Am Folgetag wurde es in Kuusamo sogar noch etwas kälter. An einzelnen Messpunkten wurden auf der Laufstrecke bis zu minus 24 Grad gemessen. Jakob Lange erreichte einen 14. Platz im Sprungklassement und konnte sich in der Loipe trotz der eisigen Kälte erneut weit nach vorne kämpfen. Am Ende schaffte er mit Rang drei sogar den Sprung auf das Siegerpodest. Erneuter Sieger an diesem Tag war Simen Tiller aus Norwegen vor Florian Kolb aus Österreich. Benedikt Gräbert vom WSV Oberaudorf machte seine Sachen noch besser als am Vortag und konnte mit einem starken Sprung sowie einem beherzten Lauf den zwölften Platz belegen. Für ihn, der noch der Juniorenklasse angehört, ein sehr starkes Ergebnis.
In der Gesamtwertung des COC belegt Jakob Lange nun den dritten Platz und holte damit erneut den zusätzlichen Weltcup-Quoten-Platz für das DSV-Team. Dabei konnte er sich auch gemäß der DSV-Nominierungskriterien einen fixen Startplatz für den Heim-Weltcup Mitte Januar in Schonach erkämpfen. rap