Rosenheim – Die Festung an der Jahnstraße scheint wieder zu stehen. Die Starbulls Rosenheim haben nach der Niederlage gegen Krefeld nun den zweiten Heimdreier in Folge geholt. Gegen die Eisbären Regensburg siegten die Eishockeyspieler von der Mangfall 4:0. Starbulls-Torwart Oskar Autio feierte damit seinen sechsten Shutout in dieser DEL2-Saison, den zweiten davon gegen Regensburg.
Der Spielfilm: Die Starbulls ließen von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer der Herr im Haus ist. Tobias Beck setzte mit einem Pfostenschuss ein erstes Ausrufezeichen, kurze Zeit später klingelte es auch schon im Netz. Lukas Laub behielt vor dem Tor die Übersicht und verwertete einen Abpraller zum 1:0. Auch danach waren die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft. Immer wieder setzten sich die Starbulls vorne fest, allerdings verteidigte Regensburg das eigene Tor wie eine Festung und ließ wenn nur Schüsse von außerhalb zu. Selbst gefährlich wurden die Gäste erst spät im Drittel. Aleandro Angaran näherte sich nach einem Alleingang an, kurz vor der Sirene scheiterte Regensburg dann in Überzahl noch mehrmals an Oskar Autio.
Die Starbulls überstanden die Strafzeit letztlich – und legten im zweiten Abschnitt schnell den wichtigen zweiten Treffer nach. Laub wurde auf die Reise geschickt und tunnelte Torwart Jonas Neffin. Danach spielte sich viel zwischen beiden Toren ab. Rosenheim versuchte, sich Chancen herauszuspielen, Regensburg lauerte auf Konter. Die besten Möglichkeiten für die Hausherren hatten Stefan Reiter, Manuel Strodel und Travis Ewanyk, immer wieder war aber Neffin der Sieger. Erst zum Ende des Drittels drehte sich das Momentum wieder, wie schon in der ersten 20 Minuten hatten plötzlich die Gäste eine Druckphase, doch Autio und die Hintermannschaft im Verbund hielten den Vorsprung fest.
Im letzten Abschnitt meldeten sich die Starbulls aber wieder als erstes an. C.J. Stretch tankte sich aus dem eigenen Drittel bis vor das Tor, scheiterte mit der Rückhand aber am Außenpfosten. Und so mussten die über 4000 Zuschauer im Stadion weiter auf den nächsten Treffer warten. Danach wurde es ein offenes Spiel. Regensburg musste mehr investieren und hatte sogar die Chance in Überzahl, kam aber nicht an Autio vorbei. Auf der anderen Seite sorgte Rückkehrer Stefan Reiter für die Vorentscheidung. Sechs Minuten vor dem Ende versenkte er die Scheibe im Powerplay unter der Latte. Als Regensburg drei Minuten vor dem Ende dann den Torwart herausnahm, sorgte Manuel Strodel mit einem Treffer ins leere Tor für den Endstand.
Die Schlüsselszene: Die Schlüsselszene ist diesmal eine Schlüsselsequenz. Kurz vor dem Ende des ersten Drittels agierte Regensburg in Überzahl und schnürte die Starbulls regelrecht ein. Fünf Schüsse wurden dabei auf das Tor abgefeuert, einer gefährlicher als der andere. Doch Oskar Autio hielt die Starbulls-Führung fest.
Das macht Spaß: Anders, als noch zu Beginn der Saison, spielen die Starbulls eine knappe Führung im letzten Drittel nun sicher herunter. Man hatte nie das Gefühl, dass Regensburg das Spiel noch drehen könnte.
Das bereitet Sorgen: Die Starbulls haben Probleme damit, sich gegen eine enge Box der Regensburger viele gute Chancen zu erspielen. Immer wieder landet die Scheibe über die Bande hinter dem Tor, weil sonst kein Pass- oder Schussweg frei war.
Der Spieler des Spiels: Mit kleinem Abstand vor Autio Lukas Laub. Der flinke Stürmer erzielt zwei Treffer und liefert sich im letzten Abschnitt auch noch ein Handgemenge mit Jakob Weber. Diesen Einsatz wollen die Fans sehen! „Die ersten 30 Minuten ist Lukas explodiert. Er hätte sogar drei Tore schießen können“, lobte Trainer Jari Pasanen.
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Von Oskar kennen wir es mittlerweile. Es ist schon unheimlich, wie viele Shutouts er schon hat. Aber auch die Mannschaft vor ihm macht einen guten Job. Zu null zu spielen, ist für einen Torwart immer besonders. Heute möchte ich aber Manuel Strodel hervorheben, wie er in Unterzahl die Schüsse geblockt hat. Auch der junge Becki hat gespielt wie ein Veteran. Ich bin sogar bisschen überrascht, wie souverän er heute gespielt hat. Reiter hatte im Training noch bisschen Probleme, deswegen habe ich ihm heute noch bisschen weniger Eiszeit gegeben. Er hat seine Sache aber gut gemacht. Letzte Woche in Dresden war es nicht schön anzusehen. Heute war es aber gut. Läuferisch, ein gutes Forechecking, Verkehr vor dem Tor, viele Schüsse. Das Unterzahl war hervorragend. Die Intensität war durch die ganze Bank da. So möchte ich meine Mannschaft sehen. Es ist natürlich schwierig, immer Vollgas zu geben. Ich bin aber der Meinung, dass man zweimal in der Woche Vollgas geben kann. Heute haben wir den Willen gesehen.“
Peter Flache, Eisbären Regensburg: „Rosenheim hat sehr gut gespielt und verdient gewonnen. Ich fand Rosenheim am Anfang sehr stark, sie haben viel Druck gemacht. Beide Torhüter waren sehr stark. Wir hatten im ersten Drittel in Überzahl ein paar gute Chancen, das hat uns ein bisschen Selbstvertrauen gegeben. Leider haben wir kein Tor geschossen.“
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Eisbären Regensburg 4:0 (1:0,1:0,2:0). Starbulls: Autio (Seidel) – Hanna, Dybowski; Gnyp, Zerressen; Beck, Tiffels – Laub, Stretch, Järveläinen; Nirschl, Kuqi, Handschuh; Strodel, Sarault, Reiter; Kolb, Ewanyk.
Tore: 1:0 (4.) Laub/Stretch, Handschuh; 2:0 (22.) Laub/Järveläinen, Zerressen; 3:0 (54.) Reiter/Ewanyk, Stretch – PP1; 4:0 (58.) Strodel – EN.
Schiedsrichter: Kalnik/Haupt; Strafminuten: Rosenheim 10, Regensburg 6; Zuschauer: 4154.
Das nächste Spiel: Am Sonntag reisen die Starbulls zu den Blue Devils Weiden. Spielbeginn in der Oberpfalz ist um 18.30 Uhr.