Rosenheim – Maximilian Vollmayer und Kilian Kühnhauser in der Verteidigung, Norman Hauner, Stefan Reiter und Sebastian Zwickl im Sturm – das wäre ein durchaus ansprechender Block im Team der Starbulls Rosenheim mit drei erfahrenen Kräften und Torjägern sowie zwei Jungspunden und U-Nationalspielern. Ein Block, der den Eishockeyspielern von der Mangfall für die kommenden Begegnungen durchaus helfen würde, doch: Dieser Block ist nicht verfügbar. In den anstehenden DEL2-Partien gegen die Eispiraten Crimmitschau (2. Weihnachtsfeiertag/17 Uhr) beim EV Landshut (28. Dezember) und gegen die Wölfe Freiburg (30. Dezember) treten die Rosenheimer gesichert ohne diese fünf Spieler an.
Das könnte man natürlich jetzt gut für irgendwelche Ausreden hernehmen, von wegen Kräfteverschleiß, fehlende Goalgetter und Ähnliches. So sind die Starbulls allerdings nicht gestrickt. Zuletzt sammelten sie am Wochenende die Maximalpunktzahl von sechs Zählern ein – keinesfalls gegen Laufkundschaft. Und da hatten die Rosenheimer schon vier Ausfälle, zu denen sich nun Stefan Reiter hinzugesellt. Der Angreifer hatte erst am vergangenen Freitag gegen Regensburg sein Comeback gefeiert und gleich einen Treffer erzielt. Am Sonntag in Weiden musste er aber schon während des Spiels wieder raus – und es sah so aus, als sei die alte Verletzung wieder aufgebrochen. „Unterkörperverletzung“ heißt es mittlerweile im Eishockey.
Trainer Jari Pasanen bleiben also derzeit sechs Verteidiger und zehn Angreifer aus seinem Kader. „Wir überlegen, ob wir Spieler von der U20 mitnehmen“, sagt der Starbulls-Trainer. Aus dem Nachwuchs haben zuletzt ja vier Spieler eine Förderlizenz für den Oberligisten SC Riessersee erhalten, Jannick Stein und Andreas Schneider waren am Sonntag für die Werdenfelser in Füssen im Einsatz. Beim 5:4-Erfolg nach Verlängerung erzielte Schneider den 4:4-Ausgleich.
Aufgrund des schwindenden Personals sind wieder die Marathonmänner gefragt. Und die Spitzenreiter der gesamten DEL2 in dieser Hinsicht treffen am zweiten Weihnachtsfeiertag in Rosenheim aufeinander. Das riesige Lungenvolumen von Starbulls-Verteidiger Shane Hanna ist ja im Rofa-Stadion hinlänglich bekannt. Im Schnitt ist der Kanadier 23:43 Minuten pro Begegnung auf dem Eis zu finden. Nur einer ist länger drauf: Crimmitschaus Defensivspieler Gregory Kreutzer. Der Deutsch-Kanadier hat aktuell unfassbare 25:15 Minuten pro Partie absolviert!
Weil die Gäste Letzter sind und die Starbulls vom Punkteschnitt her die beste Heimmannschaft der Liga, sind die Rollen klar verteilt. Allerdings sagt Pasanen auch: „Die Liga ist so eng, es kann noch immer jeder jeden schlagen.“ Die Starbulls erlebten dies leidlich, als man zuletzt in Crimmitschau verlor. „Das ist eine offensiv gefährliche Truppe mit einem sehr guten Torwart“, warnt Pasanen, „wir haben aber noch eine Rechnung offen“.tn