Kolbermoor – Die Tischtennis-Bundesliga startet demnächst in die Rückrunde. Die Damen vom SV-DJK Kolbermoor haben die Vorrunde auf dem fünften Tabellenplatz abgeschlossen.
Dass es heuer nicht zu acht Bundesligateams gereicht hat, ist sicherlich als Negativpunkt zu betrachten. Bei sieben am Spielbetrieb teilnehmenden Mannschaften wird es nach dieser Spielzeit keinen Absteiger geben. Dennoch hat sich die Liga mächtig ins Zeug gelegt. Beispielsweise steht Aufsteiger ESV Weil bislang als Vierter sehr gut da. Darunter sind die beiden Erfolge gegen den TTC Berlin und den SV-DJK Kolbermoor. Während Spitzenreiter TTC Weinheim auch in der Rückrunde zu beachten ist, darf man sich die Augen reiben, wenn man den TTC Berlin in der Tabelle sucht. Der sechste Rang bedeutet das bislang schlechteste Ergebnis der letzten Jahre für die Bundeshauptstädterinnen. Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass die Mannschaft in der Vorrunde auf Xiaona Shan und Nina Mittelham verzichtete und jungen Spielerinnen die Möglichkeit gab, sich in der Liga zu etablieren.
Auch Kolbermoors Damen stehen als Fünfte nicht ganz so gut da, wenn man die Vorjahre zum Vergleich heranzieht. Allerdings standen sie zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres sogar auf dem vorletzten Platz. Der 6:3-Auftaktsieg im Derby gegen den TSV Dachau machte natürlich Eindruck und die Hoffnung war groß, dass man von Anfang an vorne mitspielen kann. Aus den nächsten drei Spielen gegen Weil, Bingen und Langstadt sprang aber lediglich ein Pünktchen heraus. Einen starken Eindruck hinterließ die Mannschaft beim 6:4-Sieg gegen Berlin, ehe man im letzten Vorrundenspiel Weinheim nach der 1:6-Niederlage beide Punkte mitgeben musste. Glücksgöttin Fortuna war der Mannschaft von Trainer Michael Fuchs nicht immer wohlgesonnen. In den sechs Begegnungen absolvierte sie 15 Fünfsatzspiele und ging nur viermal als Sieger hervor, was einer Erfolgsquote von knapp über 26 Prozent entspricht. Die Eingangsdoppel haben ebenfalls noch nicht den erwünschten Erfolg gebracht. Hier muss man sich ebenfalls mit dem fünften Rang begnügen, wobei es gegen Dachau – hier drehte man die Begegnung noch – wie auch Weinheim anfangs 0:2 stand. In den weiteren vier Spielen teilte man sich anfangs die Punkte mit dem jeweiligen Gegner.
Auffällig ist auch, dass man vier Fünfsatzspiele absolvierte, die man mit jeweils zwei Punkten verlor. Pechvogel war dabei Kristin Lang, die zwei Einzel knapp abgeben musste. Laura Tiefenbrunner rückte gleich zweimal positiv in den Fokus – als sie gegen Weil das Unentschieden im letzten Spiel rettete und gegen Berlin für den 6:4-Endstand sorgte. Ins Rampenlicht spielte sich Hana Arapovic. Die Kroatin ist beste Spielerin des zweiten Paarkreuzes in der Liga und verlor bislang nur eine Partie, diese allerdings gegen die Langstädterin Orawan Paranang im ersten Paarkreuz. Kristin Lang kam bei vier Spielen auf eine Quote von 50 Prozent und gehört dabei immer noch zu den Top Ten des zweiten Paarkreuzes.
Und wie schlagen sich die beiden Neuzugänge Annett Kaufmann und Qianhong Gotsch? Der 18-jährige Shootingstar Kaufmann, der vier Vorrundenbegegnungen absolvierte, konnte seine Stärken immer wieder unter Beweis stellen. Unter anderem gelang ihr gegen Weils Ievgenniia Sozoniuk und die Berlinerin Mia Griesel jeweils ein deutlicher 11:2-Satzerfolg. „Hongi“ Gotsch kämpfte in der Vorrunde zwar mit Verletzungssorgen, stellte sich aber in den Dienst der Mannschaft.
Was die Play-off-Teilnahme betrifft, beträgt der Abstand zum Zweiten TSV Langstadt vier Zähler – sofern man diesen Platz erreicht, würde man erst im Halbfinale antreten müssen. Unmöglich ist aus Kolbermoorer Sicht nichts, denn das Team hat noch nicht alle Karten auf den Tisch gelegt. Bislang verzichtete man nämlich auf die ägyptische Spitzenspielerin Dina Meshref sowie auf Swastika Ghosh. Sollten diese beiden Ausnahmeathletinnen ins Geschehen eingreifen, dann kann Kolbermoor gegen jeden Gegner in dieser Liga bestehen. Fest steht aber auch, dass es um die Plätze noch ein Hauen und Stechen geben wird, denn auch Berlin hat noch das eine oder andere Ass im Ärmel.