Hanna zaubert Starbulls zum Sieg

von Redaktion

Rosenheimer 2:1-Overtime-Sieg gegen Freiburg – Autio bleibt bis 2027

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben im DEL2-Heimspiel gegen die Wölfe Freiburg zwei Punkte ergattert. Bereits vor Spielbeginn hatten die Rosenheimer Eishockey Fans etwas zu jubeln: Publikumsliebling Oskar Autio verlängerte seinen Vertrag um zwei Jahre.

Der Spielfilm: Die Hausherren kamen offensiv aus den Startlöchern und hatten bereits in den ersten Minuten die besseren Chancen. Mitte des ersten Durchgangs musste Freiburgs Marvin Neher für zwei Minuten wegen Hakens pausieren, Jari Pasanens Mannschaft hatte in Überzahl aber Probleme ins Drittel der Gäste zu kommen. Fünf Sekunden vor der ersten Pause zogen die Wölfe die nächste Strafzeit. Goldhelm Eero Elo bekam zwei Mal zwei Minuten wegen hohen Stocks.

Auch die Überzahl zu Beginn des zweiten Durchgangs bekamen die Gastgeber nicht in Zählbares umgemünzt. In Überzahl hatte Charlie Sarault eine riesen Möglichkeit von Travis Ewanyk auf dem Präsentierteller serviert bekommen. Im Duell mit dem Freiburger Torhüter Patrik Cerveny legte der Stürmer die Scheibe knapp links am Tor vorbei. Auf der anderen Seite zeigte Autio seine Reflexe. Calvin Pokornys Schuss aus spitzem Winkel fischte der finnische Schlussmann lässig aus der Luft. Die nächste Starbulls-Chance ließ aber auch nicht lange auf sich warten. Ewanyk bekam den Puck diesmal an der blauen Linie, fand sich erneut völlig frei Cerveny wieder, zielte dem Goalie aber zentral auf den Bauch. Das Spiel wurde zunehmend intensiver, Rosenheim drängte auf die Führung, die Scheibe wollte den Weg aber nicht ins Tor finden. Stattdessen waren die Breisgauer in den Schlussminuten wieder am Drücker und bombardierten Autios Kasten. Die Mannen von der Jahnstraße konnten einige Male von Glück sprechen, nicht in Rückstand geraten zu sein.

Auch das Schlussdrittel schien anfangs wie verhext für die Starbulls. Eigengewächs Andreas Schneider, wurde zum Unglücksraben. Der 19-Jährige machte eine Drehung und erwischte einen Freiburger mit der Schulter am Kopf. Die unparteiischen schickten Schneider zum Duschen und die Gäste schnürten die Grün-Weißen in der fünfminütigen Überzahl in der eigenen Zone ein. Nikolas Linsenmaier schoss zum 1:0 für den EHC ein. Sarault reklamierte zuvor, dass die Scheibe den Rosenheimer Ersatztorhüter Patrik Mühlberger auf der Bank getroffen hatte. Die Schiedsrichter ließen den Treffer aber ohne Überprüfung zählen. Kurz vor Schluss gab es noch einmal ein zweiminütiges Powerplay für die Rosenheimer Kufen-Cracks. Headcoach Pasanen nahm zusätzlich den Torhüter vom Eis, in der letzten Spielminute gelang Ewanyk mit dem Rücken zum Tor durch Cervenys Beine der Ausgleich und schickte die Starbulls in die Overtime. Dort war es Shane Hanna, der das Rofa-Stadion ins Staunen versetzte. Per Drehschuss schnalzte der Kanadier den Puck von der Unterlatte ins Tor und sicherte den Starbulls den Extra-Punkt.

Die Schlüsselszene: Shane Hanna brachte mit seinem Treffer die Zungen zum Schnalzen. Mit seinem Traumtor zum 2:1 in der Overtime sicherte er seiner Mannschaft den Zusatzpunkt.

Der Spieler des Spiels: Torwart Oskar Autio hat wieder einen guten Tag erwischt. 25 von 26 Schüssen auf sein Tor parierte der Rosenheimer Schlussmann. „Wir haben es wieder einmal Oskari zu verdanken, dass wir gewonnen haben“, lobte Pasanen seinen Schlussmann.

Das macht Spaß: Die Starbulls nutzten die emotionale Stimmung im letzten Drittel für sich und retteten sich im letzten Moment in die Extrazeit und sicherten sich dort den Sieg.

Das bereitet Sorgen: Die Starbulls hatten eine üppige Anzahl an Chancen, verwerteten aber erst auf den letzten Drücker.

Die Nachwuchs-Akte: Andreas Schneider und Jannick Stein, die ihr Saison-Debüt im Derby gegen Landshut feierten, waren auch im Heimspiel im Kader. Schneider wurde im zweiten Drittel zum Unglücksraben. Er verursachte eine fünfminütige Unterzahl für sein Team und erhielt eine Disziplinarstrafe. „Beide wollen die Scheibe haben. Er hat ihn unglücklich getroffen. Dass es eine Strafe gegeben hat, hat mich gewundert“, so Pasanen.

Was war los mit: Ludwig Nirschl tauschte in der ersten Drittelpause sein Halbvisier gegen ein Gitter. Elos hoher Stock erwischte den Ex-Freiburger in den letzten Sekunden des Anfangsdrittels im Gesicht.

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Wir haben gut angefangen, aber nicht das Tor getroffen. Insgesamt war das nicht gut von uns. Das Landshut-Spiel hat tiefe Wunden hinterlassen. Nur so kann ich das erklären. Autio hat uns im Spiel gehalten. Gott sei Dank haben wir das Tor am Ende geschossen. Shane Hanna hat den Rest gemacht. Der Freiburger Torwart hat auch gut gehalten, aber wir haben es wieder einmal Oskari zu verdanken, dass wir gewonnen haben. Oskar ist unser bester Spieler. Er fühlt sich hier wohl und er möchte ein paar Jahre bleiben. Ich bin sehr glücklich, dass er sich entschieden hat, hier zu bleiben.“

Mikhail Nemirovsky, Wölfe Freiburg: „Glückwunsch an Rosenheim. Ich bin glücklich mit dem Punkt. Das war Playoff-Charakter. Ein enges Spiel mit zwei starken Torhüter-Leistungen. Tolle Aktion von Shane Hanna. Das kann er eben machen, wenn man ihm genug Raum gibt.“

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Wölfe Freiburg 2:1 (0:0, 0:0, 1:1/1:0). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Beck, Tiffels; Gnyp, Zerressen – Laub, Stretch, Järveläinen; Stein, Ewanyk, Kolb; Strodel, Sarault, Nirschl; Schneider, Kuqi, Handschuh.

Tore: 0:1 (52.) Linsenmaier/Ventelä, Elo, 1:1 (69.) Ewanyk/Jerveläinen, 2:1 (61.) Hanna/Sarault, Laub OT.

Schiedsrichter: Ratz/Voit; Strafminuten: Rosenheim 27, Freiburg 12; Zuschauer: 4187.

Das nächste Spiel: Bereits am Freitag um 19.30 Uhr sind die Starbulls im nächsten Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim gefordert.

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