Rosenheim – Das alte Jahr haben die Starbulls Rosenheim noch einmal mit einem Kracher abgeschlossen: Die Vertragsverlängerung von Torwart Oskar Autio und die späte Aufholjagd mit dem Sieg in der Verlängerung über Freiburg haben die Rosenheimer Eishockey-Fans mit einem guten Gefühl aus 2024 entlassen. Aber wie wird der Start ins neue Jahr 2025? Verspritzen die Starbulls gleich voller Elan die komplette Schampus-Flasche oder bleibt der Korken in der Flasche stecken und der Punkte-Trank pritschelt nur tröpferlweise heraus? Die Antworten gibt es gleich in einem Dreierpack, den die Starbulls binnen fünf Tagen in der DEL2 bestreiten. Den Auftakt macht das Heimspiel am heutigen Freitagabend um 19.30 Uhr gegen den EC Bad Nauheim, ehe das Ravensburg-Doppel folgt – am Sonntag um 18.30 Uhr bei den Oberschwaben, am Dienstag um 19.30 Uhr dann beim Nachholspiel in Rosenheim.
Das Triple rund um Heilige Drei Könige ist der Abschluss der stressigen Zeit, denn im alten Jahr bestritten die Starbulls rund um Weihnachten fünf Begegnungen in zehn Tagen. Diese sind mit insgesamt neun Zählern gut über die Bühne gegangen, haben aber jede Menge Energie geraubt – vor allem die letzten beiden Partien in Landshut und gegen Freiburg, die jeweils in die Verlängerung gingen. Zudem mussten die Rosenheimer gleich auf fünf Akteure verzichten, unter ihnen mit Norman Hauner und Stefan Reiter die beiden besten Torschützen. „Natürlich waren diese Spiele intensiv. Wir haben uns dennoch Torchancen herausgespielt. Aber wir treffen das Tor irgendwie nicht“, sagt Jari Pasanen. Wie geht der Starbulls-Trainer mit dieser Situation um? „Jammern hilft nicht. Es ist, wie es ist“, so der erfahrene Coach. „Wir müssen damit umgehen und über eine gute Defensive ins Spiel kommen.“
Es sind noch einmal wichtige Spiele für die Rosenheimer im Kampf um die Playoff-Qualifikation. Sowohl Bad Nauheim als auch Ravensburg stehen in der Tabelle hinter den Starbulls, die mit guten Ergebnissen dafür sorgen können, dem Saisonziel immer näher zu kommen. Der Vorsprung auf Ravensburg beträgt aktuell noch vier Punkte, allerdings haben die Oberschwaben noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Während bei den Starbulls Kapitän C.J. Stretch und der verletzte Goalgetter Hauner auf einen Punkteschnitt von einem Zähler pro Spiel kommen, hat Ravensburg drei Akteure, die mehr als einen Punkt pro Begegnung produzieren. Matt Santos kommt auf hervorragende 1,32 Zähler. Er ist damit Fünfter in der ligaweiten Scorerliste, hat aber teilweise vier bis fünf Spiele weniger bestritten als die Top-Spieler davor.
Mit den Towerstars will sich Jari Pasanen aber noch nicht beschäftigen, für ihn zählt erst einmal das Heimspiel gegen Bad Nauheim – und das wird schwer genug. Denn seitdem Mike Pellegrims bei den Hessen als Trainer an der Bande steht, läuft es wesentlich besser. Der neue Coach hatte nach der Länderspielpause im November ausgerechnet gegen Rosenheim sein Debüt gefeiert, damals nahmen die Starbulls nach einem Sieg im Penaltyschießen zwei Zähler aus der Wetterau mit nach Hause. Doch mit 24 Punkten aus 15 Spielen unter der Regie von Pellegrims hat sich Bad Nauheim wieder an die Play-off-Ränge herangepirscht. „Nauheim hat sich stabilisiert, spielt ein aggressiveres Hockey, man hat viel weniger Zeit beim Aufbau. Es sieht so aus, als ob sich der Trainerwechsel gelohnt hat“, erklärte Pasanen. Der Aufschwung hängt sicherlich auch mit der Rückkehr von Spielmacher Taylor Vause zusammen, allerdings fällt nun der Deutsch-Kanadier Zach Kaiser mit einer Verletzung für die restliche Saison aus. Er hatte immerhin zehn Treffer erzielt.
Der Kader der Starbulls hat hingegen wieder Zuwachs erhalten: Stürmer Sebastian Zwickl ist von der U18-Nationalmannschaft aus der Schweiz zurückgekehrt und steht wieder zur Verfügung. Für Pasanen bietet sich die Gelegenheit, seine Reihen etwas umzukrempeln. So wird Zwickl an der Seite von Fabjon Kuqi und Ludwig Nirschl stürmen, während „Allzweckwaffe“ Dominik Kolb nun als Center die Formation mit Kevin Handschuh und Nachwuchsspieler Andreas Schneider anführt. Während der erste Sturm rund um Stretch mit Lukas Laub und Ville Järveläinen unverändert bleibt, spielt Travis Ewanyk mit Charlie Sarault und Manuel Strodel. Vielleicht gibt es ja dank der Umstellung mehr Durchschlagskraft, ganz nach dem Motto „Veränderung bringt neue Energie“.