Fabjon Kuqi bezwingt die Sirene

von Redaktion

Starbulls schlagen formstarken EC Bad Nauheim 5:2 – Sechs Eigengewächse im Kader

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim sind mit einem 5:2-Sieg über den EC Bad Nauheim in das neue Jahr gestartet. Und das gegen das zweitbeste DEL2-Team aus den letzten zehn Spielen. Nur Dresden sammelte seit Ende November mehr Punkte ein als die Hessen.

Der Spielfilm: Die Starbulls waren gleich voll da. Nach drei Minuten traf Ville Järveläinen zum 1:0. Nur eine Minute später scheiterte Fabjon Kuqi nach toller Vorarbeit von Sebastian Zwickl am Nauheimer Pfosten. Die Gäste störten den Aufbau der Hausherren im ersten Drittel durch ihr Forechecking erfolgreich und brachten die Grün-Weißen dadurch zwei Mal in die Bredouille. Ansonsten war vom Offensivspiel der Wetterauer durchaus mehr zu erwarten. Die Rosenheimer erzwangen dann ihren zweiten Treffer. Travis Ewanyk versuchte, den Puck hinter dem Tor am Pfosten vorbei zu schieben, Manuel Strodel setzte entscheidend nach und erzielte so die 2:0-Führung. In Überzahl hatten die Mannen aus Hessen dann eine gefährliche Chance. Parker Bowles bediente Taylor Vause am linken Bullykreis, dieser verfehlte Oskar Autios Kasten nur um Haaresbreite.

Ab der ersten Minute des zweiten Drittels galt es für die Mannschaft von der Mangfall, eine zweiminütige Unterzahl zu überstehen. Torwart Autio war allerdings nur zwei Mal gefordert. Die Starbulls gaben im Mitteldrittel insgesamt doppelt so viele Torschüsse ab wie die Hessen. In der 31. Spielminute klingelte es dann aber im Rosenheimer Kasten. Nach Überprüfung der Offiziellen wurde das Tor wegen eines hohen Stocks zurückgenommen. Es waren wieder die Starbulls, die den Puck im Gehäuse unterbrachten. Kapitän C.J. Stretch führte die Scheibe am Tor vorbei und lockte Gäste-Torhüter Lunemann dadurch aus seiner Position. Järveläinen musste nur noch seinen Schläger im Torraum zum 3:0 hinhalten. Dann geriet die Führung der Starbulls aber mächtig ins Wanken: Zack Dybowski ging in den Zweikampf mit Nauheims Goldhelm Bowles hinter dem Rosenheimer Tor und die Starbulls-Stürmer schafften es nicht, den Slot vor dem eigenen Tor zu besetzen. Bowles legte dem völlig freien Jordan Hickmott so den 1:3-Anschlusstreffer auf den Schläger. Weniger als eine Minute später passierte Jari Pasanens Mannschaft die nächste Nachlässigkeit, die wieder eiskalt bestraft wurde. Shane Hannas Aufbaupass wurde abgefangen und Bowles sammelte den nächsten Assist ein. Diesmal bediente der US-Amerikaner Tim Coffman vor dem Starbulls-Tor (3:2). Doch mit der Schlusssirene sendete das Heimteam noch einmal ein Lebenszeichen. Fabjon Kuqi schweißte mit dem Pausensignal nach Vorarbeit von Strodel zum 4:2 ein.

Das gab den Starbulls Auftrieb. Denn in den Anfangsminuten des Schlussdrittels stellte Strodel auf 5:2 für die Gastgeber. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin. Die Gäste hatten gegen defensiv abgeklärt agierende Rosenheimer keine Antwort, die Starbulls auf der anderen Seite waren nicht gezwungen, Offensivaktionen zu kreieren.

Die Schlüsselszene: Fabjon Kuqis Treffer zum 4:2 mit der Pausensirene nach Nauheims Doppelschlag brachte die Starbulls wieder in die Spur. „Das hat das Momentum wieder auf unsere Seite gebracht. Da war sicherlich ein bisschen Glück dabei. Du gehst in die Kabine mit einem guten Gefühl und dann ist es auch ein psychologisches Spiel. Fabjon hat sich Monat für Monat verbessert und hat sich die Nominierung für die Überzahl“, kommentierte Pasanen.

Der Spieler des Spiels: Manuel Strodel war an drei der fünf Starbulls-Toren beteiligt. Zwei davon erzielte der Routinier auch noch selbst.

Das macht Spaß: Jari Pasanens Mannschaft hat es geschafft, eine der formstärksten Mannschaften der Liga über weite Strecken harmlos aussehen zu lassen.

Das bereitet Sorgen: Die Starbulls leisteten sich im Aufbauspiel den ein oder anderen Fehlpass und ließen so, besonders zu Beginn der Partie, Möglichkeiten für die Gäste zu. Zudem stimmte bei beiden Gegentoren die Zuordnung vor dem Tor nicht.

Die Nachwuchsakte: Sebastian Zwickl ist von der U18-Nationalmannschaft zurück in den Starbulls-Kader gekehrt. Mit Zwickl, Lukas Laub, Andreas Schneider, Jannick Stein, Tobias Beck und Patrik Mühlberger standen sechs Spieler aus dem Rosenheimer Nachwuchs auf dem Spielberichtsbogen. „Zwickl ist von der U18-Nationalmannschaft gekommen und war noch ein bisschen müde. Im zweiten Drittel war das Spiel auf Messers Schneide. Deswegen haben wir die jungen Spieler ein bisschen weniger spielen lassen und auch mit drei Reihen gespielt“, sagte Pasanen nach dem Spiel.

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Wir haben sehr gut angefangen. Läuferisch waren wir gut unterwegs. Wenn wir öfters auf das Tor getroffen hätten, hätten wir mehr Rebounds gehabt. Es war ein souveräner Heimsieg. Es gibt immer wieder etwas zu verbessern, aber erstmal sind wir zufrieden.“

Mike Pellegrims, EC Bad Nauheim: „Wir waren von Anfang an nicht bei der Sache. Egal wie lange die Busfahrt ist. Sie haben uns vor allem im ersten Drittel vorgeführt. Und wir waren überall zu spät an der Scheibe. Sie sind besser gelaufen, Zweikämpfe gewonnen. Wir müssen uns den Mund jetzt abputzen und uns auf Sonntag vorbereiten.“

Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – EC Bad Nauheim 5:2 (2:0, 2:2, 1:0). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Gnyp, Zerressen; Beck, Tiffels; Stein – Laub, Stretch, Järveläinen; Strodel, , Sarault, Ewanyk; Zwickl, Kuqi, Nirschl; Schneider, Kolb, Handschuh.

Tore: 1:0 (3.) Järveläinen/Stretch, Laub; 2:0 (13.) Strodel/Ewanyk, Zerressen; 3:0 (35.) Järveläinen/Stretch, Laub; 3:1 (38.) Hickmott/Bowles, Coffman; 3:2 (39.) Coffman/Bowles, Hickmott; 4:2 (40.) Kuqi/Strodel, Hanna – PP1; 5:2 (44.) Strodel/Beck, Ewanyk.

Schiedsrichter: Haupt/Singaitis; Strafminuten: Rosenheim 4, Bad Nauheim 2; Zuschauer: 3879.

Das nächste Spiel: Am Sonntag ab 18.30 Uhr sind die Starbulls Rosenheim bei den Ravensburg Towerstars zu Gast.

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