„Die Spitze meines Traums ist die DTM“

von Redaktion

Rennfahrer Lukas Zinnäcker aus Rosenheim will im Feld der ganz Großen mitmischen

Rosenheim – Lukas Zinnäcker aus Rosenheim hat eine Vision. Er will im Cockpit eines Boliden in der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) sitzen. Dass er das Zeug dazu hat, hat der 23-Jährige in der 318ti- Cup-Wertung der BMW Challenge im Deutschen Motorsport-Verband (DMV) bewiesen. Zweimal holte der gelernte Kfz-Mechatroniker den zweiten Platz im nationalen Vergleich und einmal in der europäischen Gesamtwertung.

Die ersten Runden drehte er zu Hause im Simulator, durfte dann Testrunden im Formel Renault, Formel 4 und KTM X-Bow R Cup drehen. Beim neu gegründeten Rennteam „Shift2Passion“ schnupperte Zinnäcker zuletzt GT4-Luft. Mit einem Mercedes AMG-GT4 geht der Rennstall in der GT4 Germany, die im Rahmenprogramm der Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) stattfindet, 2025 an den Start. Die OVB-Sportredaktion hat den ambitionierten Sport-Motoristen exklusiv getroffen.

Wo fahren Sie nächstes Jahr?

Im März fängt die Saison in der BMW Challenge im BMW M240 Racing Cup Wagen von BMW Motorsport an. Das ist ein BMW-Werksauto. Da fahre ich in einem Team aus der Eifel.

Wo soll es in Zukunft hingehen?

Mein Ziel ist es, in der GT4 Germany zu fahren, die im Rahmen der DTM stattfindet. Nächstes Jahr wird das wahrscheinlich erstmal nicht der Fall sein. Ich durfte für das Team „Shift2Passion“ im Mercedes AMG-GT4 Testfahrten machen. Da ist man aktuell noch auf Sponsorensuche, aber die sind auch sehr überzeugt von meinem Talent, auch durch die Erfolge in den letzten Jahren. Es hat sich ergeben, dass man das auf jeden Fall realisieren kann. Die Spitze meines Traums wäre natürlich die DTM.

Wie ließe sich das verwirklichen?

Der Test mit dem Rennwagen lief sehr positiv. Deswegen hat man sich dann entschieden, mich zu fördern. Aktuell reicht das Budget aber noch nicht für die Saison. Die Möglichkeit das zu machen wäre aber da. Dazu brauche ich aber Sponsoren.

Merkt man, dass das Interesse der Sponsoren im Motorsport seit der Pandemie zurückgegangen ist?

Sehr. Vor allem in Deutschland. Vor Corona gab es diverse Motorsport-Förderungen für junge Talente, die sind stark zurückgegangen. Zum anderen haben viele Bedenken, was die Nachhaltigkeit angeht.

Wie stehen Sie zum Thema Nachhaltigkeit?

Wir fahren in unseren Verbrenner-Autos nur mit E-Fuels. Das ist eine sehr nachhaltige Variante, was aber trotzdem nicht wirklich Aufmerksamkeit bekommt. In der Gesamtbilanz sind diese E-Fuels CO2-neutral.

Wie sehen Sie die Zukunft des Motorsports?

Also ich denke, dass es die zwei Schienen weiterhin geben wird. Also den Verbrenner-Motorsport, genauso wie die E-Motorsport-Serien. Aber ich glaube nicht, dass in Zukunft alles elektrisch sein wird. Dafür gibt es ja auch die Formel 1, die eben dieses Hybrid-System sehr ausreizt, um da auch Wert auf Klimaneutralität zu legen. Genauso wie wir die ganzen Erprobungen für E-Fuels machen. Es wird nicht mehr so viele Breitensport-Rennserien geben, aber die Top-Serien bleiben weiterhin bestehen. Aber natürlich, der Trend geht auch weiterhin in die virtuelle Welt. Das Thema E-Sport und Sim-Racing wird in der Zukunft viel größer sein, als es jetzt schon ist.

Das Highlight Ihrer Rennkarriere bisher?

Ich hatte mal einen Arbeitsunfall. Meine rechte Hand musste unter Narkose genäht werden. Ich bin am nächsten Tag nach Zandvoort in die Niederlande gefahren und bin trotz einer Handverletzung im ersten Rennen Dritter und im zweiten Rennen Zweiter geworden. Ich bin nur mit einer Hand gefahren, weil die andere nicht verwendbar war. Das war ein großer Erfolg. Ansonsten das freie Training in Assen. An dem Tag hat es ziemlich geschüttet und ich bin zweieinhalb Sekunden schneller gefahren als der ganze Rest.

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