Rosenheim/Burghausen – Für Schellenberg ist es eine neuerliche Rückkehr in die Heimat. Schon als Spieler und junger Trainer wirkte er bei den Salzachstädtern, als etablierter Coach und profunder Nachwuchskenner war er dann als Chefcoach in der Regionalliga zum SV Wacker zurückgekommen. Nach Stationen bei 1860 Rosenheim, dem 1. FC Nürnberg und 1860 München hatte Schellenberg 2018 das Ruder in Burghausen übernommen. Vom jetzigen Regionalliga-Team waren damals schon Christoph Schulz und Felix Bachschmid mit an Bord. Danach folgten Stationen in Österreich, darunter mehrere erfolgreiche Jahre beim Erstligisten Austria Klagenfurt, ehe der Fußballlehrer im Sommer 2023 half, die Talfahrt des TSV 1860 Rosenheim zu stoppen. Die Sechziger waren nach zwei Abstiegen hintereinander im freien Fall, Schellenberg stabilisierte die erste Mannschaft und baute eine junge Mannschaft mit vielen Akteuren aus der Region zusammen.
Nun verlässt er den TSV 1860 Rosenheim – aber nicht so ganz, denn der 53-Jährige wird an der Jahnstraße weiter Aufgaben übernehmen, zumal er ja im Herbst in die Abteilungsleitung gewählt wurde. „Wolfgang Schellenberg wird dem Verein weiterhin in der Position des stellvertretenden Abteilungsleiters als Teamchef für die sportliche Leitung für den Bereich der ersten Mannschaft, U21 und U19 zur Verfügung stehen“, heißt es seitens der Sechziger. Der scheidende Cheftrainer sagt selbst: „Ich hatte keinerlei Intention, den Schlüssel abzugeben und zu sagen: ,So, das war‘s‘“. Man befinde sich in der Landesliga Südost noch immer in einer schwierigen Situation, „und da geht es mir auch darum, die Mannschaft und den Verein nicht hängen zu lassen“. Und so wird er sich weiterhin um die sportlichen Belange der Sechziger kümmern, „wie so viele andere auch, die neben der normalen Arbeit noch ehrenamtlich im Verein tätig sind. Für mich ist Wacker Burghausen jetzt mein Job, bei 1860 Rosenheim bin ich ehrenamtlich tätig.“ Die Tätigkeit an der Mangfall sei auch mit Burghausen abgesprochen und von den Wacker-Verantwortlichen so auch genehmigt, wie Schellenberg betont.
An der Salzach präsentiert er gleich ein ganz besonderes Einstandsgeschenk – einen neuen Trainer. Nach der Trennung von Robert Berg vor dem letzten Spiel des Jahres 2024 – Michael Kostner hatte für das Jahresfinale übernommen – war die Stelle beim Regionalligisten vakant. Nun wird sie von Lars Bender besetzt. Der frühere Nationalspieler aus Brannenburg tritt damit seinen ersten Trainerposten im Herrenbereich an. Schellenberg und der SV Wacker Burghausen eisten den 35-Jährigen von der SpVgg Unterhaching los, wo er seit letztem Sommer für die B-Junioren in der Bundesliga zuständig war. Bender spielte unter Trainer Schellenberg im Nachwuchs von 1860 München, dabei gewannen sie 2006 den deutschen Meistertitel bei den B-Junioren.
Die Nachfolge Schellenbergs in Rosenheim wird intern gelöst: Der bisherige Co-Trainer Helmut Luksch wird mit Beginn der Wintervorbereitung das Sagen an der Jahnstraße haben. Das erste Training wird Luksch, der seit Sommer bei den Sechzigern ist, am 21. Januar abhalten. Der 55-jährige Luksch war unter anderem als Nachwuchstrainer in Unterhaching, bei 1860 München und beim FC Deisenhofen höherklassig aktiv, im Herrenbereich hatte er beim FC Moosinning bereits in leitender Funktion in der Landesliga gearbeitet. „Als Co-Trainer neu hinzu kommt Franz Pritzl, welcher in der Vergangenheit bereits in verschiedenen Tätigkeiten im Verein aktiv war“, heißt es von den Sechzigern. Pritzl (57) hatte zuletzt die B-Junioren der Rosenheimer in der Bayernliga gehalten. „Unverändert bleibt das U21- und U19-Trainerteam mit Maximilian Mayerl, Markus Wallner und Zico Kammerer sowie dem übergreifend agierenden Torhütertrainer Alin Goia und Athletiktrainer Robert Köhler“, erklärte der Landesligist.