Rosenheim – Der Tank ist noch nicht leer. Das haben die Starbulls Rosenheim beim 4:3-Heimsieg in der DEL2 gegen die Wölfe Freiburg bewiesen. Denn die Eishockeyspieler von der Mangfall lagen nach 20 Minuten 1:3 in Rückstand, erkämpften sich im zweiten Drittel den Ausgleich und machten im Schlussdrittel erst den Sack zu.
Der Spielfilm: Die Starbulls gingen mit mächtig Rückenwind aus den letzten Duellen in die Heimpartie am 37. Spieltag und fackelten nicht lange. In der dritten Spielminute netzte Lukas Laub nach Vorarbeit von Ville Järveläinen und C.J. Stretch zum 1:0 ein. Aus dem Nichts machte Filip Reisnecker dann den 1:1-Ausgleich für die Wölfe. Und direkt im nächsten Wechsel setzte Freiburgs zweite Reihe sogar noch das 2:1 drauf: Diesmal traf Nikolas Linsenmaier auf Vorlage von Reisnecker. Doch die Grün-Weißen waren keineswegs chancenlos. Ganz im Gegenteil: Sie gaben deutlich mehr Schüsse ab als die Breisgauer, hatten die besseren Möglichkeiten, verwerteten diese nur nicht so konsequent. Kurz vor der Pausensirene jubelte Shawn O’Donnell, der den Mannen von der Mangfall das 1:3 einschenkte.
Den zweiten Durchgang eröffneten die Starbulls noch schneller als den ersten. 20 Sekunden brauchte es, bis Järveläinen den Puck im Netz unterbrachte. Kapitän Stretch behinderte dabei allerdings Wölfe-Goalie Patrik Cerveny, weshalb der Treffer nicht zählte. Die nächsten Minuten verliefen schleppend, ehe Shane Hanna aus der Distanz auf 2:3 verkürzte. Das hauchte den Rosenheimern wieder Hoffnung ein. Zunächst war es Kevin Handschuh, der in Unterzahl am Pfosten scheiterte. Den 3:3-Ausgleich machte Charlie Sarault, frei im Slot auf Zuspiel vom Ex-Freiburger Ludwig Nirschl. Ab da an waren die Hausherren wieder am Drücker.
Zählbar wurde das aber erst in der fünften Minute des Schlussdrittels, als Lukas Laub, auf der Suche nach einer Anspielstation im Rückraum, die Scheibe einfach selbst per Rückhand zwischen Cervenys Beine zur 4:3-Führung einschob. Die Starbulls bemühten sich nun, den Deckel drauf zu machen, doch die Partie war auf Messers Schneide. Beide Mannschaften hatten noch Ambitionen, das Spiel für sich zu entscheiden. Eine Minute vor Schluss opferten die Gäste ihren Torwart für einen sechsten Feldspieler, die Verstärkung kam allerdings zu spät.
Die Schlüsselszene: Shane Hannas 2:3-Anschlusstreffer war die benötigte Initialzündung für die Starbulls, um wieder Selbstvertrauen zu tanken und das Spiel zurückzugewinnen.
Der Spieler des Spiels: Lukas Laub war einer der auffälligsten Offensivakteure im Spiel und trug obendrein mit zwei Toren zum Erfolg seiner Mannschaft bei. „Er war immer ein guter Spieler. Sein Sommer ist nicht so verlaufen, wie er es wollte. Umso mehr wundere ich mich, wie gut es jetzt bei ihm läuft. Er ist ein super Eishockeyspieler“, lobte Pasanen.
Das macht Spaß: Jari Pasanens Mannschaft hat gezeigt, dass ein Eishockey-Spiel nach 20 Minuten längst nicht entschieden ist. Das zweite und dritte Drittel entschieden die Rosenheimer für sich und holten sich so die drei Punkte.
Das bereitet Sorgen: Der Einbruch der Starbulls in der zweiten Hälfte des ersten Drittels. Der überraschende Ausgleich der Wölfe warf die Rosenheimer aus der Bahn und brachte die Grün-Weißen mächtig in die Bredouille. Denn die Freiburger krempelten das Spiel einmal komplett um und gingen mit zwei Toren in Führung. Das galt es dann aufzuholen.
Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Ich fand, wir haben sehr gut angefangen. Dann hat Freiburg das Spiel übernommen und wir können glücklich sein, dass sie nur drei Tore geschossen haben. Ich sah das so, dass beide Mannschaften ein bisschen müde waren. Es kamen keine schönen Spielzüge zustande. Ja, ich muss sagen, ich bin sehr glücklich, dass wir die drei Punkte geholt haben.“
Mikhail Nemirovsky, Wölfe Freiburg: „Im ersten Drittel haben wir gut gespielt und unser Spiel gespielt. Im zweiten Drittel hatten wir ein paar Pannen. Rosenheim hat einfach gute Spieler in ihrem Team. Sie haben es uns heimgezahlt, haben das Spiel ausgeglichen. Und dann im dritten Drittel hat einen Weg gefunden, zu gewinnen.
Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Wölfe Freiburg 4:3 (1:3, 2:0, 1:0). Starbulls: Autio (Seidel) – Hanna, Dybowski; Beck, Tiffels; Zerressen, Gnyp – Laub, Stretch, Järveläinen; Nirschl, Sarault, Ewanyk; Kühnhauser, Kolb, Zwickl; Schneider, Handschuh.
Tore: 1:0 (3.) Laub/Stretch, Järveläinen, 1:1 (10.) Reisnecker/Linsenmaier, O‘Donnel, 1:2 (12.) Linsenmaier/Reisnecker, O‘Donnel, 1:3 (19.) O‘Donnel/Ventelä, Linsenmaier, 2:3 (27.) Hanna, Stretch, 3:3 (30.) Sarault/Nirschl, Ewanyk, 4:3 (45.) Laub/Gnyp.
Schiedsrichter: Singaitis/Holzer. Strafminuten: Rosenheim 4, Freiburg 4. Zuschauer: 3802.
Das nächste Spiel: Am Sonntag um 17 Uhr sind die Starbulls beim ESV Kaufbeuren gefordert.