Das Duell der Superlative

von Redaktion

Beste Heim- erwartet heute beste Auswärtsmannschaft

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben sich gemausert. Vom quasi unscheinbaren Aufsteiger, der in der ersten Saison nur über die Play-downs den Klassenerhalt geschafft hat, zum Spitzenteam der DEL2. Deshalb darf man, wenn es am Dienstag um 19.30 Uhr zum Duell mit dem Tabellenführer, den Dresdner Eislöwen, kommt, durchaus auch von einem Gipfeltreffen sprechen.

Diesen Gipfel haben die Eislöwen in den letzten Wochen erobert und es sieht auch nicht so aus, als würden die Sachsen diese Position so schnell wieder abgeben. Die Mannschaft von Trainer Niklas Sundblad hat in den letzten 17 Spielen immer gepunktet und sich so einen Zehn-Punkte-Vorsprung an der Spitze erspielt. Der Spitzenreiter besticht dabei vor allem durch seine Ausgeglichenheit. Unter den besten 40 Scorern der Liga sind mit Dane Fox (9.), Andrew Yogan (20.) und Travis Turnbull (36.) nur drei Dresdner zu finden. Zum Vergleich: Verfolger Krefeld stellt fünf Akteure.

Allerdings brauchen sich die Gastgeber vom Inn nicht verstecken. Das Team um Kapitän C.J. Stretch hat zuletzt fünf Siege in Folge gefeiert und endgültig an Kassel und Krefeld angeschlossen. Zwei Statistiken machen zudem Mut: Im Januar haben die Starbulls den besten Punkteschnitt der Liga, sogar knapp vor Dresden – 2.43 zu 2.40. Zudem sind die Grün-Weißen auf heimischem Eis eine Macht. Mit 2.26 Punkten pro Heimspiel führt Rosenheim die Heimtabelle an – knapp vor den Eislöwen, die dafür auswärts die beste Mannschaft der Liga sind.

Mut zusprechen muss man der Mannschaft von Trainer Jari Pasanen aktuell aber wohl kaum. Stretch und Kollegen haben sich ein Selbstverständnis erspielt, das Berge versetzen kann. So sind auch Rückstände kaum ein Problem, zuletzt in Kaufbeuren drehten die Starbulls sogar trotz eines Zwei-Tore-Rückstands die Partie. „Wir haben einen hohen Anspruch an uns selbst und wissen deshalb auch, was dann zu tun ist, um wieder ins Spiel zu kommen“, hatte Angreifer Lukas Laub bereits nach dem Heimsieg gegen Freiburg zwei Tage zuvor erklärt. Er kennt auch den Schlüssel des Erfolges: „Wir spielen füreinander. Wir schauen aber auch nicht zu weit nach vorne. Wir spielen Drittel für Drittel und Spiel für Spiel. Wir haben unheimlich viel Spaß in der Kabine, und das überträgt sich auch aufs Eis.“

Der Spaß in der Kabine und auf dem Eis bleibt, obwohl die Starbulls aktuell von Verletzungen und Krankheiten gebeutelt sind. Trainer Pasanen hatte nach dem Spiel in Kaufbeuren deshalb auch ein wenig Mitleid mit seinem Team, wusste aber auch, dass Jammern nicht viel hilft: „Es tut mir leid für die Jungs, sie sind krank und verletzt. Sie müssen wieder spielen, aber so ist es, das kann man nicht ändern.“

Ändern kann man allerdings, wie Rosenheim gegen Dresden auftreten wird. Mit der Leistung am Sonntag war der Deutsch-Finne nämlich gar nicht zufrieden, trotz des Sieges in der Verlängerung. Seinen Unmut tat Pasanen auf der Pressekonferenz auch kund – er sprach von „Kopfschütteln“ und „idiotischen Fehlern“. Diese gilt es gegen den Tabellenführer tunlichst wieder abzustellen – gegen einen Gegner mit dem Format wie Dresden kann eine Aufholjagd schnell auch zur unmöglichen Mission werden.

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