Rosenheims Motor läuft nur langsam heiß

von Redaktion

Starbulls-Statistik Starbulls in den letzten drei Spielen nach 20 Minuten immer im Rückstand – trotzdem fünf Siege in Folge

Rosenheim – Vor dem heutigen Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Dresden hatten es die Starbulls mit zwei Teams zu tun, die beide weiter hinten in der Tabelle rangieren. Dabei waren die Voraussetzungen aus Rosenheimer Sicht eher unterschiedlich. Mit Freiburg, dem Gegner vom Freitag, haben die Starbulls seit ihrem Wiederaufstieg überwiegend gute Erfahrungen gemacht. In den sieben Partien seither ging man kein einziges Mal leer aus, verlor nur zweimal in der Verlängerung in Freiburg und gewann alle drei Heimspiele, eins davon nach Rückstand noch in der Verlängerung. Anders sieht es gegen Kaufbeuren aus. Da brachte man in den ersten drei Gastspielen kein Bein auf den Boden und holte auch keinen einzigen Zähler. Auf eigenem Eis ging ebenfalls das erste Spiel verloren, ehe dann wenigstens zwei Siege folgten. Da tat der 5:4-Sieg am Sonntag nach zweimaligem Zwei-Tore-Rückstand nicht nur dem Punktekonto, sondern auch der Seele gut.

Immerhin war der Personal-Engpass diesmal nicht so gravierend, denn in Kaufbeuren fehlten nur mehr vier Stammspieler. Zwei Tage zuvor musste man zwar auch noch auf Manuel Strodel verzichten, doch da die Breisgauer in den letzten Wochen personell noch stärker gebeutelt wurden, hatten die Starbulls erstmals seit vier Spielen sogar wieder einen Mann mehr im Kader als der Gegner.

Was auffällt, ist, dass die Starbulls sich zurzeit im ersten Drittel ziemlich anfällig für Gegentore zeigen, weswegen man auch in den letzten drei Begegnungen stets zum ersten Pausentee hinten lag. In Selb gab es zwei Gegentore binnen 69 Sekunden, gegen Freiburg deren drei innerhalb von 8:41 Minuten und auch in Kaufbeuren lag man schon nach fünf Minuten durch einen Doppelschlag binnen 64 Sekunden mit 0:2 hinten. Dass Oskar Autio und sein Vertreter Pascal Seidel vor dem ersten Freiburger Treffer 62 Minuten ohne Gegentor geblieben waren, fügt sich in ein anderes Muster ein. Denn bereits nach zwei der drei längsten gegentorlosen Phasen in dieser Saison wurden die Starbulls mehrfach kalt erwischt: einmal nach 113 Zu-Null-Minuten durch zwei Weidener Treffer in einer Minute und nach der Rekordphase von fast 139 Minuten ohne Gegentor gleich durch drei Crimmitschauer Tore binnen 2:38 Minuten.

Bei so viel Auftaktschwierigkeiten und den erwähnten personellen Engpässen grenzt es schon fast an ein Wunder, dass Rosenheim nun schon seit Wochen den vierten Rang innehat und derzeit sogar nur zwei Punkte auf den zweiten Platz fehlen. Dabei hatten die Starbulls früher schon des Öfteren in der Zeit des Jahreswechsels entscheidende Punkte liegenlassen, die später in der Tabelle fehlten. Das aktuelle Team hat aber nicht nur die letzten fünf Heimspiele gewonnen, sondern auch nur eine der letzten acht Partien verloren und ist erst ein einziges Mal in der laufenden Saison in zwei aufeinanderfolgenden Spielen punktemäßig leer ausgegangen!

Dass man sich auch von Zwei-Tore-Rückständen nicht aus der Ruhe bringen lässt, bewiesen C.J. Stretch und Co. jüngst gleich zweimal. Am Sonntag in Kaufbeuren hatten sie für die Aufholjagd auch genügend Zeit, war doch das 0:2 das schnellste in der laufenden Saison. Neunmal geriet man in fremder Halle bisher in einen solchen Rückstand, in Bad Nauheim und nun in Kaufbeuren konnte man dennoch Overtime-Siege feiern. Im ROFA-Stadion lag man erst in drei Spielen zwischendurch so deutlich zurück und verlor dabei nur gegen Crimmitschau. Gegen Weiden gab es einen Sieg in der Verlängerung, am Freitag gegen Freiburg sogar die vollen drei Punkte.

Während gegen die Wölfe alle sieben Tore bei Fünf-gegen-Fünf fielen, war in Kaufbeuren das Ausnutzen von Strafzeiten entscheidend. Gegen Freiburg fielen erst zum fünften Mal in dieser Saison weder Über- noch Unterzahltore, Empty-Net-Goals oder Penalty-Entscheidungen. Gegen Dresden und Freiburg erwies sich dabei Rosenheim als Sieger, gegen Krefeld, Ravensburg und Weißwasser der Gegner. Ebenfalls erst zum fünften Mal konnten die Starbulls am Sonntag mehr als einen Powerplay-Treffer erzielen. In diesen Partien gab es nur Siege – gegen Krefeld, Regensburg, Weißwasser, Ravensburg und Kaufbeuren. In vier der letzten fünf Begegnungen schossen die Starbulls in gut 25 Überzahlminuten sechs Powerplaytore und kassierten in dieser Zeit in etwas über 18 Minuten Unterzahl nur einen einzigen Treffer, wodurch man in Sachen Powerplay-Effizienz inzwischen als siebtbestes Team rangiert.

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