Waldkraiburg – Die Löwen aus Waldkraiburg biegen auf die Zielgerade der Eishockey-Bayernliga ein. Während der EHC Waldkraiburg sich jedoch schon in Sicherheit wiegen kann, was die Teilnahme an der Play-off-Runde angeht, steht es für viele Mannschaften der Bayernliga noch Spitz auf Knopf. So auch für das Team aus Peißenberg, das die Löwen am Freitagabend um 20 Uhr empfängt. Die „Devils“ aus Ulm hingegen reisen am Sonntagabend um 17.30 Uhr ins schöne Oberbayern, um in Waldkraiburg womöglich ein Spiel auszufechten, in dem es noch darum gehen wird, wer den dritten Platz belegen wird. Es kann also durchaus von einem Eishockey-Leckerbissen ausgegangen werden.
Viele Sorgen plagten und plagen die Peißenberg „Miners“ in dieser Saison. In erster Linie ist es die Sorge um die Zukunft der eigenen Eishalle, bei der man nicht sicher ist, ob sie auch nächstes Jahr noch eröffnet und wie die Besitzverhältnisse dann aussehen werden. Aber auch sportlich ist der amtierende Vizemeister weit von dem entfernt, was sie gerne erreichen hätten wollen. So legte die Mannschaft aus dem Kreis Weilheim-Schongau zwar einen ansehnlichen Start hin, brach dann aber bis auf den neunten Platz hinunter ein, fuhr Fahrstuhl und hat sich mittlerweile im Bereich der Pre-Play-off-Plätze eingependelt. Mit einer Niederlage gegen den EHC Waldkraiburg könnte es für die „Miners“ bis auf den neunten Rang hinuntergehen – und die Gefahr, aus den Play-offs zu fallen, realer sein als eh und je. Doch Peißenberg besitzt gute Argumente, um dieses Spiel mit breiter Brust angehen zu können. Zum einen sind da Ryan Murphy (64 Punkte) und Dejan Vogl (70 Punkte), zwei der drei besten Scorer in der Bayernliga. Zum anderen wollen sie die 1:5-Niederlage, die sie in Waldkraiburg erdulden mussten, gerne zurückzahlen. Zum dritten ist es bisher noch ungewiss, ob die Löwen wieder auf mehr Leute aus ihrer Mannschaft zurückgreifen können. Dennoch: Mit der Ansage, dass man Königsbrunn gerne den zweiten Platz wieder abluchsen möchte, kann davon ausgegangen werden, dass Waldkraiburg nicht nach Peißenberg fährt, um dort kampflos Punkte abzuliefern.
Auch die Gäste vom Sonntag haben noch eine Rechnung mit den Löwen offen. 5:6 ging das Hinspiel in Ulm aus, nachdem die „Devils“ einen Drei-Tore-Rückstand innerhalb einer guten Minute egalisiert hatten. Je nachdem, wie die Freitagspartien enden – Ulm muss gegen Geretsried ran, die ebenfalls noch Hoffnung auf die Playoff-Plätze haben –, wird es um die ein oder andere Platzierung gehen.
Die Personalsituation beim EHC Waldkraiburg ist indes nach wie vor sehr angespannt. Derzeit ist nicht abzusehen, ob und falls ja, welcher Spieler in den Kader zurückkehren wird. Taktisch wäre es klug, keine Spieler einzusetzen, die nicht zu 100 Prozent fit sind. Schließlich geht es für den EHC um nichts Wichtiges mehr und man könnte den Spielern die Möglichkeit geben, sich noch zu schonen. Andererseits wäre die Spielpraxis auch für diese Spieler wichtig, um für die anstehenden Play-off-Partien nicht gänzlich aus dem Tritt zu kommen. Klar ist, dass man beim EHC Waldkraiburg in dieser Saison schon deutlich mehr erreicht hat, als sich jeder Fan erträumt hatte.