Krefeld – Rosenheimer Spiele in Krefeld – das hat etwas. Seitdem die Starbulls wieder in die zweithöchste deutsche Eishockeyliga zurückgekehrt sind, haben sich stets Punkte aus dem Rheinland mitgenommen. Im November 2023 einen Zähler nach der 1:2-Niederlage im Penaltyschießen, im Januar 2024 (5:3), im Oktober 2024 (5:2) und nun, im Februar 2025, jeweils drei Punkte. Diesmal siegten die Mannen von Trainer Jari Pasanen mit 3:2.
Der Spielfilm: Rosenheim kam schwer ins Spiel, Krefeld übernahm das Geschehen von Beginn an und hatte im ersten Drittel die besseren Chancen. Max Newton, Marcel Müller und Christian Kretschmann hatten die besten Gelegenheiten für die Rheinländer, sie alle scheiterten aber an Starbulls-Tormann Oskar Autio. Auf der anderen Seite hatte Dominik Tiffels wenige Sekunden vor der Schlusssirene die Rosenheimer Führung auf dem Schläger.
Tore fielen dann im zweiten Abschnitt: Erst durch Alexander Weiß für Krefeld, der den von Marcel Müller servierten Puck aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Der Rosenheimer Ausgleich war dann eine Youngster-Kombination: Jannick Stein tankte sich am rechten Flügel durch, zog vors Tor und scheiterte zunächst an Krefelds Goalie Felix Bick. Aber Sebastian Zwickl war mit dabei und wischte den Abpraller mit der Rückhand ins Tor. Dann gingen die Starbulls in Führung: C.J. Stretch drängte Krefelds Maxi Hosp zu einem Fehlpass, Ville Järveläinen war mit der Scheibe auf und davon und traf souverän. Doch es dauerte keine Minute, da hatten die Hausherren ausgeglichen: Diesmal traf Müller selbst, hielt den Schläger in den Schlenzer von David Vandane und fälschte ab.
Der einzige Treffer im letzten Drittel war dann siegbringend: Die Starbulls waren in Überzahl – Spielverzögerung durch Krefelds Maximilian Adam – und die Hausherren ließen Manuel Strodel frei vorm Tor stehen. Der bekam den Puck von Charlie Sarault perfekt serviert und verlängerte goldrichtig in die Maschen. In der Schlussphase wurde es hektisch: Krefeld ersetzte den Torwart durch einen zusätzlichen Feldspieler, Rosenheim kassierte gleich zwei Strafzeiten – und brachte den Sieg dennoch über die Runden.
Die Schlüsselszene: In der vorletzten Minute bejubelten die Pinguine schon den 3:3-Ausgleich, nachdem Müller satt in den Winkel getroffen hatte. Die Schiedsrichter überprüften den Treffer am Video und verweigerten dann die Anerkennung. Was war passiert? Krefelds Stürmer Matt Marcinew hatte Sekunden zuvor das Gestänge touchiert und so das Tor aus der Verankerung gerissen. Einer der Schiedsrichter schob das Gehäuse wieder zurück, als das Spiel weiterlief – allerdings stand der Kasten dann immer noch schief. „Das Tor befand sich nicht in seiner regulären Position“, rechtfertigten die Referees ihre Entscheidung dann zurecht.
Der Spieler des Spiels: Torwart Oskar Autio war vor allem in der Schlussphase wieder mal der Turm in der Schlacht. Vor allem beim Stand von 1:1 gegen Leon Niederberger und beim 2:2 gegen Matt Marcinew lieferte er herausragende Paraden ab. „Unser Torwart war bester Mann auf dem Eis und ein Garant dafür, dass wir gewonnen haben“, meinte Pasanen.
Das macht Spaß: Einfach alles an dieser Starbulls-Mannschaft. Kampfgeist, Einsatz, Moral und der Einbau der jungen Spieler, die sich in etlichen Phasen immer besser machen.
Das bereitet Sorgen: Es ist zu beobachten, dass Oskar Autio vermehrt attackiert wird. Das war schon im Heimspiel gegen Ravensburg der Fall, auch in Krefeld wurde er zweimal angegangen, als der Torhüter den Puck schon hatte.
Das war los mit: Zack Dybowski. Der Verteidiger wurde gleich nach Beginn des zweiten Drittels abgeschossen, der Puck landete bei einer Hereingabe im Gesicht des Rosenheimers, der sackte zusammen und hinterließ eine Blutlache auf dem Eis. Dybowski wurde in die Kabine gebracht, dort genäht und kehrte vier Spielminuten später wieder ins Spiel zurück.
Das sagen die Trainer: Thomas Popiesch, Krefeld Pinguine: „Wir haben über die komplette Spielzeit viel richtig gemacht. Es ist hart, dass wir so ein Spiel nicht geholt haben. Wir haben es Rosenheim mit zu einfachen Scheibenverlusten zu leicht gemacht.“
Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Krefeld hat dominiert, aber mit Glück und Können haben wir es geschafft. Riesenkompliment an die Mannschaft, auch die fünf Juniorenspieler haben einen super Job gemacht. Das Überzahltor war sehr wichtig. Wir sind sehr angetan, dass wir jetzt die Punkte mitnehmen.“
Die Spielstatistik: Krefeld Pinguine – Starbulls Rosenheim 2:3 (0:0, 2:2, 0:1). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Dybowski, Hanna; Gnyp, Zerressen; Kühnhauser, Tiffels – Laub, Stretch, Järveläinen; Musin, Sarault, Strodel; Zwickl, Ewanyk, Stein; Handschuh, Achatz.
Tore: 1:0 (21.) Weiß/Müller, Vandane, 1:1 (35.) Zwickl/Stein, 1:2 (38.) Järveläinen, 2:2 (39.) Müller/Vandane, Matsumoto, 2:3 (49.) Strodel/Sarault, Hanna – PP1.
Schiedsrichter: Todam/Engelmann; Strafminuten: Krefeld 8, Rosenheim 12; Zuschauer: 4060.
Das nächste Spiel: Am Freitag reisen die Starbulls wieder zu einem der Top-Favoriten auf den Aufstieg. Um 19.30 Uhr sind sie dann in Nordhessen bei den Kassel Huskies zu Gast.