„Wir spielen mit denen, die im Bus sitzen“

von Redaktion

Starbulls in Kassel und daheim gegen Selb – Bangen um Einsatz von Laub und Stein

Rosenheim – Gut, dass das Thema Abstiegskampf schon einmal erledigt ist, denn: Die Personalsituation der Starbulls Rosenheim ist vor dem drittletzten Hauptrunden-Wochenende der laufenden Spielzeit in der DEL2 weiterhin angespannt. Mit Stefan Reiter begrüßen die Eishockeyspieler von der Mangfall nach mehrwöchiger Verletzungspause einen Rückkehrer im Team, dafür bangen die Verantwortlichen um den Einsatz von Lukas Laub und Jannick Stein. Die beiden Angreifer konnten krankheitsbedingt die Trainingseinheit am Donnerstag nicht bestreiten, das Mitwirken am Freitag beim Auswärtsspiel der Starbulls bei den Kassel Huskies ist fraglich, ebenso für das Heimspiel am Sonntag um 17 Uhr gegen die Selber Wölfe.

„Jammern hilft nicht! Es ist, wie es ist“, erklärte Rosenheims Trainer Jari Pasanen im Gespräch mit der OVB-Sportredaktion, „wir spielen mit den Leuten, die wir im Bus haben“ – natürlich vom Busfahrer abgesehen. Weil sich auch die Hoffnungen auf eine Rückkehr von Tobias Beck und Ludwig Nirschl zerschlagen haben, bedeutet das natürlich auch, dass die Rosenheimer weiterhin mit kurzer Bank antreten – und weiterhin Grenzgänger in Sachen Kraft und Kondition sind. „Energie kannst du nicht einfach aus der Pulle trinken“, erklärt Pasanen. Immerhin hilft den Starbulls, dass sie im Sommertraining herausragend gearbeitet haben und auch jetzt noch davon zehren. Allerdings wird es nur schwer möglich sein, neue Kräfte für die anstehenden Playoffs aufzubauen.

Ein paar Kniffe hat der erfahrene Rosenheimer Trainer aber noch auf Lager. Wie schon in Krefeld, wird er das eingespielte und bislang bärenstark auftretende Verteidiger-Pärchen Shane Hanna und Zack Dybowski trennen. „Beide sind Pferdelungen und können länger auf dem Eis bleiben, dafür können die jeweiligen Partner öfters wechseln“, liefert Pasanen die Erklärung für den Wechsel gleich hinterher. Hanna wird mit Simon Gnyp auflaufen, an der Seite von Dybowski verteidigt Pascal Zerressen. Das dritte Defensivpaar bilden Dominik Tiffels und Kilian Kühnhauser. Letzteren lobte Pasanen für seine jüngsten Auftritte: „Er hat sich jetzt Woche für Woche gesteigert, was mich sehr für ihn freut.“ Eine weitere Maßnahme des Rosenheimer Trainers: Oskar Autio wird die nächste weite Reise erspart bleiben. Der finnische Goalie, der in Krefeld eine herausragende Leistung zeigte, bleibt zuhause und kann sich auf seinen Einsatz am Sonntag gegen Selb konzentrieren. In Kassel wird der wieder genesene Cody Porter zwischen den Pfosten stehen. Rückkehrer Stefan Reiter hingegen wird seinen Platz an der Seite von Charlie Sarault und Manuel Strodel finden – „da, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hat“. Für Reiter gilt, sich „erst einmal wieder an den Spielrhythmus gewöhnen. Im Training hat er schon gut ausgeschaut, jetzt müssen wir sehen, wie er mit den Spielsituationen klar kommt“, sagt Pasanen.

Aufstiegsanwärter Kassel ist da natürlich eine harte Nuss, obgleich der starke Torwart Brandon Maxwell ausfällt. „Das ist eine kleine Beule, aber sein Vertreter Philipp Maurer hat auch gute Statistiken“, weiß der Rosenheimer Coach, der Kassels weitere Mannschaftsteile so einschätzt: „Eine Top-Verteidigung und Stürmer, die gut produzieren.“ Und ein Kader, der nach mehreren Neuverpflichtungen riesige Ausmaße angenommen hat. „Die müssen eigentlich eine größere Halle haben, dass die Spieler alle aufs Eis passen“, vermutet Pasanen.

Im Heimspiel am Sonntag gegen Schlusslicht Selb sind die Starbulls von der Papierform her favorisiert. Der Starbulls-Trainer will davon allerdings nichts wissen. „Das spielt keine Rolle“, sagt Pasanen. Selb habe zwei sehr gute Offensivreihen, „da müssen wir richtig aufpassen“. Der Rosenheimer Coach verweist auf die Resultate der Oberfranken, die ihre Spiele oft knapp verloren haben. „Die sind nicht so weit weg.“

Ebenso wenig wie die Starbulls vom Titel der besten Heimmannschaft der DEL2. Momentan ist Rosenheim im Heimklassement Dritter, einen Zähler hinter Dresden und punktgleich mit Kassel. Platz eins fürs Heimpublikum – das könnte doch ein Ansporn sein. Gegen Selb kann man jedenfalls einen Schritt in diese Richtung machen.

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