Miesbach – Es hätte der große Wurf werden sollen im Play-off-Viertelfinale zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem TEV Miesbach in der Eishockey-Bayernliga. Doch anstatt das siebte Spiel am Sonntag zu erzwingen, unterlagen die Löwen mit 4:9 und scheiden damit aus. Doch wie auch in den Spielen zuvor, ließ es die personelle Situation im angeschlagenen Kader der Löwen nicht zu, dass sie das gesamte Spiel mithalten konnten.
Ganze neun Trikots nahm der EHC Waldkraiburg mit nach Miesbach, deren Inhalt sich das Spiel zu Hause im Bett ansehen musste. Doch symbolisch sollte zumindest die Arbeitskleidung der angeschlagenen Spieler mit dabei sein. Unterstützung erhielten die Löwen erneut aus der zweiten Mannschaft. So sah es auch sehr schnell sehr gut aus, was die Löwen mit 13 Feldspielern auf das Eis zauberten. Die taktische Vorgabe für die Löwen: Die Tore zu erzielen, solange sie noch Luft hatten. Tomas Vrba legte die Scheibe in der fünften Minute zum ersten Mal am Miesbacher Torhüter Lehr vorbei in das Tor (1:0). Die Waldkraiburger erspielten sich ein ums andere Mal Möglichkeiten, ohne aber das Tor ein weiteres Mal zu treffen. Das bestrafte der TEV in der 15. Minute dann mit dem 1:1-Ausgleich. Aus dem Halbfeld war es Pölt, der Lode im Löwen-Tor bezwang und das Spiel wieder ausglich. Rund zwei Minuten vor dem Pausenpfiff befand sich Miesbach in Unterzahl. Durch eine geschickte Bewegung erlangte Grabmaier die Scheibe und bezwang Lode ein zweites Mal zum 2:1 für die Gastgeber. Sein anschließender Jubel brachte ihm nicht nur die kollektive und verbal deutlich geäußerte Wut des Waldkraiburger Anhangs ein, sondern auch zwei Strafminuten für Unsportlichkeit. Diese nutzte Tobias Jakob nach 37 Sekunden zum 2:2-Pausenstand.
Im zweiten Durchgang schwanden die Kräfte der tapfer kämpfenden Löwen bereits. So legte Miesbach in der 25. und der 28. Minute zwei Tore nach und erhöhte durch März und Gulda auf 3:2 und anschließend 4:2. Zwar konnte Martin Kokeš in der 30. Minute durch einen Hammer von der blauen Linie auf 4:3 verkürzen, doch noch vor der Pause (36. und 38. Minute) erhöhten Svoboda und Asselin auf 6:3. Die Löwen schleppten sich nun durch den letzten Durchgang. Zwar kämpften sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten noch immer, so gut es ging, doch dies bewirkte wenig. Nach rund drei Minuten im dritten Drittel legte März noch einmal nach und erhöhte auf 7:3. In der 49. Minute sollte Jakub Šrámek, verdienterweise, den letzten Saisontreffer für seine Löwen erzielen. Der Waldkraiburger Topscorer verkürzte in Überzahl auf 7:4. Die letzten Akzente waren jedoch März und Gulda überlassen. Sie erzielten in der 54. Und der 56. Minute die abschließenden Tore zum 8:4 und 9:4 und feiern mit ihren Teams nun zurecht den Einzug ins Halbfinale der Play-offs. Von ihren Fans wurden die Löwen dennoch gefeiert. Bereits einige Minuten vor Abpfiff der Partie hielt der Fanblock Spruchbänder hoch, auf welchen sie sich für „diese geile Saison“ bedankten und zum Ausdruck brachten, dass sie stolz auf dieses Team seien. Es herrscht also zurecht eine gute Stimmung und keinerlei Zerwürfnis zwischen Fans und der Mannschaft, selbst nach diesem Ausscheiden.