Die halbe Liga rechnet sich noch was aus

von Redaktion

FUSSBALL-BAYERNLIGA Viele Kandidaten im Aufstiegsrennen – Nur ein Trainerwechsel

Erlbach/Kirchanschöring – Mit sieben Nachholspielen startet die Fußball-Bayernliga Süd am Samstag in die Restsaison, die angesichts der Tabellenkonstellation noch einiges zu bieten haben dürfte: Vor allem die extrem breite Aufstiegszone ist auffällig. Anders als in der letzten Spielzeit, als man die bestplatzierten Mannschaften bis auf Schwaben Augsburg überhaupt nicht in Richtung Regionalliga bewegen konnte, liebäugelt jetzt fast die halbe Liga mit dem Aufstieg ins bayerische Oberhaus.

Dass der aktuelle Primus TSV 1860 München II nicht hochdarf, steht jetzt schon fest, da die Löwen-Profis nicht in die 2. Liga aufsteigen werden, sondern vielmehr zusehen müssen, die 3. Liga zu halten. Die Lücke schließen wollen die Absteiger FC Memmingen und SV Schalding-Heining, Vorjahresmeister SV Erlbach ist in Lauerstellung und versucht seit letzter Saison die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. „Wir versuchen, in der Rückrunde oben dabeizubleiben, haben aber überhaupt keinen Druck“, erklärt Spielertrainer Lukas Lechner (36), der Schalding-Heining die Favoritenrolle zuschiebt.

Ein heißer Kandidat ist auch der Tabellensechste FC Pipinsried, der zwar schon mit zehn Punkten auf die Junglöwen in Rückstand liegt, aber auch satte vier Nachhol-Begegnungen in petto hat. Auch Ex-Trainer Fabian Hürzeler (Brighton & Hove Albion) traut dem Team von Josef Steinberger die Rückkehr in die Regionalliga zu. „Steinberger hat die Professionalität und das Sieger-Gen zurückgebracht, weil er das selbst extrem vorlebt. Ich traue ihm den Aufstieg auf jeden Fall zu“, so der jüngste Coach der Premier-League.

Die punktgleichen Teams aus Deisenhofen und Nördlingen sind auch noch nicht aus dem Rennen. Bei den Blau-Hemden wurde der Vertrag von Trainer Andreas Pummer bis Juni 2027 verlängert. „Andreas hat in den letzten Jahren herausragende Arbeit geleistet. Wie in den vergangenen Jahren befindet sich die Mannschaft auch in der aktuellen Saison im oberen Tabellendrittel und wir blicken erneut mit Ambitionen in Richtung Regionalliga. Zudem hat er zahlreiche eigene Talente an den Herrenbereich herangeführt, ganz im Sinne des Deisenhofener Wegs, der auf unserer exzellenten Jugendarbeit basiert“, freut sich Deisenhofens sportlicher Leiter Thomas Werth. Deisenhofen ist übrigens der einzige Verein der Liga, der in der Winterpause weder Zu- noch Abgänge zu verzeichnen hat. Überhaupt haben sich die Aktivitäten der 17 Clubs meist in einem sehr begrenzten Rahmen gehalten. Mit fünf Neuen und sechs Abgängen ist der TSV Landsberg der Transferkönig.

Wenn man von Aufstieg redet und dabei eine Mannschaft ins Spiel bringt, die auf Platz elf überwintert, klingt das erstmal ziemlich kurios: Doch unter dem Ex-Löwen Alexander Schmidt hat der TSV Landsberg nach einem katastrophalen Start viel Boden gut gemacht.

Neben Landsberg bilden Türkspor Augsburg, der SV Kirchanschöring und der FC Ismaning das kleine Tabellenmittelfeld. Erleichterung herrscht bei den Gelb-Schwarzen, dass Stammkeeper Weber nach einer Fuß-Operation wieder in den Spielbetrieb einsteigen konnte – beim Frühjahrsstart am Samstag gegen Schalding-Heining ist der Routinier noch gesperrt.

In akuter Abstiegsgefahr befinden sich die Teams ab Rang 13. Angeführt von Vizemeister SV Heimstetten kämpft diese Gruppe um jeden Punkt, wobei der TSV Grünwald und der TSV Rain schon ein kleines Wunder bräuchten, um noch auf direktem Weg den Klassenerhalt zu sichern. Bei Neuling Grünwald hat es den einzigen Trainerwechsel in der Winterpause gegeben: Rückkehrer Florian de Prato ersetzt Interimscoach Uwe Wolf, der dreimal an der Seitenlinie stand und anstelle von Aufstiegscoach Rainer Elfinger die Kastanien aus dem Feuer holen sollte. Verstärkungen hat de Prato nicht bekommen, aber einige lange verletzte Stammspieler haben sich zurückgemeldet. Die Wintertransfers der Bayernliga Süd:

TSV 1860 München II (1. Platz, 22 Spiele, 43:23 Tore, 43 Punkte). Zu: Nathan Winkler (Eintracht Norderstadt), Lucas Grancay (eigene Junioren); Ab: Devin Sür (Karlsruher SC); Trainer: Felix Hirschnagl (wie bisher): Ziel: So lange wie möglich oben dabeibleiben, weitere Talente zu den Profis bringen.

FC Memmingen (2. Platz, 21 Spiele, 31:16 Tore, 39 Punkte). Zu: Micha Bareis (FV Biberach/Riß), Dominik Ceko (FV Ravensburg), Kutay Yel (Türkgücü München), Ruvejd Perovic (reaktiviert), Adrian Tenea (eigene zweite Mannschaft); Ab: Valentin Matkovic (Ziel unbekannt); Trainer: Matthias Günes (wie bisher); Ziel: Wiederaufstieg.

SV Schalding-Heining (3. Platz, 20 Spiele, 30:23 Tore, 38 Punkte). Zu: Erkam Hoxha (SV Wacker Burghausen Junioren); Ab: Philipp Knochner (1. FC Passau); Trainer: Stefan Köck (wie bisher); Ziel: Meisterschaft und Aufstieg.

SV Erlbach (4. Platz, 20 Spiele, 20:11 Tore, 37 Punkte). Zu: Pascal Linhart (TSV Kastl); Ab: keiner; Trainer: Lukas Lechner (Spielertrainer, wie bisher) und Johann Grabmeier (wie bisher); Ziel: oben dabeibleiben.

TSV Kottern (5. Platz, 21 Spiele, 36:35 Tore, 34 Punkte): Zu: Fabian Günes, Mohammad Walizada (beide eigene zweite Mannschaft); Ab: Mark Nosdrin (VfB Durach); Trainer: Martin Dausch (wie bisher); Ziel: mindestens Platz fünf verteidigen.

FC Pipinsried (6. Platz, 18 Spiele, 37:24 Tore, 33 Punkte). Zu: Alexander Lungwitz (ohne Verein, davor SC Freiburg II), Maximilian Engl (ohne Verein, davor Kickers Offenbach); Ab: Fabien Ngounou Djayo (VfB Forstinning), Daniel Witetschek (SV Steingriff), Antonio Mlakic (TSV Aindling), Benedikt Wiegert (TSV Gilching-Argelsried), Michael Loroff (Türkspor Augsburg); Trainer: Josef Steinberger (wie bisher); Ziel: Rückstand aufholen und im Aufstiegsrennen noch angreifen.

FC Deisenhofen (7. Platz, 20 Spiele, 38:30 Tore, 33 Punkte). Zu: keiner; Ab: keiner; Trainer: Andreas Pummer (wie bisher); Ziel: eingeschlagenen Weg weiter beschreiten und Boden gutmachen.

TSV Nördlingen (8. Platz, 21 Spiele, 42:36 Tore, 33 Punkte). Zu: Thomas Schmid (eigene zweite Mannschaft); Ab: keiner; Trainer: Daniel Kerscher (wie bisher); Ziel: einstelliger Tabellenplatz.

Türkspor Augsburg (9. Platz, 20 Spiele, 31:28 Tore, 30 Punkte). Zu: Michael Loroff (FC Pipinsried), Valdrin Katana (Türkgücü München), Yasin Özuzun (SC Feucht), Eldar Abilov (TSV Göggingen); Ab: Berkay Akgün, Jeton Abazi (beide SV Türkgücü Königsbrunn), Azizbek Abduganiyev (TSV Gersthofen); Trainer: Ajet Abazi (wie bisher); Ziel: vorzeitiger Klassenerhalt.

SV Kirchanschöring (10. Platz, 20 Spiele, 36:32 Tore, 29 Punkte. Zu: keiner; Ab: Daniel Beckel (TSV Fridolfing), Ramon Hofman (Ziel unbekannt); Trainer: Thomas Leberfinger (wie bisher); Ziel: möglichst schnell die 40-Punkte-Marke knacken.

TSV Landsberg (11. Platz, 20 Spiele, 42:27 Tore, 28 Punkte). Zu: Semir Gracic (SC Oberweikertshofen), Yamin H-Wold (SV Heimstetten), Lars Böhmeke (FC Ingolstadt 04 II), Maximilian Seemüller (FV Illertissen), Luca Dollinger (eigene Junioren); Ab: Semir Gracic (SV Waldperlach), Dennis Polat (VfR Garching), Emin Salispahic (Ziel unbekannt), Raul Gheghes, Noel Simonek (beide VfL Kaufering), Philipp Boyer (TSV Schwabmünchen); Trainer: Alexander Schmidt (wie bisher); Ziel: weiter konsolidieren und Boden gutmachen

FC Ismaning (12. Platz, 21 Spiele, 19:26 Tore, 27 Punkte). Zu: Alessandro Di Rosa (Türkgücü München), Ensar Skrijelj (zuletzt Pause); Ab: Cem Cevizci (FC Kempten); Trainer: Xhevat Muriqi (wie bisher); Ziel: nichts mit dem Abstieg zu tun haben.

SV Heimstetten (13. Platz, 20 Spiele, 35:44 Tore, 19 Punkte). Zu: Steven Roßbach (Türkgücü München), Moritz Knauf (Kirchheimer SC), Ludwig Gschlößl, Marcel Matkowitz (beide eigene Junioren); Ab: Liridon Hiseni, Gabriel Wagner (beide Ziel unbekannt), Maximilian Gurschke (pausiert), Yamin H-Wold (TSV Landsberg); Trainer: Roman Langer (wie bisher); Ziel: Klassenerhalt.

SpVgg Unterhaching II (14. Platz, 20 Spiele, 21:37 Tore, 17 Punkte). Zu: Luca Leitl (eigene Junioren); Ab: Moritz Ruprecht (FC Kitzbühel/Österreich), Fynn Seidel (Chemnitzer FC), Noa-Gabriel Simic (Ziel unbekannt); Trainer: Marc Endres und Wolfgang Sonnenhauser (wie bisher); Ziel: Klassenerhalt.

1. FC Sonthofen (15. Platz, 21 Spiele, 20:40 Tore, 16 Punkte): Zu: Taras Matviichuk (FC Immenstadt); Ab: Bojan Tanev, Daniel Saric (beide Ziel unbekannt); Trainer: Andreas Hindelang (Spielertrainer wie bisher); Ziel: Klassenerhalt.

TSV Grünwald (16. Platz, 19 Spiele, 23:51 Tore, 11 Punkte): Zu: keiner; Ab: Claudio Milican (pausiert); Trainer: Florian de Prato (zuletzt ohne Verein) für Uwe Wolf (Ziel unbekannt); Ziel: Klassenerhalt.

TSV Rain/Lech (17. Platz, 18 Spiele, 19:40 Tore, 9 Punkte): Zu: keiner; Ab: Alen Mustedanagic (Ziel unbekannt), Gabriel Hasenbichler (FSV Pfaffenhofen), Arsim Kadirolli (SC Griesbeckerzell), Eugen Belousow (VfB Eichstätt); Trainer: Sven Zurawka (wie bisher); Ziel: Klassenerhalt.

Artikel 10 von 11