Freilassing – Hochkaräter waren Mangelware: Im Landesliga-Derby zwischen dem ESV Freilassing und dem TSV 1860 Rosenheim mussten die rund 200 Zuschauer auf das erhoffte Fußball-Spektakel verzichten, zumindest aus Tore-Sicht. Denn in dieser so wichtigen Statistik gab es absolut nichts zu sehen – 0:0. Damit warten die Rosenheimer weiter auf den ersten Ligasieg seit dem 24. September, zudem war es das vierte Remis in Folge.
Für den verletzten Keeper Matej Markovic (Kahnbein-Bruch) beorderte ESV-Coach Albert Deiter Schlussmann Thomas Unterhuber zwischen die Pfosten, der seine unverhoffte Aufgabe stark erledigte und komplett makellos blieb. Das Geschehen auf dem zu dieser Jahreszeit gut bespielbaren Geläuf gestaltete sich von Anfang an zäh. Auf Gästeseite hatte Trainer Helmut Luksch zusammen mit seinem Assistenten, Freilassings Ex-Coach Franz Pritzl, eine extrem junge Mannschaft aufgeboten: Altersschnitt 18,09 Jahre. Mit dem im August 2001 geborenen Nicholas Scott (23) stand der älteste 1860-Akteur auf dem Rasen.
„Den Abschluss suchen“, forderte Luksch nach neun Minuten, nachdem Liam Markulin zwar bedrängt, aber doch eine gute Chance weit drüber ausgelassen hatte. Im Gegenzug kam Freilassing erstmals in den Sechzehner, doch Marco Schmitzberger, der nach einem Abpraller von Keeper Simon Stein aus vollem Lauf das Leder erhalten hatte, war darüber derart überrascht, dass er die Kugel – noch vom 18-jährigen Stein berührt – über den Kasten drosch. Die folgende Ecke brachte Kapitän Simon Schlosser in den Sechzehner, Schmitzberger schlug ein Luftloch (11.). Als die beiden die Rollen tauschten, Schmitzberger flach hereingab und Schlosser abschließen wollte, bekam der Spielführer freistehend nicht genug Druck hinter das Leder (34.). Drei Minuten drauf erging es gegenüber dem starken Liam Markulin ganz genauso (37.) – Goalie Unterhuber konnte deshalb locker klären. Augenblicke vor der Pause hätte das 1:0 fallen müssen, doch die „Eisenbahner“ vergaben die dicke Doppelchance von Nemanja Radosavljevic und Tobias Frisch leichtfertig exakt auf Keeper Stein (43.).
Marco Schmitzberger wandelte kurz nach Wiederbeginn zart auf der Spur, die Partie zu entscheiden: Mit einem sagenhaften Seitfallzieher komplett in der Luft querstehend wuchtete der Reichenhaller die Kugel ins Netz. Doch für Linienrichter Andreas Klinger aus Leobendorf befand sich der 24-Jährige bei der Kopfball-Verlängerung von Georg Wieser nach einem weiten Einwurf von Christian Niederstrasser im Abseits (50.). Im Anschluss verlor der Begriff Gefahrenzone seine Bedeutung, da keine Brisanz mehr aufkam. Nur einmal wurde es noch richtig gefährlich, als der auf Rosenheimer Seite eingewechselte Johann Ngounou Djayo mit seiner ersten Ballberührung fast das Tor gemacht hätte – doch Unterhuber klärte stark mit einer Hand zur Ecke (73.). Ohne Schlussphasen-Hektik blieb es beim 0:0.
TSV 1860 Rosenheim: Stein, Gratt, Petrov, Merepeza (70. Djayo), Papapicco, Khong-In (59. Salkic), Markulin, Grundner, Rudolph, Hetemi (82. Schäpe), Scott.
Schiedsrichter: Yannick Eberhardt (TSV Moosach-Hartmannshofen).
Zuschauer: 200.
Tore: Fehlanzeige.bit