Östersund – Die heimischen Nachwuchs-Biathleten haben bei der Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft im schwedischen Östersund einige positive Ergebnisse einfahren können. Herausragend waren die Leistungen in den jeweiligen Staffelrennen. So gewann Lotta de Buhr bei den Junioren Gold in der Mixed-Staffel und die Silbermedaille im Staffelbewerb. Korbinian Kübler gewann jeweils im Mixed und in der Staffel die Silbermedaille im Jugendbereich. Ebenfalls Silber mit der Junioren-Staffel holte Elias Seidl.
Lotta de Buhr hatte dabei ein intensives Programm zu bestreiten. Sie ging an fünf Rennen an den Start und kam zum Auftakt im Einzel auf den 14. Platz. „Ich bin eigentlich solide gestartet, hatte die fünftbeste Laufzeit, aber leider drei Fehler am Schießstand. Ich habe mich trotzdem auf die kommenden Rennen gefreut, weil es eine ganz gute Laufzeit war“, so die bald 22-Jährige. Im zweiten Rennen gab es dann gleich die Goldmedaille in der Mixed-Staffel. „Das war sehr überraschend, wir konnten alle unsere komplexe Leistung abrufen und uns zum Beispiel von der laufstarken Konkurrenz aus Frankreich absetzen“, sagt sie zufrieden. Im Sprint sprang für die Sportlerin vom SC Aising/Pang der siebte Rang heraus. Dabei verpasste sie die Flower-Zeremonie um vier Sekunden. Ein turbulentes Rennen erwartete sie im Massenstart. „Wir hatten sehr viel Wind am Schießstand, da habe ich deutlich zu viele Fehler geschossen“, gab sie zu. Dafür klappte es mit der Staffel deutlich besser, dort holte Deutschland mit de Buhr die Silbermedaille. „Da haben wir alles gegeben und konnten Norwegen auf Distanz halten, Frankreich war einfach zu stark“, so die Sportlerin, die erst vor zwei Jahren vom Langlaufen zum Biathlon gewechselt ist. Korbinian Kübler vom SC Hammer war ebenfalls fünfmal im Einsatz. Mit Silber in der Mixed-Staffel sowie in der Staffel gehörte er auch zu den Medaillensammlern. „Alles in allem bin ich mehr als zufrieden mit meinen Wettkämpfen. Ich hatte in dieser Saison nicht immer die Ergebnisse, die ich mir gewünscht hätte. Dass ich jetzt zum Saison-Höhepunkt meine besten Rennen gelaufen bin, macht mich sehr glücklich“, so der 18-Jährige. Allerdings musste er aus den Einzelrennen mit zwei vierten Plätzen im Einzel und Sprint vorliebnehmen. „Trotzdem haben wir gezeigt, dass wir auf jeden Fall zu den Besten der Welt gehören“, so Kübler, der im Massenstart auf dem 26. Platz landete. Eine Silbermedaille gab es auch für Elias Seidl vom SC Ruhpolding in der Staffel. „Über diese Medaille habe ich mich sehr gefreut und das war ein schöner Abschluss der WM“, so der 20-Jährige. Im Einzel verzeichnete Seidl Hoch und Tiefs. Mit dem zehnten Platz im Massenstart zeigte er sich sehr zufrieden, während es im Einzel zum 23. und Sprint zum 56. Platz reichte. Für Leni Dietersberger vom SC Traunstein reichte es für keinen Einsatz in den Staffelrennen. Im Sprint und Einzel kam sie auf die Plätze 15 und 20. „Da bin ich jeweils zweitbeste deutsche Starterin gewesen und bin zufrieden“, so die 18-Jährige, die dazu 22. im Massenstart wurde. „Insgesamt nehme ich ganz viele positive Eindrücke aus Östersund mit und bin sehr dankbar, Teil des deutschen Teams gewesen sein, das von Trainern und Technikern bestens betreut wurde“, so Dietersberger abschließend. Mit dabei in Östersund waren auch zwei Sportler vom SC Ruhpolding. So startete Hanna Braun für Serbien und Fabian Wrona für Brasilien. Für beide Biathleten war es zunächst lehrreicher, an der WM zu starten, als auf Top-Platzierungen zu spekulieren. „Die WM war eine wahnsinnig tolle Erfahrung und mit meinen Leistungen bin ich zufrieden“, so Wrona, der in seinem Verband nicht die Möglichkeiten hat, wie seine gleichaltrigen Kollegen aus den Top-Nationen. „Uns fehlt es an den finanziellen Mitteln, um für so große Events aufgestellt zu ein. Es gibt eine Trainerin, die gleichzeitig auch Wachsen musste für zehn Sportler. Wir waren am Campingplatz untergebracht und mussten uns selber verpflegen. Schön ist zu sehen, wie sich kleine Nationen untereinander unterstützen“, berichtet er und spricht zum Schluss von Gänsehaut bei der Eröffnungsfeier mit dem Einzug der Nationen und vielen Zuschauern. Für Hanna Braun war es bereits ihre zweite Teilnahme an einer WM. „Im Vergleich dazu habe ich mich verbessert. Mit meiner Schießleistung bin ich jedoch nicht zufrieden, ich weiß, dass ich es besser kann“, so die Sportlerin kritisch. „Mit meinen 17 Jahren habe ich die Erfahrungen an bereits zwei Welt- und Europameisterschaften teilgenommen zu haben. Das ist für mich nachhaltig motivierend. An dieser Stelle möchte ich mich beim serbischen Verband und Trainerteam bedanken.“SHu