Inzell – Die Jagd auf den Titelverteidiger beginnt: Beim Eisspeedway-WM-Lauf in der Inzeller Max-Aicher-Arena steht Weltmeister Martin Haarahiltunen (Schweden) am Samstag (Rennbeginn 17 Uhr) erstmals in dieser Saison auf dem Prüfstand. Der Schwede muss sich auf dem Weg zu seinem vierten WM-Triumph in Serie beim Grand Prix 1 (Samstag) und 2 (Sonntag/ab 14 Uhr) in Inzell sowie einige Wochen später (4. bis 6. April) in Heerenveen (Niederlande) starker Konkurrenten erwehren.
Und darunter befinden sich auch zwei heimische Piloten: Vize-Weltmeister Max Niedermaier (Edling) und der aktuelle Vize-Europameister Luca Bauer (Reit im Winkl). Niedermaier hatte im Vorjahr die Fans in Inzell besonders begeistert: Am ersten GP-Tag hatte er im Finale mit einer überragenden Attacke auf der Zielgeraden den Weltmeister noch auf Rang zwei der Tageswertung verwiesen.
In diesem Jahr ist Niedermaier nach eigener Ansicht noch nicht „ganz in Schwung“. Doch das will nichts heißen: Bei seinem Heimspiel in Inzell präsentiert er sich traditionell stark. Dadurch, dass er zuletzt auch bei der EM in Sanok (Polen) mitmischte (4. Platz), ist er zudem gut im Rhythmus.
Das gilt auch für Luca Bauer. Er war vor wenigen Tagen bei der EM in Polen ja im Finallauf nur hauchdünn von Lukas Hutla (Tschechien) bezwungen worden. Bei allem Ärger über diese Niederlage: Der 26-Jährige freute sich neben seiner Leistung vor allem darüber, dass er sich erstmals auch auf der Innenbahn stark präsentieren konnte. Sein Ziel bei Großveranstaltungen ist wie immer ambitioniert: Er möchte „unter die ersten Drei“, betont der Reit im Winkler. Zumal er in Inzell noch eine Rechnung offen hat: 2024 stürzte er im Training vor dem Grand Prix – und musste letztlich ganz auf seinen Start verzichten. Das soll diesmal nicht passieren.
Zwei weitere Deutsche sind im 16 Piloten umfassenden Hauptfeld noch dabei: Reinhard Greisel (Stötten/Allgäu) und Maximilian Niedermaier (Frauenneuharting). Beide gehen als Außenseiter aufs Eis und wollen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut präsentieren. Zumal Maximilian Niedermaier mit seiner direkten Qualifikation für die WM schon für eine positive Überraschung gesorgt hatte. „Die Vorfreude auf Inzell ist riesig“, betont der Cousin von Vize-Weltmeister Max Niedermaier. Schließlich habe er „nichts zu verlieren“, und „da ist immer hervorragende Stimmung“.
Zu der tragen jedes Jahr auch die Fans von Franz Zorn (Saalfelden) bei, die jeweils einen eigenen Block im Publikum bilden – wobei Zorn auch bei den Inzeller Fans schon als „Lokalmatador“ gilt. Zorn hatte nach langer Verletzungspause zuletzt bei der Europameisterschaft in Sanok (Polen) den achten Platz erreicht. Das liegt unter seinen üblichen Erwartungen – daher möchte er sich in Inzell bereits wieder steigern.
In Normalform könnte er auch ein echter Verfolger von Haarahiltunen werden. Das gilt jedoch auch für das finnische Duo Heikki Huusko (WM-Dritter 2024) und Akki Ala-Riihimäki (4.), wobei Riihimäki mit seinem überlangen Motorrad sicher wieder für Aufsehen sorgen wird. Hoch einzuschätzen sind vermutlich auch der WM-Vorjahresfünfte Niclas Svensson (Schweden) und dessen Landsmann Jimmy Olsen (6.). Doch es gibt noch einen Piloten, auf den die Fans in der Max-Aicher-Arena sehr gespannt sind: Lukas Hutla. Der Tscheche hatte nicht nur in Örnsköldsvik (Schweden) die WM-Qualifikation gewonnen, sondern sich jüngst auch den EM-Titel geholt. Der 36-Jährige scheint in bestechender Form zu sein.
Wie üblich, gibt es keine Parkplätze am Stadion. Zudem gibt es wegen der Sperrung der Bundesstraße 306 eine Umleitung über Ruhpolding. „Die Strecke ist ausgeschildert, bereits ab Schmelz wird zu den Parkplätzen weitergeleitet“, berichtet Kai Schmiedeknecht, Vorstandsvorsitzender der ausrichtenden DMV-Landesgruppe Südbayern. Von den Parkplätzen in Inzell aus (Schwimmbadparkplatz sowie vom Busbahnhof aus) fahren dann Shuttlebusse zum Stadion. Die Landesgruppe kann sich für den Samstag auf ein ausverkauftes Stadion freuen. Für den Sonntag ist derzeit noch ein kleines Kontingent an Restkarten verfügbar.who