„Ich hätte gerne länger ein 0:0 gehabt“

von Redaktion

Starbulls verlieren Heimspiel gegen Dresden und liegen in der Play-off-Serie 0:2 zurück

Rosenheim – Die Starbulls Rosenheim haben auch das zweite Spiel der Playoff-Viertelfinalserie in der DEL2 verloren. Im Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen unterlagen die Eishockeyspieler von der Mangfall mit 0:2 – wieder waren es zwei Tore Unterschied, wieder sorgte ein Schuss ins leere Rosenheimer Gehäuse für die endgültige Entscheidung.

Der Spielfilm: War es ein Eishockey-SPIEL? Im ersten Drittel eher nicht. Playoff-Hockey ist anders. Nicht schön anzuschauen. Provokation statt Passspiel, Tumulte statt Technik. Kommt halt auch immer darauf an, worauf sich die Schiedsrichter einlassen. Dresden lotete von Beginn an die Grenzen aus, die Referees ließen viel zu. Rosenheim konnte die Überzahl in den Anfangsminuten nicht nutzen. Das lag dann einerseits an der umständlichen Spielweise, andererseits auch am hervorragenden Dresdner Positionsspiel. Torwart Danny Aus den Birken bekam kaum einen gefährlichen Schuss zu halten. Auf der anderen Seite wäre Oskar Autio beinahe geschlagen gewesen, beim Schuss von Yannick Drews rettete der Pfosten. Zum Ende des Drittels musste dann Ville Järveläinen in die Kühlbox, von den drei Dresdnern, die ihn nach dem Pfiff bearbeiteten, keiner.

Die Starbulls hielten sich in Unterzahl wacker, drei Sekunden vor der Rückkehr des Deutsch-Finnen lag die Scheibe dann aber doch hinter Autio im Netz. Drew LeBlanc war der Torschütze aus dem Gewühl vor dem Rosenheimer Kasten, die Starbulls hatten zuvor mehrfach die Scheibe nicht aus der Gefahrenzone gebracht. Danach wurde etwas mehr gespielt, wobei die Gäste in den entscheidenden Szenen doch meist die Hoheit hatten. Aber die Starbulls bekamen erste gute Chancen durch Lukas Laub (Torwart hielt), Travis Ewanyk (zu umständlich), C.J. Stretch (auf den Goalie) und Simon Gnyp (vorbeigestochert).

Im letzten Drittel entwickelten die Starbulls logischerweise etwas mehr Offensivkraft. Stefan Reiter, Ville Järveläinen und Kevin Handschuh hatten die besten Gelegenheiten, scheiterten aber an Aus den Birken. Der OIympia-Silbermedaillengewinner von 2018 hatte im letzten Abschnitt etwas mehr zu tun, machte aber einen souveränen Eindruck. Als die Hausherren dann alles riskierten, fiel 87 Sekunden vor dem Ende die Entscheidung: Dane Fox traf ins leere Rosenheimer Tor zum 2:0. Bezeichnend, dass auch aller Einsatz von Manuel Strodel nichts half: Der Angreifer hatte das Zuspiel von Travis Turnbull auf Fox mit herausragendem Einsatz noch abgefangen, die Scheibe landete aber wieder beim Passgeber, der Dresdens Goldhelm dann noch einmal bediente.

Die Schlüsselszene: Die ist schon in den ersten Minuten des Spiels geschehen. Die Starbulls konnten zwei Überzahlsituationen nicht nutzen. Gerade in den Special Teams war Dresden den entscheidenden Tick stärker.

Der Spieler des Spiels: Dane Fox. Dresdens Goldhelm sorgte mit dem zweiten Treffer nicht nur für die Entscheidung, sondern verschaffte seiner Mannschaft auch am Bullypunkt wichtige Vorteile. Der Ex-Nürnberger war bester Bullyspieler auf dem Eis, gewann 14 seiner 21 Anspiele – stark!

Das war gut: Natürlich haben die Rosenheimer nie aufgegeben. Bis zum Schluss hielten sie das Spiel offen und lieferten dem klaren Favoriten einen harten Kampf.

Das bereitet Sorgen: In den letzten drei Duellen mit Dresden erzielten die Starbulls nur einen Treffer insgesamt. Die starke Defensive der Sachsen hat den Rosenheimern den Zahn gezogen. Der Pasanen-Truppe fehlten aber auch die Lösungen, um die Verteidigung zu überwinden.

Das war los mit: Maximilian Vollmayer. Der erfahrene Verteidiger gab sein Comeback nach mehr als drei Monaten Pause. Er spielte an der Seite von Tobias Beck. Dafür rückte Simon Gnyp in den Sturm vor. „Vollmayer hat für drei Monate Pause sehr gut gespielt, Charlie Sarault war nach Krankheit wieder dabei und hat sehr gut gespielt, Simon Gnyp hat im Sturm sehr gut gespielt“, erklärte Jari Pasanen.

Das sagen die Trainer: Jari Pasanen, Starbulls Rosenheim: „Es waren ein paar Strafzeiten unnötig, Unterzahlspiel kostet viel Kraft, weil Dresden sehr scheibensicher ist. Wir müssen in Überzahl mehr schießen und auch für mehr Verkehr vor dem Tor sorgen. Wir haben gekämpft, gemacht und getan – kein Vorwurf an die Mannschaft. Ich hätte gerne länger ein 0:0 gehabt, denn gegen Ende des zweiten Drittels hatte ich das Gefühl, dass wir am Drücker waren.“

Niklas Sundblad, Dresdner Eislöwen: „Es war ein sehr defensives Spiel, wir haben zwei starke Torhüter gesehen. Wichtig war das 1:0, wir konnten dann mit der Führung spielen. Ich bin zufrieden, wir können auch defensiv Eishockey spielen.“

Die Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Dresdner Eislöwen 0:2 (0:0, 0:1, 0:1). Starbulls: Autio (Mühlberger) – Hanna, Dybowski; Zerressen, Tiffels; Beck, Vollmayer; Kühnhauser – Laub, Stretch, Järveläinen; Nirschl, Ewanyk, Gnyp; Strodel, Sarault, Reiter; Zwickl, Handschuh, Achatz.

Tore: 0:1 (22.) LeBlanc/Gorcik – PP1, 0:2 (59.) Fox/Turnbull – ENG.

Schiedsrichter: Hoppe/Haupt; Strafminuten: Rosenheim 14, Dresden 8; Zuschauer: 5022 (ausverkauft).

Das nächste Spiel: Das dritte Duell dieser Viertelfinalserie geht am Sonntag in Dresden über die Bühne. Spielbeginn ist dann um 17 Uhr.

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