Neue Fahrer, große Ziele

von Redaktion

MaxSolar Cycling Team aus dem Chiemgau will sich in seiner zweiten Saison etablieren

Rimsting – Mit einem größeren Team und auch größeren Ambitionen ist das Radsportteam MaxSolar Cycling aus dem Chiemgau in seine zweite Saison gestartet. Der eigentliche Sinn ist aber gleich geblieben: „Wir wollen junge Talente zwischen 18 und 23 Jahren finden“, erklärte Geschäftsführer und Teamchef Heinz Kargl bei der Mannschaftspräsentation, die in den Räumen von Sports Innovated in Rimsting stattgefunden hat. Mit dabei war auch Chiemings Bürgermeister Stefan Reichelt, denn das Team ist in der Chiemseegemeinde beheimatet.

Kargl blickte kurz auf die Anfänge vor einem Jahr zurück. „Wir haben versucht, aus dem Wenigen viel zu machen – das ist uns gelungen“, meinte der Teamchef über die erste Saison. Mit Lennard Jasch und Bela Wawro habe man zwei „Rohdiamanten“ im Team gehabt und auch deshalb „nicht zu erwartende Erfolge“ erzielt. Dass Jasch nun ins Nachwuchsprogramm von Red Bull-Bora-hansgrohe gewechselt sei, bezeichnete Kargl als „die Krönung“. Dass sein Team dadurch natürlich auch gesteigertes Interesse erhalten hat, erklärt sich damit von selbst. Jede Menge Anfragen – unter anderem aus Australien, Polen, Griechenland und Tschechien – seien bei ihm eingegangen, viele Fahrer wollten ins Team kommen. 18 bilden nun die neue Mannschaft, wobei Kargl feststellt: „Der Kader ist größer, als eigentlich geplant.“

Die 18 Fahrer sind im Alter von 18 bis 23 Jahren, einige waren schon im Vorjahr mit dabei. Vier Sportler befinden sich quasi „im ersten Lehrjahr“, wie es Kargl ausdrückte. Ole Peters war im Vorjahr Dritter der Rad-Bundesliga der Junioren, Samuel Schulz „wird große Radsportluft schnuppern“, Maxi Weiß aus Landshut gehörte dem Bahn-Nationalteam an und ist „einer, der die Rennen lesen kann“. Seinen ersten Einsatz fürs MaxSolar Cycling Team hatte Louis van Zeeland, der schon im Mountainbike-Weltcup fuhr. „Kuschlig“ sei es gewesen, meinte der 18-Jährige, der mit niederländischer Lizenz fährt, aber in Frankfurt aufgewachsen ist – heißt, es habe „viel Geschubse“ im Feld gegeben.

Es gibt aber auch schon erfahrenere Akteure im Team. Daniel Schrag ist so einer, Nationalfahrer in der U23 und „ein Führungsfahrer“, wie Kargl beschreibt. Das soll auch Simon Vogel werden. Der Jurastudent war im letzten Jahr bester Amateur in der Gesamtwertung der deutschen Rad-Bundesliga. Jonas Melf aus Wolfratshausen ist angehender Lehrer und „vorne, wenn es wehtut“. Als Lokalmatador gilt nun Clemens Vortkamp, der aus Ahaus an der holländischen Grenze nach Chieming gezogen ist. Er sei einer, „der sich traut, vorne reinzuhalten“, erklärt Kargl.

In die Fußstapfen von Jasch könnte ein junger Österreicher treten: Raphael Kokas. Der 19-jährige Wiener ist Doppel-Europameister auf der Bahn im Zweier-Mannschaftsfahren der U23 und war für Österreich schon bei den Olympischen Spielen in Paris. „Ein Edeldiamant“, schwärmt Kargl, „er wird bei Sprintankünften gut reinhalten“. Kokas erklärte selbst, er sei „hier, um Radrennen zu gewinnen“. Für das Chiemgauer Team habe er sich unter anderem entschieden, weil „der Heinz für mich einen guten Rennkalender zusammengestellt hat“.

Und dieser Rennkalender sieht einiges vor: 80 Renntage, rund 50 auf der Europatour des Welt-Radsportverbandes UCI. Dabei sind auch neun mehrtägige Rundfahrten, unter anderem in Italien, Spanien, Tschechien und Serbien. Hinzu kommen Meisterschaften und Bundesliga-Bewerbe in Deutschland und Österreich sowie die Bahn-EM. „Wir fahren extrem viele Profirennen, das wird das Niveau der Fahrer verbessern“, sagt Kargl. Und damit auch das Team – es wäre der nächste Schritt!

Das Team der Saison 2025

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