Rosenheim – Der Kader von 1860 Rosenheim für die neue Saison in der Tennis-Bundesliga hat Vollständigkeit erlangt: Kurz vor Ende der Wechselfrist bestätigten die Verantwortlichen der Sechziger ihren 16. Akteur in der Mannschaftsliste: Der Argentinier Federico Agustin Gomez spielt ab Juli an der Pürstlingstraße.
Der 28-Jährige steht derzeit auf dem 138. Rang der ATP-Weltrangliste und hatte 2024 ein herausragendes Jahr hinter sich gebracht, denn zum 1. Januar 2024 stand er noch auf dem 365. Rang. Im November kam er dann erstmals unter die 140 und hielt sich bislang auch dort. Was ihn für die Rosenheimer so wichtig machen könnte: Auch im Doppel ist der Argentinier eine Nummer und steht auch dort seit dem vergangenen Jahr permanent unter den besten 200 Akteuren der Welt. Dennoch bedeutet der Transfer ein Wagnis, hatte Gomez doch erst zu Beginn des Monats psychische Probleme bekannt gemacht. „Die letzten sechs Monate waren mit die schwersten, die ich je als Mensch erleben musste“, bekannte der Argentinier, der in seinem Instagram-Post auch über Suizid-Gedanken sprach und überlegte, seine Tennis-Karriere zu beenden. Mit der Veröffentlichung habe er sich von einer Last befreit, so Gomez. Er hoffe, dass er nun „etwas mehr in Frieden leben kann mit dem, was ich liebe, nämlich Tennis spielen“. Auf diese Nachricht hatte auch Tennis-Legende Boris Becker reagiert und dem 28-Jährigen auch Hilfe angeboten. „Gott segne Federico! Wenn ich irgendwie helfen kann, dann kontaktiere mich“, schrieb Becker.
Federico Agustin Gomez ist nicht der erste Argentinier im Rosenheimer Kader. Federico Coria hatte schon an der Pürstlingstraße aufgeschlagen, in der vergangenen Saison auch Thiago Agustin Tirante. 2024 stand auch Francesco Comesana im Sechziger-Aufgebot, konnte aber keinen Einsatz verbuchen. Der Neuzugang hatte im vergangenen Jahr mit insgesamt sechs Erfolgen auf der ATP-Challenger-Tour – drei im Einzel, drei im Doppel – geglänzt. In der laufenden Saison geht aber noch nicht viel: Bei den Australian Open scheiterte er in der Qualifikation. Auf Sand sollte der Argentinier dann aber auch wieder erfolgreicher agieren.
Der Bundesliga-Kader der Sechziger mit 16 Spielern hat damit Veränderungen auf fünf Positionen erhalten. Neben Gomez sind auch der Russe Pavel Kotov, der Italiener Stefano Napolitano und die beiden Tschechen Andrew Paulson und Jiri Vesely neu. Angeführt wird das Aufgebot vom Franzosen Alexandre Muller, zu den weiteren Top-Spielern zählt auch der brasilianische Olympia-Teilnehmer Thiago Monteiro und der Österreicher Sebastian Ofner.
Die neue Spielzeit beginnt am Sonntag, 6. Juli, mit einem Heimspiel gegen den FTC Palmengarten. Insgesamt warten auf die Rosenheimer vier Heimspiele und fünf Auswärtsfahrten – dabei geht es jedes Mal ins Rheinland (Mönchengladbach, zweimal Aachen, Köln und Neuss). Die Heimspiele sind hoch attraktiv, denn mit dem Lokalderby gegen den TC Großhesselohe sowie den Spielen gegen Grün-Weiß Mannheim und dem Essener Club TC Bredeney kommen die Meister von 2024, 2021 und 2023 nach Rosenheim! „Für die Zuschauer ist es super, weil es eine Riesensaison wird“, freut sich Thomas Detterbeck, Vorstand Bundesliga bei den Sechzigern. Und Abteilungsleiter Dieter Dörfler fügt an: „Noch nie hat es so eine starke Bundesliga gegeben. Mit Neuss und Köln kommen zwei Top-Aufsteiger hinzu.“