München/Seebruck – Ehrung für die Opti-Liga: Die Segel-Regatta-Serie des Seebrucker Regatta-Vereins (SRV) ist mit dem Jugendförderpreis vom Bayerischen Seglerverband ausgezeichnet worden. Das Opti-Liga-Konzept hat der damalige Jugendwart des SRV, Georg Heinrich, im Jahr 1990 entwickelt. Ihm stand Hans Fenzl, ehemaliger Vorstand des Seebrucker RV, als weiterer „Geburtshelfer“ zur Seite.
Im Laufe der Jahre kümmerten sich dann die jeweiligen Jugendreviervertreter Uli Radlinger, Ernst Mardeis, Herta Reger, Hans Fenzl, Frank Schiessler und nunmehr Karin Hofmann um die Organisation der Opti-Liga. Bereits im Jahr 1991 wurden die ersten Opti-Liga-Segel-Sonntage von Seebrucker RV, Messerschmitt-Bölkow SC, SC Prien, SC Breitbrunn-Chiemsee, SC Chiemsee-Feldwies und Bernauer SC Felden ausgetragen. Die Gründung weiterer Opti-Ligen an anderen bayerischen Seen folgten dem gleichen Konzept und entwickelte sich dann deutschlandweit weiter. Die Idee dahinter: den jungen Seglern nach einer gewissen seglerischen Grundausbildung den Einstieg ins Regattageschehen zu erleichtern.
Die Vermittlung der wettkampfspezifischen Fertigkeiten kann nämlich nur durch die Teilnahme an Regatten erfolgen. Die Anzahl der ortsnahen Regatten, um Erfahrungen zu sammeln, ist allerdings begrenzt. Die Größe der üblichen Regattafelder, die vielen Eindrücke und der noch fehlende Überblick erschweren es den jungen Teilnehmern, sich zurechtzufinden. Dem entgegenzuwirken ist das Ansinnen der Opti-Liga. Eine Veranstaltungsreihe mit aktuell fünf Trainingsregatten, welche die jungen Segler ohne Druck an die Abläufe heranführt und ihnen die Gelegenheit gibt, die seglerischen Möglichkeiten bereits mit diesem Trainingsformat zu erproben. Das Besondere ist hierbei, dass die Trainer bis zu einem gewissen Maß die jungen Segler „coachen“ dürfen. Die Teilnahme ist zeitlich begrenzt, sodass mit den erworbenen Kenntnissen der nächste Schritt die Teilnahme an gewerteten Regatten ist.
Sehr schnell hat sich eine freundschaftliche und kooperative Zusammenarbeit unter den Segelvereinen von Chiemsee, Simssee und Waginger See entwickelt. Später kamen die Vereine von Tegernsee und Schliersee hinzu, und die Liga wurde mit den Ilcas erweitert. Das Erfolgsmodell der Chiemsee Opti-Ilca-Liga hat auch nach 35 Jahren seine Attraktivität nicht verloren, was sich an den immer noch regen Teilnehmerzahlen ablesen lässt. Die Termine für Opti- und Ilca-Liga in diesem Jahr sind: 22. Juni beim SC Chiemsee-Feldwies, 29. Juni beim Bernauer SC Felden, 13. Juli beim SC Breitbrunn-Chiemsee, 20. Juli beim SC Prien, und die Schlussveranstaltung am 27. Juli beim Waginger SC.
Viele erfolgreiche Regattasegler starteten ihre Laufbahn in der Opti-Liga Chiemsee, darunter Tina Lutz, Gewinnerin der Silbermedaille 2021 in der olympischen Damenklasse 49er FX in Japan, sowie die Olympiateilnehmer 2024 im 49er vor Marseille, Jakob Meggendorfer und Andi Spranger. Ebenso die Brüder Lucas und Moritz Hamm vom CYC, mehrfache deutsche Meister in Opti, 29er und 49FX.
Die vertrauensvolle Zusammenarbeit und das Können der Chiemsee-Vereine in der Jugendarbeit waren die entscheidende Grundlage dafür, dass im Jahr 2007 die deutschen Meisterschaften aller olympischen Bootsklassen auf dem Chiemsee zu einem großartigen organisatorischen und gesellschaftlichen Erfolg wurden. Entsprechend wurde das nun vom Bayerischen Seglerverband mit der Vergabe des Jugendförderpreises 2025 an die Opti-Liga Chiemsee im Jugendrevier Oberbayern Ost gewürdigt.
Als Nachfolgerin von Frank Schiessler führt nun Jugendreviervertreterin Karin Hofmann das Jugendrevier Oberbayern-Ost. Sie ist eine erprobte und erfahrene Seglerin, sowohl bei den Seglern mit als auch ohne Handicap. Im Jahr 2024 wurde sie nach einem spannenden Kampf bayerische Meisterin in der Klasse 2.4 mR sowie bayerische Meisterin bei den Seglern mit Handicap. Ihre Aufgabe als Jugendreviervertreterin führt sie zielstrebig und charmant. ni