Rosenheim – Hinter den Starbulls liegt eine erfolgreiche DEL2-Saison. Mit 90 Punkten und dem fünften Tabellenplatz nach der Hauptrunde haben sie sich in der zweiten Spielzeit nach dem Wiederaufstieg gewaltig gesteigert. Zudem hat es in der Mannschaft deutlich sichtbar gepasst. Das hatte man nicht nur in den vielen Gesprächen mit Spielern und Verantwortlichen rausgehört, sondern war auch an den Leistungen und Resultaten zu sehen. Schließlich trotzten die Starbulls vielen Widerständen und punkteten auch in der Phase, in der man teilweise acht, neun Stammkräfte ersetzen musste. Dennoch wird es in der neuen Saison wieder einen Umbruch geben – wie groß der ausfällt, hängt an den Rosenheimer Ambitionen, am Transfermarkt und nicht zuletzt auch am Budget der Starbulls. Gerüchte gibt es jedenfalls schon wieder genügend – die OVB-Sportredaktion versucht eine Einordnung. Teil 1: Torhüter und Verteidiger.
Torhüter
Ist-Zustand: Sechs Goalies hatten die Starbulls in der für sie abgelaufenen Saison lizenziert. Allen voran Oskar Autio (25), den Torhüter und Spieler der Saison in der DEL2. Mit sechs Shutouts und großer Konstanz – Fangquote 93,09 Prozent in der Hauptrunde und 93,05 Prozent in den Play-offs – brillierte der Finne. Die Vertragsverlängerung um zwei weitere Spielzeiten war ein großer Coup. Wie geht es aber hinter Autio weiter? Fest steht, dass der nachverpflichtete Kanadier Cody Porter (27) seine Eishockeytasche nach sechs Einsätzen für Rosenheim wieder packen wird. Förderlizenz-Goalie Pascal Seidel (22, zwei Einsätze) gehört zu den Straubing Tigers in der DEL. Patrik Mühlberger (20) war da, wenn er benötigt wurde. Er selbst braucht aber sicherlich mehr als fünf Hauptrundenspiele. Ihm könnte man mit einer festen Förderlizenz in der Oberliga mehr Spielpraxis verschaffen. Aus dem Nachwuchs kamen Alexander Rose (19, ein Einsatz) und Clemens Stocker (17). Letzterer bleibt altersmäßig noch ein Junior, Rose entwächst der U20-Klasse.
Wer kommt? Das Gerücht, dass Christopher Kolarz wieder nach Rosenheim zurückkehrt, hält sich hartnäckig und deckt sich auch mit OVB-Informationen. Der 23-Jährige, der aus dem Starbulls-Nachwuchs stammt, hatte in dieser Saison endlich seinen ersten DEL-Einsatz für Red Bull München und stand in 20 Partien für die Tölzer Löwen in der Oberliga im Tor.
Verteidiger
Ist-Zustand: Bei zwei Spielern war schon im vergangenen Sommer klar, dass sie auch in der Saison 2025/26 für die Starbulls auflaufen würden: Der Kanadier Shane Hanna (30) und Maximilian Vollmayer (29) hatten damals Zwei-Jahres-Verträge unterzeichnet. Hanna unterstrich in dieser Spielzeit seinen Wert für die Mannschaft und brillierte als Marathon-Mann mit entscheidenden Toren in der Verlängerung. Er bestritt alle 57 Partien, erzielte 13 Tore und leistete zu 24 weiteren die Vorarbeit. Nicht umsonst war er Zweiter bei der Wahl zum Verteidiger des Jahres in der Liga. Vollmayer, in den Jahren davor ein Muster an Zuverlässigkeit, war diesmal verletzungsbedingt eingeschränkt. Er kam auf 22 Hauptrundenspiele (drei Tore, acht Vorlagen), ehe er unters Messer musste. Er kämpfte sich aber früher als gedacht wieder heran und stand noch in vier Play-off-Spielen seinen Mann.
Es hat den Anschein, als sollten auch zwei Eigengewächse in der neuen Saison wieder für die Starbulls auflaufen: Der U21-Fördervertrag von Kilian Kühnhauser (20) soll noch eine Saison laufen, Tobias Beck (22) hat nach OVB-Informationen einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag unterzeichnet. U20-Nationalspieler Kühnhauser war aufgrund von Verletzung und WM-Teilnahme lange außen vor, kämpfte sich aber über Oberliga-Spiele per Förderlizenz wieder heran. Insgesamt kam er auf 33 Einsätze mit drei Torvorlagen. Für ihn wird es nun wichtig, mehr Eiszeit zu bekommen. Beck avancierte zu einem der Gewinner der Saison. Über Oberliga-Einsätze empfahl er sich und wurde immer mehr zum Stammspieler und erledigte seine Aufgaben staubtrocken. Insgesamt 30 Einsätze mit sechs Torvorlagen stehen für ihn zu Buche.
Gerüchten zufolge soll auch Allrounder Dominik Kolb (28) seinen Servus unter einen neuen Kontrakt gesetzt haben. Auch er war einer der Akteure, die am Ende aus Verletzungsgründen schmerzlich vermisst wurden. Er kam auf 31 Hauptrundenspiele mit zwei Toren und zwei Vorlagen.
Im vergangenen Sommer waren Zack Dybowski (28), Simon Gnyp (23) und Pascal Zerressen (32) nach Rosenheim gekommen. Der aus der Oberliga gekommene Deutsch-Kanadier Dybowski reifte an der Seite von Shane Hanna zu einer positiven Überraschung heran. Auch er ist ein Marathon-Mann und brachte es letztlich auf 57 Spiele mit fünf Toren und 27 Vorlagen. Der Burgkirchner Gnyp (55 Spiele, zwei Tore, zehn Vorlagen) spielte am Ende sogar beachtlich im Sturm. Routinier Zerressen war in 54 Begegnungen am Start und steuerte sechs Torvorlagen bei. Dominik Tiffels (31) ist seit anderthalb Jahren bei den Starbulls und erledigte eher still, aber beeindruckend konstant und zuverlässig seine Aufgaben. In 48 Spielen erzielte er einen Treffer und lieferte vier Vorlagen. Man darf gespannt sein, wer bleibt und wer gehen muss. Tiffels hat zudem einen großen Vorteil – er ist Rechtsschütze! Glaubt man den Gerüchten, dann ist bei Dybowski der Zug zwecks Verlängerung für die Starbulls abgefahren – ihm soll ein deutlich besser dotiertes Angebot vorliegen.
Wer kommt? Ein neuer Verteidiger soll bereits unterschrieben haben. Dabei soll es sich um einen Zwei-Flaggen-Spieler aus der DEL2 handeln. Die Gerüchteküche spricht vom Deutsch-Kanadier Dylan Plouffe von den Lausitzer Füchsen. Der 25-Jährige war im vergangenen Sommer nach Weißwasser gekommen und brachte es dort auf 42 Spiele mit vier Toren und elf Vorlagen. Ob es Sinan Akdag wieder nach Rosenheim zieht? 2007 verließ der 35-Jährige die Starbulls und hat seitdem 18 Spielzeiten in der höchsten deutschen Spielklasse für Krefeld, Mannheim und zuletzt Düsseldorf hinter sich. Dass er in allen Spielen auf dem Eis war, unterstreicht die Fitness des langjährigen Nationalspielers.